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Landesverteidigung und Militarisierung Militär- und Sicherheitspolitik der DDR in der Ära Honecker 1971-1989
Landesverteidigung und Militarisierung
Militär- und Sicherheitspolitik der DDR in der Ära Honecker 1971-1989




Heiner Bröckermann

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EAN: 9783861536390 (ISBN: 3-86153-639-0)
1000 Seiten, hardcover, 15 x 21cm, Juni, 2011

EUR 49,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
War die DDR eine »Friedensmacht«, wie es von der SED gern propagiert wurde? Wie souverän war der Vorsitzende des Nationalen Verteidigungrates Erich Honecker im Schatten Moskaus tatsächlich?

Die geheime Militär- und Sicherheitspolitik der DDR gehört zu den wenig erforschten Themen der jüngsten deutschen Geschichte. Erstmals wird im vorliegenden Band die DDR-Militärpolitik vor dem Hintergrund der internationalen Sicherheitspolitik und der Krisen von 1971 bis 1989 dargestellt.

Die Organisationsgeschichte und die Entwicklung der Militär- und Sicherheitspolitik zwischen dem nach außen gerichteten Ziel der Landesverteidigung und den nach innen zielenden Bestrebungen der Militarisierung der DDR-Gesellschaft stehen dabei im Mittelpunkt.



www.ddr-militaergeschichte.de

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Rezension
Seit dem Aufstand vom Juni 1953 sah sich die DDR-Führung ständig durch die eigenen Bevölkerung in ihrem Herrschaftsanspruch bedroht. Da man sich der Loyalität der nationalen Volksarmee sicher war, war ein Instrument der Herrschaftssicherung der SED eine möglichst große Militarisierung der Bevölkerung der DDR. Die Parole "Mein Arbeitsplatz, mein Kampfplatz für den Frieden" zeigt diese Tendenz und die Kampfgruppen der SED in den Betrieben zeigen, wie man versuchte, militärisches und ziviles Leben zu verbinden. Diese zentrale These der Dissertation von Dr. Heiner Bröckermann, wird in diesem Band auf 1000 Seiten entfaltet. Dabei wird detailliert die Geschichte der NVA - und damit auch wesentliche Aspekte der Geschichte der DDR und des Warschauer Vertrags - dargestellt. Dabei wird auch auf grundlegende Probleme der DDR-Regierung eingegangen. So fühlte man sich auf der einen Seite durch die Regierung der BRD bedroht und sah in der Entspannungspolitik oft nur eine "Aggression auf Filzlatschen". Auf der anderen Seite war der relative Wohlstand in der DDR, der auch zur Stabilisierung der innenpolitischen Situation beitrug, nicht ohne die Beziehungen zur BRD realisierbar.
Das ganze ist in flüssiger, gut lesbarer Sprache dargestellt. Da ein Abkürzungsverzeichnis den Band abschließt, kommt auch der Leser gut zurecht, der nicht in diese Thematik eingearbeitet ist und die verschiedenen Abkürzungen für Parteigremien, Massenorganisationen ... nicht kennt. Wer in einem Seminar zur DDR-Geschichte arbeiten will, wird in diesem Buch viele Informationen und Anregungen finden.
VPfüller, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Verfasser
Oberstleutnant Dr. Heiner Bröckermann
Jahrgang 1966, Oberstleutnant, 1986 Eintritt in die Bundeswehr, 1990 - 94 Studium der Geschichte, Sozialwissenschaften und evangelischen Sozialethik in Hamburg und Münster, 1994 - 2000 Truppenoffizier, Kompaniechef, Auslandsverwendungen, 2000 - 03 Dozent an der Offizierschule des Heeres, Dresden, seit 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam.
Sonst entsprechend dem Umschlagtext.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort XI
I Einleitung 1
1. Fragestellung und Aufbau der Untersuchung 1
2. Begriffsklärungen 2
3. Forschungsstand, Literatur, Quellen 19
4. Methodische Überlegungen 25
II Die Ära Honecker - Kontinuität und Wandel in der Sicherheitsarchitektur der DDR 29
1. Die DDR im Zeichen des Machtwechsels von Ulbricht zu Honecker 30
2. Die Spitze der Sicherheitsarchitektur der DDR 71
3. Die Horizontale der Sicherheit - die "Sicherheitsministerien" vor neuen Aufgaben 100
4. Die Vertikale der Sicherheit - Instrumente und Mechanismen 142
5. Fortsetzung oder Neuanfang in der Entwicklung der Sicherheitsarchitektur? Ein Zwischenresümee 179
III Landesverteidigung und Miltarisierung in der Ära der Entspannung 185
1. Die Militärpolitik im Schatten der internationalen Anerkennung der DDR
2. Die totale Mobilmachung von Staat Staat und Wirtschaft - die Ökonomische Seite der Landesverteidigung 238
3. Die Perfektionierung des "Systems der sozialistischen Landesverteidigung" 319
4, Die NVA als Kern der DDR-Landesverteidigung 371
5. Die Militarisierung der DDR - Nebeneffekt oder Staatsziel 418
6. Im Beziehungsgefüge zwischen internationaler Entspannung und stringenter Weiterentwicklung des "Schutzes des Sozialismus". Ein Zwischenresümee 470
IV Die Militär- und Sicherheitspolitik der DDR im "Zweiten Kalten Krieg" 475
1. Der "Zweite Kalte Krieg" und der deutsch-deutsche Sonderweg 476
2. Vorbereitung nach Plan - Die "weitere Stärkung" der Landesverteidigung der DDR 545
3. Am Rande des Weltkriegs? NVA und SED-Führung in Krisen und und Phasen internationaler Spannung 585
4. Bedeutete der "Zweite Kalte Krieg" eine sicherheitspolitische Kehrtwende für die DDR? Ein Zwischenresümee 611
V Der SED - Staat und seine Sicherheitspolitik im Zeichen des Umbruchs 617
1. Der Sicherheitspolitische Wandel der DDR 620
2. Verteidigungsdoktrin, Militarisierung und ökonomische Krise 715
3. Die NVA am Vorabend der "friedlichen Revolution" 796
4. Wandel und Auflösung der Sicherheitsarchitektur am Ende der Ära Honecker 819
VI Schlussbetrachtung 869

Abkürzungen 881
Quellen und Literatur 893
Personenregister 943
Zum Autor 953


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