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LiebesArten Im theologischen Gespräch mit Ingeborg Bachmann
LiebesArten
Im theologischen Gespräch mit Ingeborg Bachmann




Bergit Peters

Matthias-Grünewald-Verlag der Schwabenverlag AG
EAN: 9783786727620 (ISBN: 3-7867-2762-7)
208 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2009

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ingeborg Bachmann (1926-1973) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autorinnen der Nachkriegszeit, im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens steht die Suche nach einer Sprache für die Liebe. Doch wie kann man von der Liebe sprechen, wenn man immer wieder mit der »abscheulichen« Wirklichkeit des menschlichen Alltags konfrontiert wird? Ingeborg Bachmann findet eine ganz eigene poetische Sprache, um der Geheimnis-haftigkeit der Liebe Ausdruck zu verleihen.

Bergit Peters formuliert ein theologisches Interesse an den literarischen Texten Ingeborg Bachmanns, indem sie ein Gespräch mit der Schriftstellerin über die »Kunst des Liebens« führt. Dabei zeigt sich, dass Theologie und Literatur immer wieder neu herausgefordert sind, die Liebeserfahrung als eine menschliche Grunderfahrung in ihrer Ambivalenz und Dialektik zu deuten.

Autorin

Bergit Peters, Dr. theol., geboren 1965, studierte Katholische Theologie in Münster und Tübingen. Derzeit arbeitet sie als Referentin für theologische Grundsatzfragen im Institut für Religionspädagogik und Medienarbeit im Erzbistum Paderborn.
Rezension
Alle Kolleg/inn/en mit der Fächerkombination Deutsch / Religion seien verwiesen auf diesen Band und diese Reihe; denn fächerverbindender Unterricht bietet sich auch insofern an, als Literatur vielfältig Anspielungen an die Bibel enthält: Die Reihe "Bibel und Literatur", in der auch der hier anzuzeigende Band erschienen ist, sowie deren Herausgeber Karl-Josef Kuschel und Georg Langenhorst mögen dafür exemplarisch stehen. Wer also im Lehramt Deutsch und Theologie studiert hat, der / die möge mit dieser fächerübergreifenden Perspektive im Unterricht arbeiten! - Die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (*1926 in Klagenfurt; † 1973 in Rom) gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Herausgegeben von Karl-Josef Kuschel und Georg Langenhorst
Theologie und Literatur – Band 21

Ingeborg Bachmann (1926–1973) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autorinnen der Nachkriegszeit. im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens steht die Suche nach einer Sprache für die Liebe. Doch wie kann man von der Liebe sprechen, wenn man immer wieder mit der »abscheulichen« Wirklichkeit des menschlichen Alltags konfrontiert wird?

Ingeborg Bachmann findet eine ganz eigene poetische Sprache, um der Geheimnishaftigkeit der Liebe Ausdruck zu verleihen.

Bergit Peters formuliert ein theologisches Interesse an den literarischen Texten Ingeborg Bachmanns, indem sie ein Gespräch mit der Schriftstellerin über die »Kunst des Liebens« führt. Dabei zeigt sich, dass Theologie und Literatur immer wieder neu herausgefordert sind, die Liebeserfahrung als eine menschliche Grunderfahrung in ihrer Ambivalenz und Dialektik zu deuten.
Inhaltsverzeichnis
9 VORWORT

11 DIE LEITFRAGE: WIE REDEN VON DER LIEBE, WENN MAN
STÄNDIG KONFRONTIERT WIRD MIT DER »ABSCHEULICHKEIT DIESES ALLTAGS«?

20 I. ZUM STAND DER FORSCHUNG

20 1. Forschungsüberblick zur wissenschaftlichen Rezeption des Werkes von Ingeborg Bachmann
26 2. Literaturwissenschaftliche Arbeiten zur Liebesthematik im Werk Ingeborg Bachmanns
27 3. Theologische Rezeption des Werkes von Ingeborg Bachmann
42 4. Methodik und Zielbestimmung dieser Arbeit

47 II. DIE LIEBE ALS DICHTUNGSKONZEPT

47 1. Hinführung: »Die Liebe ist ein Kunstwerk«

49 2. Das Gedicht: »Dunkles zu sagen« (1952)
49 Ingeborg Bachmanns Debüt in Niendorf/Ostsee
50 Schönheit und »dunkle Rede«
53 Orpheus: Liebe, Tod und Kunst
55 Der geschichtliche Bezug: Liebesmetaphern wandeln sich in Todesbilder
57 Und dennoch: Der Sehnsuchtston der Liebe

59 3. Zum »Konzept der Grenze« im Werk Ingeborg Bachmanns
59 An der Grenze der Sprache: Die Philosophien Martin Heideggers und Ludwig Wittgensteins
61 Das Finden einer literarischen Sprache: Die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann

62 4. Der Prosatext: »Das Gedicht an den Leser« (vermutlich um 1959)
63 Ein verlorenes Liebesverhältnis
65 Eine »unstillbare Liebe«
66 Die »neue Gangart der Sprache«
67 Ingeborg Bachmanns Abkehr von der Lyrik hin zur Prosa
69 Datierung des Textes
69 Liebessprache: Zwischen Versteinerung und Neuerfindung

69 5. Die Erzählung »Undine geht« (19 61)
69 Der Undine-Mythos: Weiblichkeit, Natur und Kunst
71 Ihr Menschen! Ihr Ungeheuer!
75 Mit dem Anfang beginnen
78 »Die Kunst, ach die Kunst«
79 Wenn Texte lieben: Ingeborg Bachmanns Dialog mit Paul Celan
81 Die Literatur ist ein »nach vorn geöffnetes Reich von unbekannten
Grenzen«
83 »Es gibt für mich keine Zitate«
85 Sprachmagie
88 Der Ruf der Wahrheit: »Komm. Nur einmal. Komm«

90 6. Die Rede: »Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar« (1959)
91 Wo einem »die Augen aufgehen«
92 Das »Widerspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen«
93 Der »große, geheime Schmerz«

94 7. Zusammenfassung

96 III. DIE LIEBESTHEMATIK IM ROMAN »MALINA« (1971)

96 Das Ende der Publikationspause
97 »Malina« - eine Autobiografie?
98 Die »wirklichen Schauplätze sind die inwendigen«
99 »Ich werde siegen in diesem Zeichen«
101 Der »Virus Liebe«
102 »Telefonsätze« werden zu Liebeserfahrungen
103 Der abwesend anwesende Geliebte

106 IV. GESCHWISTERLIEBE

106 1. Das Gedicht: »Das Spiel ist aus« (1954)
108 Ein Kindertraum: »Den Himmel hinunterfahren«
109 Eine Heilserfahrung: »Jeder, der fällt, hat Flügel«
110 Eine Schulderfahrung: »Die Fracht geht unter«

111 2. Die Erzählung »Drei Wege zum See« (1971/1972)
111 Der letzte Text Ingeborg Bachmanns
111 Eigene Lebenswege und die Hoch zeit des Bruders
114 Die Sehnsucht nach dem Verlorenen
115 »Der Ursprung liegt im Topographischen«
116 »Eine Pazifistin der Liebe«

117 3. Das Romanfragment: »Der Fall Franza« (bis 1966)
117 Ingeborg Bachmanns Lesereise durch Deutschland
118 Der »Inhalt« des Romans, der »nicht der Inhalt ist«
118 Eine »Reise durch eine Krankheit« und ein »Buch über ein Verbrechen«
119 Der Bruder als Erzähler?
120 »Viele Menschen sterben nicht, sondern werden ermordet«
122 Heimfahrt nach Galicien
125 Der »schönste Frühling«

126 4. Zusammenfassung

127 VI. GESCHLECHTERLIEBE

127 1. Das Hörspiel: »Der gute Gott von Manhattan« (1958)
127 Die Liebe sucht eine Sprache
127 Ingeborg Bachmann an der Harvard University
127 Der »Grenzfall der Liebe«
129 Die »himmlische Erde«
131 Der »Grenzübertritt« der Liebe
135 Die »Liebe führt in die tiefste Einsamkeit«
136 Ein »Tag wird kommen«, an dem wir die »Liebe wieder entdecken«

137 VI. ZUR BEGRÜNDBARKEIT DER LIEBE
137 1. Das Gedicht: »Erklär mir, Liebe« (1956)
137 Das Finden einer eigenen Schreibweise: »Als hätte ich die
Schwimmweste verloren und ginge doch nicht unter«
139 Eine Liebeserklärung
144 Die Leidenschaft der Liebe: Das »Glühendleben«

146 VII. IM THEOLOGISCHEN GESPRÄCH MIT INGEBORG BACHMANN ÜBER »DIE KUNST DES LIEBENS«

146 Anmerkungen zur Hermeneutik des Gesprächs: »Damit nichts geschieden wird«
149 1. Ingeborg Bachmanns ästhetische Verdichtung der Menschenliebe
149 Die Polarität und Ambivalenz menschlicher Liebeserfahrung
151 Zur Religiosität Ingeborg Bachmanns
154 Der intellektuelle Horizont Ingeborg Bachmanns
156 Eine unerfüllte Sehnsucht: »Erlöse mich! Ich kann nicht länger sterben«
156 Das Erleben von Zeit in der Liebeserfahrung: »Die Gegenzeit beginnt«
158 Eine Hermeneutik des Begehrens: Die Gegenwart des abwesend Anwesenden
160 Das Erfahren von Schmerz in der Liebe: Verwundete und ermordete Liebe
161 Das Ringen um eine angemessene Sprache der Liebe: Sprachspiele der Liebe
162 Das Finden der eigenen Leiblichkeit in der Liebeserfahrung: »Endlich gehe ich auch in meinem Fleisch herum«
164 Das Wirken der schöpferischen Kraft der Liebe: »EXSULTATE JUBILATE«
165 Zusammenfassung
166 2. Wie liebt Gott? - Ein Beitrag des biblischen Gottesglaubens
167 Der geheimnisvolle Grund der Liebe
168 Der geschichtlich erfahrene Jahwe-Glaube des Volkes Israel: »Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt« (Jer 31,3b)
172 Die erneute Bestätigung des Liebesbundes Gottes mit den Menschen in Jesus Christus: »Du bist mein geliebter Sohn« (Mk 1,11)
175 Das Hohelied der Liebe (1 Kor 13)
185 Der Gott für alle Menschen
188 Zusammenfassung
189 3. Menschenliebe und Gottesliebe - Ein perspektivierendes Resümee
189 »Und wer nicht liebt [...], ist für mich kein Mensch«
192 Leben mit der Zukunft im Rücken
194 Der gute Anfang und der ungute Ausgang?
195 »Die Liebe hört niemals auf« (1 Kor 13,8)
197 Den Ruf der Liebe hören

199 LITERATURVERZEICHNIS

199 Primärliteratur
200 Sekundärliteratur
207 Textnachweis