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Lehrbuch: Einführung in die Emotionspsychologie. Band 2
Band II: Evolutionspsychologische Emotionstheorie
3., korrigierte Auflage
Wulf-Uwe Meyer, Achim Schützwohl, Rainer Reisenzein
Verlag Hans Huber
EAN: 9783456839868 (ISBN: 3-456-83986-3)
222 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2003, 5 Abb., 10 Tab.
EUR 22,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Dieses Werk bietet - erstmalig in deutscher Sprache - eine theoriezentrierte Einführung in die Emotionspsychologie. Im ersten Band wurden drei Klassen von Emotionstheorien behandelt:
(1) die klassisch-behavioristische Theorie,
(2) kognitiv-physiologische Theorien sowie
(3) die attributionale Theorie der Emotionen. Im vorliegenden zweiten Band werden evolutionspsychologische Emotionstheorien dargestellt. In jedem Kapitel stellen die Autoren historische Bezüge her, indem sie die Vorläufer der behandelten Theorien beschreiben. Der kürzlich erschienene dritte Band ist den kognitiven Emotionstheorien gewidmet.
«Das Autorenteam hat sich die Aufgabe gestellt, eine theoriezentrierte Einführung in dieses Fachgebiet vorzulegen. In relativ knapper, durchweg systematischer Form wird dieses Vorhaben unter Beiziehung verschiedenster empirischer Studien und Befunde in vorbildlicher Weise in die Tat umgesetzt, so dass vor allem Studenten der Psychologie, aber auch klinisch tätige Psychiater und Psychologen aus diesem Text Nutzen ziehen können.» (Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie).
Interessenten:
Studierende der Psychologie und angrenzender Fächer, Entwicklungs-, Sozial- und Klinische Psychologen, Psychotherapeuten, Psychiater.
«Generell ist anzumerken, dass die Autoren an den dargestellten Theorien faire und konstruktive Kritik üben.... Die Bücher sind theorieorientiert und systematisch im Aufbau. Historische Entwicklungslinien werden verdeutlicht, ohne aktuelle Debatten zu vernachlässigen.» Zeitschrift für Gesundheitspsychologie
«Es ist eine Freude, dieses Buch zu lesen... Der Rezensent kennt kein deutschsprachiges Werk, das zur Zeit besser geeignet wäre, (...) sowohl Einführung in wie Verständnis für die evolutionäre Entwicklung und Bedeutung von Gefühlen zu vermitteln.»
Psychologie in der Medizin
Rezension
Emotionen (von lat. ex / heraus und motio / Bewegung), die sich grob in angenehme (euphorische) und unangenehme (dysphorische) einteilen lassen, sind psychophysiologischer Prozesse, die beim Menschen und bei höheren Tieren auftreten und die uns wesentlich in unserem Verhalten steuern, - wie u.a. Freud herausgefunden hat. Die wesentlichen Emotionen sind: Interesse, Leid, Widerwillen (Aversion), Freude, Zorn, Überraschung, Scham, Furcht, Verachtung und Schuldgefühl. Eine Emotion ist ein komplexer Prozess, der auf verschiedenen psychischen Funktionsebenen abläuft und vom Begriff „Gefühl“ zu unterscheiden ist, der nur das subjektive Erleben der Emotion bezeichnet, wie z. B. Freude, Lust, Geborgenheit, Liebe, Trauer, Ärger, Wohlbehagen. Verwandt, aber zu unterscheiden sind auch Stimmungen und Affekte: Im Vergleich zu Stimmungen sind Emotionen relativ kurz und intensiv. Betreffen Emotionen Handlungsintentionen oder lösen sie Handlungen aus, die nicht mehr oder in geringerem Maße kontrollierbar sind, dann spricht man von Affekten („Affekthandlung“). - In diesem 2. Teilband werden evolutionspsychologische Emotionstheorien dargestellt.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Einführung in die Emotionspsychologie
Band II: Evolutionspsychologische Emotionstheorie
3., korr. Auflage 2003
Im vorliegenden zweiten Band des insgesamt dreibändigen Standardwerks werden evolutionspsychologische Emotionstheorien dargestellt (Darwin und die Folgen, William McDougall, Robert Plutchik, moderne Evolutionäre Psychologie).
Im ersten Band wurden die klassisch-behavioristische Theorie, die Theorie von William James und neo-jamesianische Theorien sowie kognitiv-physiologische Theorien der Emotion behandelt. Im vorliegenden zweiten Band werden evolutionspsychologische Emotionstheorien dargestellt (Darwin und die Folgen, William McDougall, Robert Plutchik, moderne Evolutionäre Psychologie). Der (ebenfalls bereits erschienene) dritte Band ist den kognitiven Emotionstheorien gewidmet. "Das Autorenteam hat sich die Aufgabe gestellt, eine theoriezentrierte Einführung in dieses Fachgebiet vorzulegen. In relativ knapper, durchweg systematischer Form wird dieses Vorhaben unter Beiziehung verschiedenster empirischer Studien und Befunde in vorbildlicher Weise in die Tat umgesetzt."
(Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie).
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
Biologische Evolution 14
Die Theorie der Evolution durch die Vererbung erworbener Eigenschaften 15
Die Theorie der Evolution durch natürliche Selektion 18
Selektion psychologischer Merkmale 27
Zum Begriff der biologischen Funktion 29
Die ultimate Funktion von Emotionen: Die Erhöhung der inklusiven Fitness 33
2. Die Emotionstheorie von Charles Darwin und ihre Folgen
Die Natur und Entstehung von Emotionen 37
Emotion und Emotionsausdruck 41
Darwins Ziele und Forschungsmethoden in "The Expression of the Emotions" 42
Intrakulturelle Beurteilungen des Emotionsausdrucks (Methode 1) 43
Interkultureller Vergleich des Emotionsausdrucks (Methode 2) 43
Beobachtung des Emotionsausdrucks von Kindern (Methode 3) 44
Vergleich des Emotionsausdrucks von Menschen und Tieren (Methode 4) 46
Beobachtung des Emotionsausdrucks von Blindgeborenen (Methode 5) 46
Beobachtung des Emotionsausdrucks von Geisteskranken (Methode 6) 47
Darwins Forschungsergebnisse 47
Das Erkennen des Emotionsausdrucks 51
Darwins Erklärung des Emotionsausdrucks 51
Die biologische Funktion des Emotionsausdrucks 54
Organismische Funktion 55
Kommunikative Funktion 57
Die Rezeption der Arbeiten Darwins zum Emotionsausdruck 59
Änderungen der metatheoretischen Sichtweise der Psychologie 60
Umbewertungen der empirischen Basis 62
Untersuchungen zur Universalität des emotionalen Gesichtsausdrucks 63
Die "emotionstheoretische" Sichtweise des Gesichtsausdrucks 67
Neuere Untersuchungen zur interkulturellen
Universalität des emotionalen Gesichtsausdrucks 72
Die verhaltensökologische Theorie mimischer Veränderungen 80
3. Die Emotionstheorie von William McDougall
Der Instinktbegriff McDougalls 96
Instinktverhalten 99
Instinktprozess 100
Instinktmechanismus 101
Was ist eine (primäre) Emotion? 104
Zwei Bedeutungen von "Emotion" 104
Die Natur von Gefühlen 105
Identifikation der primären Emotionen 107
Die biologische Funktion von Emotionen 108
Die primären Emotionen und ihre angeborenen Auslöser 111
Der Fluchtinstinkt und die Emotion Furcht 113
Der Instinkt des Abstoßens und die Emotion Ekel 114
Der Neugierinstinkt und die Emotion Staunen 115
Der Kampfinstinkt und die Emotion Ärger 116
Der Dominanzinstinkt und die Emotion Hochgefühl; der Unterordnungsinstinkt und die Emotion Unterwürfigkeit 116
Der Elterninstinkt und die Emotion Zärtlichkeit 118
Emotionsauslösung durch Mitfühlen 119
Die Modifikation der Instinkte und der primären Emotionen im Lauf der Ontogenese 121
Modifikation der Emotionsauslöser 121
Ausweitung der Emotionsauslöser 122
Spezialisierung der Emotionsauslöser 125
Modifikation der Instinkthandlung 125
Sekundäre (komplexe und abgeleitete) Emotionen 127
Komplexe Emotionen 128
Abgeleitete Emotionen 132
Rezeption der Theorie 138
4. Die Emotionstheorie von Robert Plutchik
Was ist eine (primäre) Emotion? 145
Primäre Emotionen 149
Sekundäre Emotionen 153
Gemeinsamkeiten zwischen den Theorien von McDougall und Plutchik 154
5. Kritik der Grundannahmen der Basisemotionstheorien
Sind die Basisemotionen biologisch grundlegend? 158
Heterogenität der Listen von Basisemotionen und unterschiedliche Kriterien für Basisemotionen 158
Empirische Belege für biologisch grundlegende Emotionen 162
Mimischer Ausdruck 163
Peripher-physiologische Veränderungen 164
Handlungstendenzen 164
Gefühlserleben 166
Kognitive Einschätzungen 166
Zur biologischen Funktion der Basisemotionen 167
Sind die Basisemotionen psychologisch grundlegend? 168
Sind die Basisemotionen nicht auf andere Emotionen zurückführbar? 168
Sind die Basisemotionen die Grundlage der übrigen Emotionen? 169
Zu spezifischen Annahmen der Theorie von McDougall 175
6. Moderne Evolutionäre Psychologie
McDougalls Projekt und die moderne Evolutionäre Psychologie 177
Grundannahmen, Ziele und Methodenn der modernen Evolutionären Psychologie 178
Grundlegende Annahmen 178
Ziele und Methoden der Evolutionären Psychologie 183
Eine Illustration neuerer evolutionspsychologischer Forschung: Die Analyse sexueller Eifersucht 185
Zusammenfassung 199
Weiterführende Literatur 205
Literaturverzeichnis 207
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