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Licht Eine Geschichte Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »La Lumière révelée.
De la lunette de Galilée à l’étrangeté quantique.« 
© Odile Jacob, Septembre 2020, Paris
Aus dem Französischen übersetzt von Ursula Held
Licht
Eine Geschichte


Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »La Lumière révelée.

De la lunette de Galilée à l’étrangeté quantique.«

© Odile Jacob, Septembre 2020, Paris

Aus dem Französischen übersetzt von Ursula Held

Serge Haroche

Klett-Cotta
EAN: 9783608984958 (ISBN: 3-608-98495-X)
464 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 23cm, April, 2022, mit zahlreichen schwarz-weiß Abbildungen

EUR 35,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Alle Wunder des Lichts münden im Meisterwerk von Serge Haroche zu einem Panorama, das von den Quantenwelten bis zum Universum alle Dimensionen umfasst. Erzählerisch souverän verbindet der Physiknobelpreisträger die Mythen- und Kulturgeschichte des Lichts mit seiner Erforschung vom Beginn der Menschheit bis heute.

Nur wenige Eigenschaften des Lichts waren vor 150 Jahren bekannt. Weder der Laserstrahl noch der Quantenimpuls, weder die elektromagnetischen Wellen noch die Radiowellen. Ohne diese physikalischen Erscheinungen wäre das moderne Leben undenkbar: GPS, Flugzeug- und Medizintechnik, Satelliten- und Lasertechnik, die Zeit- und Entfernungsmessung mit Atomuhren, die Weltraumforschung bis zum Smartphone beruhen auf Phänomenen des Lichts. Serge Haroche erzählt die Geschichte des Lichts seit der Antike, über Galileo bis zu Einstein und macht mit den Gesetzen des sichtbaren Lichts vertraut. Mitreißend beschreibt er, wie Bohr, Schrödinger, Heisenberg, Dirac und Pauli die moderne Physik revolutionierten. Ohne Licht keine Energie, keine Teilchen, keine Materie, keine Wellen kein Weltall, keine Sterne, kein Leben: Konkurrenzlos gelingt es Serge Haroche zu vermitteln, wie notwendig und selbstverständlich uns das Licht erscheint, ohne dass es seine Geheimnisse vollständig preisgibt.

Serge Haroche, geb. am 11. September 1944 in Casablanca, erhielt 2012 den Nobelpreis für Physik für die Wechselwirkung zwischen Licht und Materie und ist Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften. Der Experimentalphysiker unterrichtet am Collège de France in Paris, wo er am Laboratoire Kastler Brossel Grundlagenforschung der Quantenphysik betreibt.
Rezension
Das Licht erhellt und fasziniert die Menschheit seit Anbeginn der Zeit. Doch erst in den vergangenen vier Jahrhunderten ist sie den Geheimnissen des Lichts allmählich auf die Spur gekommen. Der Pariser Quantenphysiker Serge Haroche beschreibt in diesem zuerst 2020 auf Französisch erschienenen Buch die Geschichte des Lichts seit der Antike, über Galilei und Newton, Christiaan Huygens, Thomas Young, Augustin Fresnel, Michael Faraday und vielen anderen und macht mit den Gesetzen des sichtbaren Lichts vertraut. Höhepunkte dieser Geschichte sind Albert Einsteins Arbeiten zur Lichtquantenhypothese und zur Speziellen Relativitätstheorie. Nur ein gutes Jahrhundert ist seit der Entdeckung der Mikrowellen vergangen – inzwischen sind diese nahen Verwandten des sichtbaren Lichts aus Kommunikations- und Navigationsgeräten und der medizinischen Radiologie nicht mehr wegzudenken. Knapp sechzig Jahre ist es her, dass das sichtbare Licht gezähmt und der Laser erfunden wurde. Der Physiknobelpreisträger von 2012 erläutert die Mythen- und Kulturgeschichte des Lichts mit seiner Erforschung vom Beginn der Menschheit bis heute. Er legr dar, was wir inzwischen über das Licht wissen und wie wir dieses Wissen in Erfahrung gebracht haben, und beschreibt auch das, was uns noch unbekannt ist und für zukünftige Generationen zu entdecken bleibt.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 13

Kapitel I
DER BEGINN EINER BERUFUNG 19

Frühe Begeisterung für Mathematik und Astronomie 21
Hinwendung zur modernen Physik 30
Shut up and calculate! 38
Wenn Atome und Photonen kreiseln: optisches Pumpen 40
Die Welt, ein »reich und seltnes Gut« 50
Lernen in Vertrauen und Freiheit 60
Die Versprechen des Lasers 62
Anfänge in der Forschung 66
Erste Amerikareise und wiedererwachte Weltraumbegeisterung 69
Die »Blue-Sky-Forschung« 72

Kapitel II
GEDANKEN AUS DEM KLEINEN PARK VOR DEM OBSERVATOIRE 75

Zwei Instrumente am Anfang einer wissenschaftlichen Revolution: Fernrohr und Pendeluhr 77
Das Universum mit Lichtgeschwindigkeit vermessen 82
Die Wissenschaft des Lichts wird quantitativ: Descartes und La Dioptrique 86
Die Natur nimmt immer den kürzesten und einfachsten Weg: das Fermatsche Prinzip 90
Huygens und die Wellentheorie des Lichts 94
Newton, die Lichtpartikel und die Farbe 102
Die Vermessung der Erde 108
Wissenschaftliche Detailversessenheit 118
Grundlagenforschung, Wirtschaft, Macht und Technologie 121

Kapitel III
BETRACHTUNGEN IM FARADAYSCHEN LABOR 125

Young gegen Newton 128
Das Licht polarisiert sich 133
Fresnel und der Triumph der Wellen 134
Vektoren addieren sich, Wellen interferieren 137
Kreisende Schwingung: die zirkulare Polarisation 141
Von der Mathematik beleuchtetes Licht 145
Zurück zur Lichtgeschwindigkeit 149
Von den Salons der Aufklärung zu Faradays Labor 157
Die Entstehung des Feldkonzepts 165
Das Zusammenfließen von Licht, Elektrizität und Magnetismus 168
Manche Rätsel werden gelöst, manche bleiben 173

Kapitel IV
LORD KELVINS WOLKEN 181

Michelson und das Rätsel des Äthers 185
Einstein betritt die Bühne: Gedankenexperimente 188
Relativistischer Perspektivenwechsel 197
Raum und Zeit vermischen sich 200
Masse und Energie werden eins: E = mc2 205
Einsteins »glücklichste Idee« stammt von Galilei 213
Schwerkraft und Raumzeitkrümmung 219
Vorhersagen und Nachhersagen 225

Kapitel V
LICHT ERHELLT DIE SELTSAME QUANTENWELT 233

Die Ultraviolett-Katastrophe 236
Das Licht zwischen Wellen und Teilchen 238
Die Quanten weiten sich auf die Materie aus 241
Vom Herdentrieb der Photonen und von ihnen nacheifernden Atomen 247
Der Vorhang lüftet sich: Materiewellen 250
Wellenfunktion, Quantenzustände und Überlagerungsprinzip 253
Die Teilchenfamilie wächst 256
Eine fundamentale Identität 260
Die Büchse der Pandora und die Quantenphysik 263
Vom Klassischen zum Quantischen: ein Dialog über die Jahrhunderte hinweg zwischen Fermat, Maupertuis und Feynman 265
Eine Reise durch die Dimensionen 269
Quantenverhalten: individuelle Objekte oder statistische Mengen? 272
Der Youngsche Doppelspalt neu interpretiert 274
Maß, Komplementarität und Unschärferelation 277
Auseinandersetzungen über Gedankenexperimente 283
Die Quantenverschränkung 290
Schrödingers Katze und die Grenze zwischen klassischer Welt und Quantenwelt 297

Kapitel VI
LASER, PHOTONEN UND RIESENATOME 303

Ein mit Photonen »bekleidetes« Atom 304
Kalifornische Laserschulung 310
Sieg über den Dopplereffekt 317
Quantenschwebungen 322
Kalifornische Anekdoten 326
Die erste große internationale Konferenz 329
Die unbekannte Welt der Riesenatome 331
Die Entstehung der Hohlraum-Quantenelektrodynamik 339
Lehre und Forschung auf beiden Seiten des Atlantiks 343
Ein revolutionäres Verfahren: die Laserkühlung 348
Ionenfallen und Quantensprünge 355

Kapitel VII
SCHRÖDINGERS KATZE ZÄHMEN 363

Die Photonenfalle 366
Das kreisförmige Atom 369
Quanten-Pingpong 374
Quantenknoten 377
Wie kann man Photonen sehen, ohne sie zu zerstören? 379
Leben und Tod eines Photons 382
Zurück zum Youngschen Experiment mit beweglichem Spalt 388
Lichtquanten zählen, Quantensprünge sehen 391
Radiographie des Quantenfelds 401
Schrödingers Lichtkatzen 407
Am Übergang vom Klassischen zum Quantischen 417
Quantencomputer: Utopie oder zukünftige Realität? 424
Feynmans Traum: Die Quantensimulation 429
Spukhafte Fernwirkung und geheime Kommunikation 431
Quantenmetrologie und Lichtuhren 433

ANHANG

Nachwort – Wissenschaft und Wahrheit 443
Dank 449
Bibliographie 451
Personenregister 455