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Lernen mit Grundschulkindern Praktische Hilfen und erfolgreiche Fördermethoden für Eltern und Lehrer
Lernen mit Grundschulkindern
Praktische Hilfen und erfolgreiche Fördermethoden für Eltern und Lehrer




Armin Born, Claudia Oehler

Kohlhammer
EAN: 9783170311961 (ISBN: 3-17-031196-4)
212 Seiten, 15 x 23cm, Mai, 2017

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In der Grundschule erfolgen die entscheidenden Weichenstellungen für die weitere Schullaufbahn unserer Kinder. Die PISA-Studie hat dem deutschen Bildungssystem jedoch bescheinigt, bei der Förderung schwächerer Schüler besonders wenig erfolgreich zu sein. Zeigen Kinder Leistungsprobleme, so passen gängige Fördermethoden oft nicht. Dieses Buch möchte für Eltern, Lehrer und Therapeuten Lösungswege aufzeigen. Unter dem Motto "Lernen muss erfolgreich sein!" werden für den Erwerb der Grundfertigkeiten Rechnen, Lesen und Rechtschreibung auf der Basis lernpsychologischer und neurowissenschaftlicher Forschungserkenntnisse einfache und effektive Strategien und Methoden für den täglichen Gebrauch vorgestellt.

Dr. Armin Born ist als Dipl.-Psychologe, Dipl.-Pädagoge und Psychologischer Psychotherapeut mit dem Schwerpunkt Leistungsstörungen und ADHS in einer Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig. Claudia Oehler, Dipl.-Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin, leitet als Verhaltenstherapeutin eine eigene Praxis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Rezension
Um den Lernerfolg in der Grundschule zu unterstützen fehlt es im Alltag oft an der passenden Lektüre. Dieses Buch vereint nun viele praktische Tipps und Methoden, um die Kinder in dieser Lebensspanne adäquat und entwicklungsgerecht zu unterstüzten. Ein großes Augenmerk richtet das Werk dabei auf die Automatsierung von Lernprozessen. Im ersten Teil werden unter anderem theoretische Hintergründe von Automatisierungsprozessen im Gehirn aufgezeigt und das Arbeitsgedächtnismodell vorgestellt. Durch Lernstrategien wie dem Organisieren, Wiederholen und dem Vernetzen mit dem Vorwissen können die Grundfertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen schneller verarbeitet und gespeichert werden. Zudem wird der begrenzte Kurzzeitspeicher und das Arbeitsgedächtnis entlastet, was zu einem schnelleren Abruf des Gelernten führt. Diese Hintergrundinformationen sind wichtig, um die im zweiten Teil anschließenden Übungen nachvollziebar umsetzen zu können. Speziell gehen die hier vorgestellten Methoden auf Teilleistungsstörungen wie Lese-/Rechtschreib- und Rechenstörungen ein. Zumeist sind die Übungen relativ einfach gehalten und können ohne großen Aufwand umgesetzt werden. Die Übungsmaterialien werden dabei selbst angefertigt. Dieses Buch addressiert nicht nur Grundschulpädagogen sondern bietet auch für Eltern und Lerntherapeuten viele tolle Anregungen und Unterstützungsmöglichkeiten.

Frank Düring, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung V
Kapitel 1: Die Ausgangssituation – Schulwirklichkeit in Deutschland 1
1 Kritische Äußerungen zum deutschen Bildungssystem 1
2 Die Pisa-Studie – Ergebnisse und Konsequenzen 5
3 Weist uns die Gehirnforschung einen Weg aus der Bildungsmisere? 11
4 Reformpädagogisch-konstruktivistische Ansätze als Lösung aus der Bildungsmisere? 15
5 Erfolgversprechende Perspektiven 20
Kapitel 2: Grundlagenwissen 1 – Erkenntnisse der Lernpsychologie 21
Einleitung 21
1 Die Informationsaufnahme 21
2 Die Rolle der „selektiven Aufmerksamkeit“ 22
3 Das Behalten – der Grundprozess 24
4 Der Arbeitsspeicher 28
5 Das Langzeitgedächtnis – Vergessen ist leicht, Behalten ist schwer 35
6 Die emotionale Bewertung des Lerngegenstandes 37
Kapitel 3: Grundlagenwissen 2 – Lernen aus Sicht der aktuellen Gehirnforschung 41
1 Was wissen wir heute über die Funktionsweisen des Gehirns? 41
2 Wie haben wir uns die so genannte neuronale Ebene in unserem Gehirn vorzustellen? 42
3 Wie sieht der Grundvorgang im Gehirn aus, der langfristig zum dauerhaften Behalten von Wissen führt? 42
4 Wie funktioniert die Informationsweiterleitung auf neuronaler Ebene? 44
5 Wie wird aus der flüchtigen Signalweitergabe ein dauerhaftes Erinnern? – Die Langzeitpotenzierung 44
6 Welche Bedeutung kommt den Emotionen im Lernprozess zu? 48
7 Was geschieht, wenn wir bestimmte Fertigkeiten „automatisieren“? 50
8 Wie sind die Ergebnisse der modernen Gehirnforschung zu bewerten, was bedeuten sie für unseren Lernprozess? 51
Kapitel 4: Grundprinzipien erfolgreichen Lernens 55
1 Ausgangspunkt: Der Teufelskreis im Lernprozess 55
2 Emotionale Umbewertung 56
3 Entlastung des Arbeitsspeichers 60
Kapitel 5: Grundprinzipien Lernmethoden 64
A Allgemeine Einführung – Gibt es Lernrezepte? 64
B Konkrete Tipps, um den Lernprozess zu verbessern 65
1 Die gezielte Ausrichtung der Aufmerksamkeit gewährleisten 65
2 Ausreichend automatisiertes Vorwissen – auf der niedrigsten Ebene ansetzen 65
3 Zur Bedeutung des „Schriftlichen“ im Einprägeprozess 66
4 Weniger ist mehr 67
5 Kleine Portionen – regelmäßig 67
6 Dauer des Lernens 68
7 Kurze Wiederholungssequenzen – über den Tag verteilt 68
8 Können heißt nicht dauerhaftes Beherrschen 68
9 Den Sinn der Hausaufgaben wiederentdecken 69
10 Indirekte Maßnahmen zur Lernverbesserung 70
C Anforderungen an Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer 73
1 Eltern sind gefordert 73
2 Team-Gedanke anstatt „überzogener“ Selbständigkeitsanforderungen 74
3 Grundprinzipien der äußeren Strukturierung 75
4 Loben – aber richtig 78
5 Der Punkteplan als zeitlich begrenzte „Notmaßnahme“ zur Motivationsverbesserung 79
6 „Fallen“ für Eltern bzw Lehrerinnen und Lehrer 80
Kapitel 6: Förderung bei Schwierigkeiten im Rechenlernprozess 82
1 Grundlagen 82
2 Ursachen und Störungsmodell 83
3 Woran Sie eine Rechenschwäche bei Ihrem Kind erkennen 83
4 Testpsychologische Diagnostik bei Rechenschwäche bzw. Rechenstörung 86
5 Lernziele – was soll in Mathematik eigentlich gelernt werden? 87
6 Praktizierte Fördermaßnahmen bei Rechenschwäche und Rechenstörungen – Mythen oder gesicherte Erkenntnisse? 88
7 Zentraler Aspekt beim Mathematiklernen: Die Bedeutung der Kapazität des Arbeitsspeichers 94
8 Anforderungen an Lernmethoden – nicht nur für das Rechnen 100
9 Lernen durch Veranschaulichung 104
10 Die Grundrechenfertigkeiten automatisieren 110
11 Sachaufgaben 133
Kapitel 7: Förderung bei Schwierigkeiten im Leselernprozess 138
1 Grundlagen 138
2 Ursachen und Störungsmodell 139
3 Woran kann ich als Eltern oder Lehrer/in eine Leseschwäche erkennen? 143
4 Testpsychologische Diagnostik bei Leseschwäche bzw Lesestörung 144
5 Ziele im Leselernprozess 144
6 Förderung der Lesekompetenz – Mythen und effiziente Fördermaßnahmen 147
7 Übungen zur phonologischen Bewusstheit besonders im Vorschulalter und zu Beginn der Grundschulzeit – eine hilfreiche Fördermaßnahme? 151
8 Der Leselernprozess – ein Grundprogramm 155
9 Übungsmaterialien zur Automatisierung von Silben 160
10 Förderung durch die Eltern 164
11 Zusätzliche Möglichkeiten für Eltern, die Lesetechnik Ihrer Kinder gezielt zu verbessern 165
12 Hilfreiches für den Leselernprozess 167
13 Verbesserung des Leseverständnisses und der Sinnentnahme 169
Kapitel 8: Förderung bei Schwierigkeiten im Rechtschreiblernprozess 171
1 Grundlagen 171
2 Ursachen und Störungsmodell 171
3 Woran kann ich als Eltern oder Lehrer eine Rechtschreibschwäche erkennen? 172
4 Testpsychologische Diagnostik bei Rechtschreibschwäche bzw -störung 173
5 Ziele im Rechtschreiblernprozess 174
6 Rechtschreibkompetenz fördern – Mythen oder effiziente Fördermaßnahmen? Was hilft in der Rechtschreibförderung nicht oder nur bedingt? 174
7 Grundlegendes zu den Lerntechniken 184
8 Grundlegende Lernmethoden 186
9 Zusammenfassender Überblick 200
Schlusswort 203
Literatur 206