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Kunst gibt uns zu denken Philosophieren mit Bildern und Literatur, Oper und Theater
Kunst gibt uns zu denken
Philosophieren mit Bildern und Literatur, Oper und Theater




Volker Steenblock

projekt verlag. Verlag für Wissenschaft und Kultur
EAN: 9783897333642 (ISBN: 3-89733-364-3)
186 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, August, 2015

EUR 19,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Kunst lässt uns besondere Erfah­rungen machen: Die Literatur kann, was uns in der Welt widerfährt, in fikti­ven Szenarien bei­spiel­haft ver­dichten. Die Malerei macht es sym­bo­lisch sinn­fällig in der bildhaften Präsentation, das Theater in der Per­formanz, die Oper zugleich in der Musik, das Kino in der oft rasanten Fülle seiner Bilder. Mit ihren Mitteln vermögen die Künste darum auch und anders zu erreichen, was die Philosophie als argumentatives Ver­nunftbemühen zu leisten sucht: unser Leben zu spiegeln und zu verstehen.

Dieses Buch enthält Vorschläge, beides in Konsonanz für Bil­dungs­prozesse zu nutzen, d.h. mit den Künsten zu philo­sophie­ren. Die Materialien am Ende eines jeden Kapitels empfehlen sich ebenso für die eigene Lektüre wie für die Arbeit mit Lern­gruppen.

Themen sind u.a.:



Raffaels Gemälde Die Schule von Athen

die Lebenskunst des Märchens Hans im Glück

die Macht der Fantasie bei Jim Knopf und Harry Potter

Liebe und „Beziehungsarbeit“ in Mozarts Opern

Goethes Faust und die „letzten Fragen“

der Denkanstoß der Apokalypse von der Bibel bis zu Star Wars

Shakespeares Hamlet
Rezension
Kann man mit Bildern, Literatur, Oper und Theater philosophieren oder dienen diese nur zur Illustration philosophischer Reflexionen? Zu Recht stellt und beantwortet Volker Steenblock (1958-2018), von 2004 bis zu seinem Tode Professor für Philosophiedidaktik und Kulturphilosophie an der Ruhr-Universität Bochum, diese Frage zu Beginn seines Buches „Kunst gibt uns zu denken“ (2015). Denn bei den genannten kulturellen Ausdrucksformen spielen die zentralen Elemente des Philosophierens, Begriff und Argument, gegenüber sinnlichen und emotionalen Faktoren nur eine untergeordnete Rolle. Andererseits zählen Kunst, Musik, Literatur genauso wie Philosophie zu den „Objektivationen des Geistes“ (Wilhelm Dilthey), also den Formen des Menschen, mit denen er versucht, sich in ein Selbst-, Sozial- und Weltverhältnis zu setzen, um die Welt und sein eigenes Leben zu verstehen. Philosophie kann dabei als die rationalste Form reflexiver Selbstvergewisserung begriffen werden. Folgt man der kulturphilosophischen Erkenntnis Diltheys, dass zwischen den einzelnen kulturellen Sphären eine Beziehung der gegenseitigen Wechselwirkung besteht, dann gibt es gute Gründe dafür, beim Philosophieren nicht nur genuin philosophische Texte heranzuziehen.
Steenblock vertritt unter Rückgriff auf die Formel des Literaturwissenschaftlers Emil Staiger „zu begreifen, was uns ergreift“ die Position, dass es einer Interaktion von Philosophie und Künsten bedarf. Letztere können dazu dienen mit ihrem sinnlichen und affektiven Weltzugängen Denkanstöße zum Philosophieren zu bieten. Philosophische Bildungsprozesse nur als rein kognitive zu begreifen lehnt Steenblock ab. Deshalb gelte es „Brücken zu bauen“ zwischen den Fächern Kunst, Musik, Deutsch, Englisch und Philosophie - was auch die Fächer Literatur und Theater sowie anderer Fremdsprachen miteinschließt - aber auch „Brücken zu bauen“ zwischen Philosophie und außerschulischen Bildungsorten wie Theater, Oper, Kino und Museen.
Dazu leistet der ausgewiesene Philosophiedidaktiker, der zudem über eine langjährige schulische Praxiserfahrung verfügt, mit seinem Buch einen produktiven Beitrag. Durch das Werk werden Philosophie- und Ethik-Lehrkräfte angeregt, nicht nur Klassiker wie zum Beispiel Raffaels Gemälde „Schule von Athen“, Grimms Märchen „Hans im Glück“, Goethes „Faust“ zum Gegenstand ihres Unterrichts zu machen, sondern auch etwa „Harry Potter“, „Jim Knopf“, Mozarts Opern oder „Star Wars“ produktiv heranzuziehen. In den einzelnen Kapiteln stellt Steenblock zunächst ein kulturell bedeutsames Werk vor, eruiert präzise seine Relevanz für das Philosophieren, stellt dann noch geeignete Materialien zur philosophischen Interpretation des Werks zusammen und versieht diese die mit problemorientierten Arbeitsaufträgen.
Steenblocks gut verständlich geschriebenes Buch „Kunst gibt uns zu denken“, erschienen im Bochumer projektverlag, kann allen Lehrkräften der Fächer Philosophie und Ethik, die in ihrem Unterricht Schülerinnen und Schülern bisher vernachlässigte kulturelle Ausdrucksformen zum Philosophieren anbieten möchten, insbesondere allen in der ersten und zweiten Phase der Lehrerausbildung tätigen Personen sowie Referendarinnen und Referendaren zur Anschaffung empfohlen werden.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Volker Steenblock
Kunst gibt uns zu denken
Philosophieren mit Bildern und
Literatur, Oper und Theater
2015; 186 Seiten, mehrere farbige Abbildungen
ISBN 978-3-89733-364-2

Die Kunst lässt uns besondere Erfah­rungen machen: Die Literatur kann, was uns in der Welt widerfährt, in fikti­ven Szenarien bei­spiel­haft ver­dichten. Die Malerei macht es sym­bo­lisch sinn­fällig in der bildhaften Präsentation, das Theater in der Per­formanz, die Oper zugleich in der Musik, das Kino in der oft rasanten Fülle seiner Bilder. Mit ihren Mitteln vermögen die Künste darum auch und anders zu erreichen, was die Philosophie als argumentatives Ver­nunftbemühen zu leisten sucht: unser Leben zu spiegeln und zu verstehen.
Dieses Buch enthält Vorschläge, beides in Konsonanz für Bil­dungs­prozesse zu nutzen, d.h. mit den Künsten zu philo­sophie­ren. Die Materialien am Ende eines jeden Kapitels empfehlen sich ebenso für die eigene Lektüre wie für die Arbeit mit Lern­gruppen.
Themen sind u.a.:

Raffaels Gemälde Die Schule von Athen
die Lebenskunst des Märchens Hans im Glück
die Macht der Fantasie bei Jim Knopf und Harry Potter
Liebe und „Beziehungsarbeit“ in Mozarts Opern
Goethes Faust und die „letzten Fragen“
der Denkanstoß der Apokalypse von der Bibel bis zu Star Wars
Shakespeares Hamlet
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorwort 9
1. Einleitung: Kunst und Philosophie 11
2. Mit den Philosophen ins Gespräch kommen... - Raffaels Gemälde
Die Schule von Athen 16
3. Raffaels Sixtinische Madonna und die Pop-Karriere ihrer Putten 33
4. Finding Platform 93A oder: Wie Fantasie die Welt heilen mag.
Harry Potter und Jim Knopf 40
5. Lebensratschläge aus dem Märchen? - Hans im Glück 53
6. „Hör mein Flehen, Gott der Liebe!" - Zur Beziehungsarbeit
in Mozarts Opern 68
7. Mit Dichtem denken: Lessings Nathan, Heinrich Heine und
die Frage nach Gott und dem Leid 91
8. „Dass ich erkenne, was die Welt / im Innersten zusammenhält" -
Goethes Faust und die „letzten Fragen" 115
9. Das Ende aller Dinge bringt die Probleme auf den Punkt oder:
Vom Denkanstoß der Apokalypse. Zur Säkularisierung einer
Thematik von der Bibel bis zu Star Wars 131
10. „Sein oder Nichtsein..." - Shakespeares Hamlet und der Tod 154
Verzeichnis der Abbildungen 177
Literatur nach Kapiteln 178