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Mein Kapital bin ich Meine Daten gehören mir
Mein Kapital bin ich
Meine Daten gehören mir




Hannes Grassegger

Kein & Aber
EAN: 9783036957913 (ISBN: 3-03-695791-X)
96 Seiten, paperback, 12 x 19cm, Juni, 2018

EUR 8,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Unsere Daten machen wenige Unternehmen unverschämt reich. Doch wir als Lieferanten gehen bei dem Riesengeschäft leer aus. Es ist an der Zeit, dass wir angemessen entlohnt werden. Wenn unsere Daten schon einen Marktwert haben, dann muss der Profit uns gehören.
Rezension
Unsere Welt ist schön:
Die Freiheit haben wir uns im Lauf der Geschichte erkämpft. Leibeigenschaft ist überwunden, wir sind Herren über unser Leben und unser Wohlstand übertrifft in der Breite alles bisher dagewesene.
Zusätzlich werden wir Zeugen der Digitalen Revolution.
Wir freuen uns über die wunderbaren Annehmlichkeiten, die die Digitalisierung und Vernetzung unseres Lebens bieten. Wir genießen die kostenlosen Angebote, verfeinern unser Profil im Netz, stellen uns dar.
Hannes Grassegger beleuchtet diese schöne neue Welt, verdeutlicht das dahinter stehende Geschäftsmodell und öffnet uns so die Augen für eine Revolution, die gerade stattfindet. Sie erscheint für uns Nutzer aber erst allmählich wie ein flauer Schattenriss am nebligen Horizont unserer gesellschaftlichen Zukunft:
Unsere Daten sind das Kapital der neuen Zeit. Und wir stellen sie aktiv und kostenlos den Big Data Unternehmen Facebook, Google und Co. zur Verfügung. Wir lassen es zu, dass unsere Daten geerntet und von anderen in Besitz genommen werden.
Und diese wenigen neuen Herrscher regeln diese digitale Welt mit ihren eigenen Gesetzen, den AGBs, die diskussionslos hingenommen werden müssen - andernfalls droht der digitale Suizid.
Der von uns Usern eingeforderte absolute Transparenz steht einer mit großem Aufwand verborgenen Geschäftspraxis der großen Datensammler gegenüber. Die Algorithmen, mit denen die mittlerweile unbeschreiblich großen Mengen unserer Daten ausgewertet werden, werden gehütet und verborgen wie der Heilige Gral.
Der Autor dieses Traktates versteht es, diese neue noch viel zu wenig betrachtete Datenwirklichkeit unterhaltsam und trotzdem zielgenau zu erklären.

Allerdings focussiert er sehr stark auf den monetären Aspekt dieser Revolution: wie können wir unsere wertvollen Daten selbst vermarkten, selbst davon profitieren und nicht den wenigen Herrschern der Big Data diesen unglaublichen Reichtum gestatten?

Aber: wie verändert sich die Welt, wie verändert sich der Mensch, wenn Algorithmen mit unseren exponetiell wachsenden Datenmengen nicht nur unsere Bedürfnisse erraten, sonden unser Streben und Wünschen auch steuern können?

Der Autor nutzt - überspitzt gesagt - unsere Gier und unseren Neid gegenüber diesem unglaublichen Reichtum ganz weniger Silicon-Valley-Fürsten, um auf diese schleichende Revolution aufmerksam zu machen. Das ist gut so!

Weitergehende Überlegungen werden (müssen) folgen. Und die Frage, wie diese Erkenntnisse in der Breite der Gesellschaft verankert werden können.

Der großartige Weckruf von Hannes Grassegger wird da noch nicht ausreichen.

Christoph Ranzinger, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Daten sind die wertvollste, mächtigste und gefährlichste Ressource unserer Zeit – und sie gehören Ihnen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten selbst entscheiden über Ihr digitalisiertes Leben.