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Latein. Tot oder lebendig!?
Latein. Tot oder lebendig!?



Fink Kunstverlag
EAN: 9783959763752 (ISBN: 3-9597637-5-1)
304 Seiten, hardcover, 23 x 25cm, Mai, 2022

EUR 24,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Einst bedeutende Sprache der Wissenschaft, der Philosophie und Literatur, gilt Latein heute vielen als berüchtigter Schülerschreck und tote Sprache. Doch warum eigentlich? Wann fand das Lateinische seinen vermeintlichen Tod? Und steckt in unserem Alltag vielleicht mehr Latinum als das übliche „carpe diem“?

Der Katalog zur Sonderausstellung „Latein. Tot oder lebendig!?“ der Stiftung „Kloster Dalheim“. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur führt durch 2.100 Jahre bewegte Sprachgeschichte. Von Cicero über Hildegard von Bingen und Erasmus von Rotterdam bis hin zu Asterix - elf Biographien erzählen vom Aufstieg und Fall des Lateinischen. Geschichtswissenschaftliche und philologische Beiträge untersuchen den früheren und heutigen Stellenwert der „Muttersprache Europas“ und zeigen, warum noch quicklebendig ist.
Rezension
Marcus Tullius Cicero, Horaz, Augustinus von Hippo, Karl der Große, Hrotsvit von Gandersheim, Hildegard von Bingen, Francesco Petraca, Erasmus von Rotterdam, Johann Amos Comenius, Wilhelm von Humboldt und Asterix. Was verbindet diese zehn historischen Persönlichkeiten und die fiktive Comicfigur miteinander? Sie alle haben sich zu unterschiedlichen Zeiten um die lateinische Sprache verdient gemacht: als Dichter:innen, als Philosophen, als Pädagogen, als Theolog:innen oder als Rezipientin:nnen des Lateinischen. Anhand der Biographien zu den oben genannten 11 Repräsentant:innen der lateinischen Sprache und über 200 gekonnt ausgewählten Exponaten wurde vom 13.5.2022 bis zum 8.1.2023 in der Sonderausstellung „Latein. Tot oder lebendig!?“ im Kloster Dalheim die Geschichte des Lateinischen von seinen Anfängen bis zu seiner aktuellen Rezeption erzählt. Die Gesamtkoordination der Ausstellung lag in den Händen des Historikers Ingo Grabowsky, der seit Juni 2014 Leiter des Klostermuseums in Lichtenau-Dalheim ist.
Zu der sehenswerten Schau ist ein gleichnamiger Katalog im renommierten Kunstverlag Josef Fink erschienen. Herausgeber sind die Stiftung Kloster Dalheim und das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur. Die in dem Band abgedruckten aufschlussreichen Beiträge stammen u.a. von dem Who-is-Who der deutschsprachigen Latinistik, zum Beispiel von den Professor:innen Claudia Klodt, Jürgen Leonhardt, Tino Licht und Wilfried Stroh. Die Texte der Wissenschaftler:innen verdeutlichen die Präsenz des Lateinischen im Alltag und seine Bedeutung für unser kulturelles Gedächtnis. Lehrkräfte des Faches Latein werden durch das vorliegende Buch motiviert, sich in einem kulturwissenschaftlich ausgerichteten Unterricht mit der Rezeption der „Alten“ Sprache in Geschichte und Gegenwart problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Die Ausstellungsbegleitpublikation „Latein. Tot oder lebendig!?“ verdient einen Platz in der Bibliothek jeder und jedes an der lateinischen Sprache Interessierten.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Totgesagte leben länger: Dass die Sprache Latein heute noch längst nicht am Ende ist, zeigt die große Sonderausstellung „Latein. Tot oder lebendig!?“ der Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur. Von Cicero über Hildegard von Bingen und Erasmus von Rotterdam bis zu Asterix – anhand von elf Biografien blickt die Schau im ehemaligen Kloster Dalheim auf die bewegte Geschichte einer vermeintlich toten Sprache und fragt nach ihrer heutigen Relevanz.
Latein war nicht nur über Jahrhunderte die Sprache der Klöster und Ordensleute. Als „lingua franca“ war es Verkehrssprache des Römischen Reiches und in weiten Teilen Europas. Autoren wie Cicero, Caesar, Vergil oder Horaz prägten das klassische Latein. Im frühen Mittelalter wurde es zur „Sprache ohne Volk“ und Verständigungsmittel der Gebildeten. Im Zeitalter der Renaissance und des Humanismus erlebte das Lateinische einen letzten Höhepunkt, ehe es die Nationalsprachen verdrängten.
Und heute? Wir addieren (lat. addere: hinzufügen) und subtrahieren (lat. subtrahere: wegziehen), Labello (lat. labium bellum: schöne Lippe) pflegt unsere Lippen und Ohro¬pax (lat. pax: Friede) lässt uns friedlich schlafen. Rundfunk- und Fernsehstationen bieten Sendungen in lateinischer Sprache an, der Papst twittert auf Latein und zu den berühmten Geschichten von Asterix kommen neuerdings die Abenteuer des Harrius Potter hinzu.
Der reichbebilderte Katalog zur Sonderausstellung Latein. Tot oder lebendig!? der Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur führt durch 2.100 Jahre bewegte Sprachgeschichte. Über 200 Exponate, darunter Alltagsgegenstände aus der Antike, wertvolle mittelalterliche Handschriften sowie Objekte aus der aktuellen Populärkultur erzählen vom Aufstieg und Fall des Lateinischen. Geschichtswissenschaftliche und philologische Beiträge untersuchen den früheren und heutigen Stellenwert der „Muttersprache Europas“ und zeigen, warum Latein noch quicklebendig ist.
Katalog zur gleichnamigen Sonderausstellung der Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur vom 13. Mai 2022 bis 8. Januar 2023. Weitere Informationen zur Ausstellung erhalten Sie.
Mit Beiträgen von Sigrid Albert, Cornel Dora, Helga Fabritius, Adam Gitner, Ingo Grabowsky, Andreas Joch, Hendrik Köplin, Matthias Laarmann, Jürgen Leonhardt, Tino Licht, Carolin Mischer, Josef Mühlenbrock, Verena Pfaff, Hans-Walter Stork, Wilfried Stroh und Jochen Walter.
Inhaltsverzeichnis
6 Grußwort
8 Zur Geschichte der lateinischen Sprache
Ingo Grabowsky
18 Latein. Tot oder lebendig!?
Carolin Mischer
30 Cicero: Genius der lateinischen Sprache
Wilfried Stroh
40 Alles geritzt in Westfalen?
Schriftzeugnisse aus den Römerlagern an der Lippe
Josef Mühlenbrock
48 Zaubersprache
Latein in den Klöstern des Frühmittelalters
Cornel Dora
56 Verborgene Schätze
Texte lateinischer Klassiker und ihre Überlieferung
Hans Walter Stork
64 Imitation und Innovation
Mittellateinische Dichtung
Tino Licht
74 „De laudibus Westphaliae et Westphalorum.“
Zum Lob Westfalens in Mittelalter und Neuzeit
Matthias Laarmann
84 Latein: Fachsprache und internationale Sprache
der Wissenschaft
Jürgen Leonhardt
94 Venus und die Wölfin
Latein als erotische Sprache
Adam Gitner
104 Und wenn sie nicht gestorben ist...
Einige Erläuterungen zur „Latinitas viva“
Sigrid Albert
110 Latein in der Populärkultur:
Schlüssel zu geheimnisvollen Gegenwelten
oder Gegenstand der Kommerzialisierung?
120 Exponatteil
Jochen Walter
270 Anhang