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Lexikon der Weltliteratur - Fremdsprachige Autoren Bd. 1: A - K , Bd. 2: L - Z Biographisch-bibliographisches Handwörterbuch nach Autoren und anonymen Werken  unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter herausgegeben von Gero von Wilpert

Vierte, völlig neubearbeitete Auflage
Lexikon der Weltliteratur - Fremdsprachige Autoren Bd. 1: A - K , Bd. 2: L - Z
Biographisch-bibliographisches Handwörterbuch nach Autoren und anonymen Werken


unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter herausgegeben von Gero von Wilpert



Vierte, völlig neubearbeitete Auflage

Gero von Wilpert (Hrsg.)

Alfred Kröner Verlag
EAN: 9783520838049 (ISBN: 3-520-83804-4)
2031 Seiten, Festeinband im Schuber, 16 x 22cm, 2004

EUR 198,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die beiden Bände zur fremdsprachigen Literatur innerhalb des nunmehr dreibändigen > Lexikons der Weltliteratur: Autoren< orientieren über rund 9000 fremdsprachige Autorinnen und Autoren sowie anonyme Werke aller Zeiten und Völker.

»Dieses Nachschlagewerk ist gründlich, umfassend, zuverlässig und intelligent. Was könnte man von einem Nachschlagebuch mehr verlangen?« (Marcel Reich-Ranicki)



Das von Gero von Wilpert herausgegebene »Lexikon der Weltliteratur hat sich den Ruf eines einzigartigen Standardwerkes erworben, das an »Faktenreichtum wie Materialfülle in seiner Größenordnung unübertroffen« ist. Für die vorliegende 4. Auflage wurde das Werk unter Mitwirkung von mehr als hundert Fachkennern der einzelnen Literaturen vollständig überarbeitet und erheblich erweitert. In nunmehr drei Bänden umfaßt es rund 12000 Artikel (darunter ca. 2350 Neuaufnahmen) über Autorinnen und Autoren sowie anonyme Werke aller Zeiten und Völker. Der Literaturinteressierte findet hier neben den bekannten Namen auch weniger geläufige, gleichwohl markante Dichter und Schriftsteller, etwa außereuropäischer Literaturen, die für das literarische Profil ihres Landes, ihres Volkes oder ihrer Zeit von Bedeutung waren. Für die aktuellen Autorinnen und Autoren des 20. und 21. Jahrhunderts wurden die Wertmaßstäbe erweitert im Hinblick auf das höhere Orientierungsbedürfnis des zeitgenössischen Lesers und die offene literarhistorische Wertung aus größerem zeitlichen Abstand. Ebenso wurden die deutschen Autoren im Blick auf die vorwiegend deutschsprachigen Nutzer des Lexikons in größerer Zahl aufgenommen und ausführlicher behandelt. Die Artikel über die Autorinnen und Autoren deutscher Sprache oder Herkunft wurden in einem separaten Band zusammengefaßt.

In prägnanter, knapp und präzise orientierender Darstellung enthalten die einzelnen Artikel:

- eine stichwortartige Biographie mit allen nötigen Fakten und exakten Daten

- eine Beschreibung, literarische Einordnung und Würdigung des Werkes

- ein übersichtliches Verzeichnis der Hauptwerke in chronologischer Folge mit Gattungsbezeichung und Ersterscheinungsjahr sowie der Neudrucke und Gesamtausgaben

- Hinweise auf Sekundärliteratur, insbesondere Standard-Monographien und Gesamtdarstellungen sowie einschlägige Bibliographien.
Rezension
Gero von Wilperts „Lexikon der Weltliteratur“ umfasst insgesamt drei voluminöse Bände: ein Band „Deutschsprachige Autoren“ A-Z und zwei Bände „Fremdsprachige Autoren“ A-K / L-Z. Letztere werden hier vorgestellt. In 4. Aufl. liegt das Werk jetzt völlig neu bearbeitet vor (1. Aufl. 1963). Es umfasst beschränkt auf Dichter und schöngeistige Schriftsteller (also keine Philosophen, Historiker, Fachschriftsteller etc.) ca. 12 000 Artikel über die wichtigsten fremdsprachigen Autoren (literarischer Rang und Bekanntheit) und anonymer Werke aller Zeiten und Völker. Das nötigt zu äußerster Konzentration und knapper Prägnanz der Artikel. Es enthält auch keine literarischen Sach- und Gattungsbegriffe, Länderartikel o.ä. Jeder Artikel bietet zunächst eine schlagwortartige Kennzeichnung, dann eine konzise Biographie und endlich Beschreibung, Einordnung und Wertung des Werkes sowie ein Haupt-Werke-Verzeichnis. Die Sekundärliteratur verweist wesentlich auf Standard-Monographien.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Gero von Wilperts Autorenlexikon der Weltliteratur hat sich den Ruf eines einzigartigen Standardwerks erworben. Die 4. Auflage mit rund 2350 neu aufgenommenen Autoren reicht weit über die andernorts vertretenen Namen hinaus. Der Leser findet hier auch weniger geläufige, gleichwohl markante Dichter und Schriftsteller, die zur reichinstrumentierten Vielstimmigkeit der Weltliteratur charakteristische Nuancen beitragen. Zugunsten einer umfassenden Dokumentation und einer gut lesbaren Schrift wurde das Werk in drei Bände aufgeteilt. Für die Neuauflage wurden alle Artikel durchgesehen, aktualisiert und umgearbeitet. In prägnanter, präzise orientierender Darstellung enthalten die Artikel eine stichwortartige Biographie und eine Beschreibung, literarische Einordnung und Wertung des Werks. Der bibliographische Anhang verzeichnet die Hauptwerke des Autors; es folgen Hinweise auf Standard-Monographien und Gesamtdarstellungen der Sekundärliteratur sowie Bibliographien.

Prof. Dr. Gero von Wilpert, geb. 1933, war 1957-1972 Lektor in Stuttgart und 1973-1994 Professor für deutsche Literaturwissenschaft in Sydney/Australien. Er ist Fellow der ›Australian Academy of the Humanities‹. Weite Verbreitung fanden seine literaturwissenschaftlichen Nachschlagewerke ›Sachwörterbuch der Literatur‹ (Kröner, 8.Aufl. 2001), ›Deutsches Dichterlexikon‹ (KTA 288, 3. Aufl. 1988), das von ihm herausgegebene umfassende ›Lexikon der Weltliteratur‹ (Kröner, 3. Aufl. 1988-1993) und die Bibliographie ›Erstausgaben deutscher Dichtung‹ (Kröner, 2. Aufl. 1992). Er ist ferner Autor einer ›Deutschen Literatur in Bildern‹ (Kröner, 2. Aufl. 1965), einer ›Schiller-Chronik‹ (2. Aufl. 2000), einer Motivgeschichte ›Der verlorene Schatten‹ (Kröner, 1978), einer Monographie ›Die deutsche Gespenstergeschichte‹ (KTA 406, 1994) und des ›Goethe-Lexikons‹ (KTA 407, 1998).
Inhaltsverzeichnis
Band 1 (A-K):

Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ... VII
Vowort ... XIII
Abkürzungen und Zeichen ... XVII

Artikel A - K ... 1

Band 2 (L - Z):

Abkürzungen und Zeichen ... VII

Artikel L - Z ... 999


Leseprobe:
Camus, Albert, franz. Schriftsteller, 7. 11. 1913 Mondovi/Algerien - 4. 1. 1960 Villeblevin (Autounfall). Aus Arbeiterfamilie; glückliche Kindheit. Stud. Philos. (Werkstudent) Algier, nach Promotion Schauspieler und Bühnenautor. Reisen nach Afrika, Spanien, Italien, Tschechoslowakei. Während des 2. Weltkriegs Angehöriger der Resistance, Mitbegründer und Leitartikler des >Combat<; 1957 Nobelpreis. Zuletzt Verlagsleiter bei Gallimard. - Philos. Dichter; seinem Werk (Romane, Dramen, Essays) liegt die Philosophie des Absurden zugrunde, die nicht als Sartrescher Existentialismus verstanden werden darf. Sie beruht auf der rationalen Erkenntnis der absoluten Sinnlosigkeit menschl. Daseins und schließt e. Entrinnen in metaphys. oder ideolog. Bindungen aus. C. verharrt jedoch nicht im nihilist. Ansatz, sondern will trotz der Absurdität das natürl. Glücksverlangen des Menschen erfüllt wissen. E. Schlüssel zu s. Werk ist der Essay >Le mythe de Sisyphe< mit der Forderung, daß der von Gott verlassene und deshalb hilf- und hoffnungslos auf sich selbst zurückgeworfene Mensch in tapferem und bewußtem Hinnehmen der absurden >condition humaine< trotzdem glücklich sein müsse. Nach Jugendwerken über sinnenhaftes Glückserleben in s. Heimat verkörpert er s. Idee des Absurden in r> guren wie Caligula, der nach dem Erlebnis er: Absurdität in despot. Grausamkeit das Unmögliche zu erreichen sucht, und Meursault (>L' etranger<), e. unbewußten, amoral. Sisyphus, dessen Leben von Zufällen getrieben ist und der sich setner selbst erst kurz vor der Hinrichtung bewuic wird. In späteren Werken entwickelt C. e. Ethik aus e. Revoltehaltung gegen die Absurdität, theoret. in >L'homme revolte<, indem er nach krr. Auseinandersetzung mit Christentum, Mythe und Ideologien e. echte Bewältigung der Daseinsabsurdität fordert. Diese Möglichkeit sieht er gegeben im opferbereiten Einsatz für die, die ihr Glück nicht aus eigener Kraft verwirklichen können. Dichterischer gestaltet ist der Gedanke der Solidarität im Symbolroman >La peste< in der Figur des Arztes Rieux; der Sühnegedanke aus Schuld-bewußtsein findet sich verwirklicht im Drama >Les justes<. Der Roman >La chute< ist e. iron. Beichte. Der Held stellt sich selbst bloß und meint zugleich sich selbst, -wenn er die Welt anklagt. C.s Stil spiegelt seine Entwicklung. Er begann unter dem Einfluß von Gides >Nourritures terrestrey mit einem reichen, aber gezügelten Lyrismus. Der Stil der absurden Periode ist voller Spannung und Unruhe, in >Caligula< zügellos, in >L'etranger<, der Stilist, an Kafkas >Prozeß< erinnert, drückt C. durch Juxtaposition und Inkohärenz die Zufälligkeit aus. Die Sprache von >La peste< ist von bescheidener Einfachheit, während >La chute< auf den Stil von >L'etranger< zurückweist.
W: L'envers et l'endroit, En. 1937; Noces, En. 1938 (Hochzeit des Lichts, d. 1954); Le minotaure, Es. 1939 (d. 1967); Le mythe de Sisyphe, Es. 1942 (d. 1950); L'etranger, R. 1942 (d. 1948); Caligula, Dr. 1944 (d. 1947); Le malentendu, Dr. 1944 (d. 1950); Lettres a un arm allemand, 1944 (d. 1960); La peste, R. 1947 (d. 1949); L'etat de siege, Dr. 1948 (d. 1950); Chroniques, 1948-53; Actuelles I-II, Ess. 1950-53; Les justes, Dr. 1950 (d. 1950); Actuelles III: Chronique algerierme 1939-58, 1950-58 (d. 1961); L'homme revolte, Ess. 1951 (d. 1953); L'ete, Ess. 1954 (Heimkehr nach Tipasa. d. 1957); La chute, R. 1956 (d. 1957); L'exil et le roy-aume, Nn. 1957 (d. 1958); Discours de Suede, Prosa 1958, 1997; Recits et theätre, 1958; Les possedes, Dr. 1959 (nach Dostoevskij; d. 1959); Carnets, Tg. III 1962ff, 21984 (Tagebuch, d. 1963ff.); Cahiers A. C., Nachlaß 1971 ff., 1: La mort heureuse, R. 1971 (d. 1972), 2: Le premier C. suivi d'ecrits de jeunesse d'A. C., 1973; Journaux de voyage, 1978. — CEuvres completes, VI 1961 ff, hg. R. Grenier IX 1984; Theätre, recits et nou-velles, 1962; Essais, 1965; Correspondance, 1932-1960, 1981. - Übs.: Dramen, 1959, 1967; Literarische Essays, 1959; Fragen der Zeit, Ess. 1960; Ges. Erzählungen, 1966; Kleine Prosa, 1967; Das Frühwerk, 1967; Ziel eines Lebens, Ess. 1974; Les muets (dt./franz.), Nn. 1975.
L: R. de Luppe, 1951; H. Perruchot, 1951; J.-C. Bris-ville, 1959; A. Maquet, Lond. 1959; Th. Hanna, N. Y. 1959; Hommage ä A. C., 1960; M. Lebesque, 1960; R. Thieberger, 1961; G. Bree, 1961; J. Cruickshank, N. Y. 1961; C. Petersen, 1961; N. A. Scott, Lond. 1962; R. Thieburger, 1963; G. Bree, 1964; A. King, Edinb. 1964; P. Thody, 1964; B. T. Fitch, 1965; E. Parker, Madison 1965; J. Onimus, 1965; R. F. Roeming, Madison 1968; B. T. Fitch u. P. C. Hoy, 1970ff.; L. Pollmann, Sartre u. C., 21971; F. H. Willhoite, Beyond Nihilism, Baton Rouge 1968; P. Kampits, D. Mythos v. Menschen, 1968; P. H. Rhein, N. Y. 1969; Ch. Melchinger, 21970; C. C. O'Brien, 1970; R. Quilliot, La mer et les prisons, 21970; B. T. Fitch, 1971; E. Freemann, Lond. 1971; P. Hoy, 1971; U. Timm, 1971; B. T. Fitch, 1973; A. Costes, 1973; B. T. Fitch, 1982; F. Bartfeld, 1982; Actes du Colloque, A. C. Cerisy-la-Salle, 1982; P. v. Zima, 1982; C. u. J. Broyelle, 1982; J. Hengelbrock, 1982; A. M. Hennen, 1983; M. Louble, 1984; K. Bahners, 1984; H. R. Lottman, 1986; R. Grenier, 1991; Castex, 1992; P. G. Weddington, 1995; Jose Lenzmi, Mail. 1996; F. Chavanes, 1996; B. T. Fitch, 1999. - Bibl: R. Bollinger, 1957.