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Mannsbilder Eine geschlechterhistorische Betrachtung von Hollywoodfilmen 1946-1960
Mannsbilder
Eine geschlechterhistorische Betrachtung von Hollywoodfilmen 1946-1960




Uta Fenske

Reihe: Gender Studies


Transcript
EAN: 9783899428490 (ISBN: 3-89942-849-8)
350 Seiten, paperback, 14 x 23cm, Februar, 2008

EUR 30,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"What can you do when you have to be a man?", fragt Jim (James Dean) seinen Vater in "Rebel Without a Cause" (1955), dem wohl bekanntesten Jugendfilm der 50er Jahre. Diese Studie untersucht anhand von Hollywoodfilmen der Nachkriegszeit (1946-1960), welche Männlichkeitsdiskurse in den USA verhandelt wurden. Dabei tritt eine große und äußerst komplexe Vielfalt an Entwürfen hervor: vom versehrten Kriegsheimkehrer über den treusorgenden Ehemann und Vater bis hin zum jungen Rebellen oder vermuteten Homosexuellen. Durch die Verknüpfung der filmwissenschaftlichen Analyse mit dem New Historicism und den Gender Studies können die relevanten gesellschaftlichen Figurationen in unterschiedlichen Genres analysiert und an die zeitgenössischen Diskurse zurückgebunden werden. Spielfilme werden hier als historische Quellen ernst genommen und für eine kulturwissenschaftliche Analyse fruchtbar gemacht.
Rezension
Genderstudies und Filmanalysen haben gleichermaßen Konjunktur - was liegt also näher als eine Kombination aus beidem?! Dieses Buch untersucht anhand der Inszenierung von Männlichkeit in Hollywoodfilmen, welche Männlichkeitsdiskurse in den USA der Nachkriegszeit verhandelt wurden. Die Spielfilme werden hier als Quellen ernst genommen und erweisen sich als fruchtbar für eine historische Analyse. Dabei wird der komplexe Vorgang der filmischen Konstruktion von Männlichkeiten beleuchtet und ein differenziertes Bild der zeitgenössischen Männlichkeitsdiskurse aufgezeigt. Spielfilme werden als Elemente der Alltagskultur erforscht. Das monolithische Männlichkeitsmodell wird bereits in den hier analysierten Filmen zwischen 1945 und 1960 in Frage gestellt; Männlichkeit gerät in die Krise, dabei spielen sexuelle Alternativentwürfe wie Homosexualität oder der Playboy eine wesentliche Rolle.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Uta Fenske (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im SFB "Kriegserfahrungen - Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit" an der Universität Tübingen.
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG 9

2 THEORETISCHE UND METHODISCHE PRÄMISSEN

2.1 Film als historische Quelle 21
2.1.1 Die angespannte Beziehung Film – Geschichtswissenschaft 22
2.1.2 Zur dokumentarischen Funktion des Films 24
2.1.3 Filme in der Kulturgeschichte: Prämissen des New Historicism 30
2.2 Die Diskursivität von Gender oder das Erzählen von Geschlecht 34
2.2.1 Die Theoretisierung von Gender 35
2.2.2 Der Mann als der Andere 41
2.2.3 Das Erzählen von Geschlecht 46
2.3 Psychoanalyse und feministische Filmtheorie 49
2.3.1 Lacansche Vorgaben 51
2.3.2 Rewriting der Psychoanalyse aus feministischer Sicht 56
Blickregime: Wer sieht was? 56
Perspektiven für die Männerstudien 59
2.3.3 Dominante Fiktion 63
2.4 Möglichkeiten einen Film zu lesen 65

3 ANTWORTEN AUF DEN KRIEG

3.1 Kriegsheimkehrer: »Few men will emerge untouched by their experience« 69
3.1.1 CRACK-UP (1946) 80
3.1.2 KEY LARGO (1948) 91
3.1.3 THE MEN (1950) 98
3.1.4 Fazit 112
3.2 Die große Freiheit: »The mass of men leads lives of quiet desperation« 114
3.2.1 THE FOUNTAINHEAD (1949) 116
3.2.2 SANDS OF IWO JIMA (1949) 130
3.2.3 ALL THAT HEAVEN ALLOWS (1955) 141
3.2.4 Fazit 152
3.3 Verantwortung übernehmen - Das bürgerliche Modell: »Men or Mice« 153
3.3.1 THE MARRYING KIND (1952) 157
3.3.2 THE MAN IN THE GRAY FLANNEL SUIT (1956) 165
3.3.3 THE MAGNIFICENT SEVEN (1960) 171
3.3.4 Fazit 183

4 AUSREISSVERSUCHE

4.1 Der Kampf der Geschlechter: »How does one drowning man help another?« 188
4.1.1 Vom Sozialen Problemfilm zum Melodrama 188
4.1.2 WRITTEN ON THE WIND (1956) 193
4.1.3 CAT ON A HOT TIN ROOF (1958) 198
4.1.4 THE INCREDIBLE SHRINKING MAN (1957) 202
4.1.5 Fazit 207
4.2 Autoritäten unter Beschuss: »What are you rebelling against?« 212
4.2.1 THE WILD ONE und BLACKBOARD JUNGLE in der Diskussion um Juvenile Delinquency 214
4.2.2 THE WILD ONE (1953) 219
Johnny – The White Negro? 227
4.2.3 BLACKBOARD JUNGLE (1955) 239
Zur Rezeption von BLACKBOARD JUNGLE 251
4.2.4 Fazit 258
4.3 Geschlechter-Verwirrung: »Is the U.S. Moviegoer old enough to be told that there is such a thing
as homosexuality!« 261
4.3.1 TEA AND SYMPATHY (1956) 262
Der Streit um die Produktion des Films 262
Filmanalyse 265
4.3.2 Fazit 276
4.4 Der Junggesellen-Playboy: »Life should be gay and light and bubbly like champagne« 278
4.4.1 MY DEAR SECRETARY (1948) 280
4.4.2 AN AMERICAN IN PARIS (1951) 289
4.4.3 AN AFFAIR TO REMEMBER (1957) 300
4.4.4 Fazit 305

5 ZUSAMMENFASSUNG 309

6 FILMO- UND BIBLIOGRAPHIE 321