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Lebensgeschichte und Lebens-Geschichten
Zugänge zur Seelsorge aus biographischer Perspektive
Praktische Theologie und Kultur (PThK), Band 7
Wolfgang Drechsel
Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579034867 (ISBN: 3-579-03486-3)
409 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, 2002
EUR 34,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Wolfgang Drechsel entwickelt ein Seelsorgeverständnis,
das Seelsorge aus einer auf die je eigene Lebensgeschichte
bezogenen theologischen Perspektive heraus entwirft.
Für solch eine neue Seelsorgepraxis bietet er Bausteine,
die - ausgehend von der konkreten seelsorgerlichen Arbeit -
auf die Lebensgeschichte hin entworfen sind.
Ein Buch für alle, die mit der Begleitung von Menschen
in den unterschiedlichsten lebensgeschichtlichen Situationen betraut sind.
Rezension
Biographie- und Lebensgeschichts-Forschung hat einige Konjunktur. Und auch Narration, das Erzählen hat wieder Konjunktur. Wenn beides zusammenkommt, so wird Lebensgeschichte erzählt. Es verwundert somit nicht, dass in dieser Neuendettelsauer Habilitationsschrift der Bereich der Lebensgesichtsforschung für die Seelsorge fruchtbar gemacht wird. – Auch Lehrer/innen begleiten junge Menschen in unterschiedlichsten lebensgeschichtlichen Situationen – und geraten nicht selten in die Situation des Seelsorgers. Hier liegt die Verbindung zwischen dem Thema des Buchs und der Lehrerbibliothek. In er Tat: „Ein Buch für alle, die mit der Begleitung von Menschen in den unterschiedlichsten lebensgeschichtlichen Situationen betraut sind“ (Umschlag) und an Seelsorge Interesse haben, - und das werden Religionspädagog/inn/en sein.
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort .... 9
I. Lebensgeschichte und Lebens-Geschichten Annäherung an ein aktuelles Thema .... 11
0. Einführung und Überblick 11
1. Seelsorge aus lebensgeschichtlicher Perspektive - ein Entwurf . . 18
2. Kontexte: Seelsorge und Gesellschaft 44
2.1 Seelsorge in der kirchlichen Gegenwart 45
2.2 Gegenwärtig-gesellschaftliche Kontexte 58
3. Lebensgeschichte (n) als Thema wissenschaftlicher Reflexion ... 78
3.1 Individuelle Lebensgeschichten als Gegenstand der Forschung 79
3.2 Die Untersuchung der konstitutiven Bedingungen und
Strukturen von Lebensgeschichte (n) und ihrer Darstellung 84
3.3 Reflexion auf »die« Lebensgeschichte 87
3.4 »Rekonstruktion von Lebensgeschichte« als Thema der Diskussion 90
3.5 Perspektiven und offene Fragen 95
4. Exemplarische Konkretion: Das Lebensgeschichts-Modell der Psychoanalyse 98
4.1 Psychoanalyse und Lebensgeschichte (grundlegende Aspekte) 99
4.2 Lebensgeschichte aus der Perspektive der Bedeutung der Anfänge 100
4.3 Gegenwart und (Lebens-) Geschichte 104
4.4 Der Zugang zur eigenen Lebensgeschichte als Voraussetzung des Umgangs mit der fremden 108
4.5 Exkurs: Psychoanalyse und gesellschaftliche Gegenwart ... 112
4.6 Das hermeneutische Modell von Lebensgeschichte 117
II. Wenn Lebensgeschichte zur erzählten Geschichte wird 121
1. Die Darstellung eigener Lebensgeschichte im Blick auf das erzählende Subjekt 122
2. Lebensgeschichtliche Hermeneutik als Hermeneutik-in-Beziehung 128
3. Lebensgeschichte als ein Text 136
3.1 Die Textgestalt als konkrete Festlegung von Lebensgeschichte 137
3.2 Die Textgestalt als Ausdruck sozialer Prägungen 138
3.3 Der lebensgeschichtliche Text im Kontext subjektivbiographischer Texttradition 143
3.4 Der Text und seine »strukturellen Spannungen« 145
3.5 Der Text als etwas Eigenes und Eigenständiges und die Frage nach dem Subjekt 149
4. Der Beitrag des Anderen 153
4.1 Grundperspektiven 153
4.2 »Umschreiben« als Veränderung von Lebensgeschichte ... 156
4.3 Zuhörerprofessionalität und Lebensgeschichtsmodell .... 161
4.4 Zur Bedeutung der lebensgeschichtsverändernden Begegnung 172
4.5 Die »Begegnung von zwei Lebensgeschichten« 177
5. Die Hermeneutik der Situation 182
5.1 Die Situation als »Rahmen des autobiographischen Geschehens« 182
5.2 Lebensgeschichtliches als Deutung der Situation 184
5.3 Exkurs: Die gegenwärtige Situation »wie damals« 188
6. Interpretation, Deutung, Bedeutung im autobiographischen Geschehen 191
6.1 Das Eigene und das Fremde 191
6.2 Zum Verständnis und zur Bedeutung der Hermeneutikin-Beziehung 193
6.3 Interesse - Selbst-Projekt - Identität: Zur Funktion und
Bedeutung des lebensgeschichtlichen Geschehens 203
7. Lebensgeschichte und Lebens-Geschichten: Pluralität, Einheit,
Realität - eine Zusammenfassung 221
III. Lebensgeschichten, Geschichten zum Leben und die Frage nach dem Grund des Lebens. Die lebensgeschichtliche als theologische Perspektive 231
1. Die Frage nach der Selbsttranszendenz 231
2. Zur religiösen Dimension von Lebensgeschichte 234
3. »Coram Deo«: Die theologische Frage nach der Lebensgeschichte 245
4. Strukturen des lebensgeschichtlichen Geschehens im Licht dogmatischer Verstehenszusammenhänge 249
4.1 Rechtfertigung 249
4.2 Sünde 252
4.3 Imago Dei 255
4.4 Trinität 256
5. Lebensgeschichte und Theologie als »wechselseitiger Auslegungshorizont« 259
6. Das Lebensgeschichtsthema im Kontext von christlicher Überlieferung und gegenwärtigem Glauben ... 261
6.1 Zur Heiligen Schrift und ihrer lebensgeschichtlichen Bezogenheit 261
6.2 Kanonbildung und Tradition 266
6.3 Zur Frage nach der Offenbarung 270
6.4 Kirche als Erinnerungs- und Erzählgemeinschaft 274
6.5 Der Gottesdienst als »Schnittstelle« von Gottesgeschichte, kirchlicher Überlieferungsgeschichte und persönlicher Lebensgeschichte 276
6.6 Erinnerungspflicht und Erinnerungsangebot - Zur Frage nach dem glaubenden Subjekt .. 278
7. Die Frage nach der kollektiven Lebensgeschichte 282
7.1 Einführung: Christliche Überlieferungsgeschichte als kollektive Lebensgeschichte 282
7.2 Zur allgemeinen Bestimmung von kollektiver Lebensgeschichte 284
7.3 Kollektive Lebensgeschichte - Konkretionen 291
7.4 Kollektive Lebensgeschichte - Konsequenzen in einer Zeit »biographischer Unsicherheit« .. 295
7.5 Einzelaspekte kollektiver Lebensgeschichten im christlichen Kontext 299
IV. Seelsorge aus lebensgeschichtlicher Perspektive 304
1. Seelsorge - konzeptionelle Fragen 304
2. Die lebensgeschichtliche Perspektive: Annäherung und Abgrenzungen 309
3. Der Seelsorger, seine Lebensgeschichte und die Frage nach der
individuellen praktisch-theologischen Theoriebildung 312
3.1 Selbstdistanz und Wechselseitigkeit als seelsorgebezogene Grundbedingungen 312
3.2 Das »rite vocatus« als überindividueller Auftrag 315
3.3 Seelsorgeamt, Subjektivität und die Entscheidung, Seelsorger zu werden 317
3.4 Seelsorge am Seelsorger 321
3.5 Theologische Reflexion, seelsorgerliche Hermeneutik und Ausbildungsfragen 325
3.6 Die individuelle praktisch-theologische Theoriebildung und
die Frage nach einer »Lehrseelsorge« 331
3.7 Exkurs zur Frage nach Theologie, Psychotherapie und Pastoralpsychologie 337
4. Der Seelsorgepartner und seine Lebensgeschichte 340
4.1 Lebensgeschichtliches Erzählbedürfhis und der Angebotscharakter von Seelsorge .... 340
4.2 Lebens-Geschichten und Lebensgeschichten 345
5. Das Seelsorgegeschehen als Beziehungsgeschehen 351
5.1 Theologischer Kontext 351
5.2 Einzelaspekte des Beziehungsgeschehens 355
5.3 Das Beziehungsgeschehen als lebensgeschichtliches Geschehen 357
6. »Glaubensgeschichten als Lebens-Geschichten« -
Christliche Überlieferungselemente im Seelsorgegeschehen ... 360
6.1 Die Lebens- und Liebesgeschichte Gottes als Rahmen und Erinnerung 360
6.2 »Wie eine eigene Erinnerung« 363
6.3 Das Weiterschreiben der Lebens- und Liebesgeschichte Gottes 364
6.4 Praxisbezogene Aspekte 368
7. Seelsorge und Lebensgeschichte - abschließende Bemerkungen . 374
7.1 »Neu für jede Gegenwart« - Zur Unabschließbarkeit und Offenheit von Lebensgeschichtsthema, Lebensgeschichte und Gottesgeschichte 374
7.2 Seelsorge und die Wahrheitsfrage 378
7.3 Seelsorge im Kontext von Individualisierung und Pluralisierung 381
7.4 Seelsorge in einer Zeit »biographischer Unsicherheit« .... 384
7.5 Auf Lebensbegründung, Lebensgewißheit, Lebensdeutung hin - Schwerpunkte eines lebensgeschichtsbezogenen Verständnisses des Seelsorgegeschehens 386
8. Ausblick: Lebensgeschichte und Lebens-Geschichten -
ein fundamentales Thema Praktischer Theologie 392
Literatur 397
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