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Kleine Geschichte Lateinamerikas
Hans-Joachim König
Reclam Stuttgart
EAN: 9783150106129 (ISBN: 3-15-010612-5)
815 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 10 x 16cm, 2006
EUR 26,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die (eigentlich gar nicht kleine) Geschichte eines ganzen Kontinents und aller seiner 20 spanisch- und portugiesischsprachigen Staaten: von der Conquista und Kolonisierung der Europäer über die Unabhängigkeitsbewegungen und die erdrückend lange Geschichte der Gewaltherrschaften bis in die unmittelbare Gegenwart mit ihrem überall erwachten, aber noch nicht überall erfolgreichen Streben nach der Herausbildung demokratischer und sozialer Gemeinwesen.
Nirgendwo sonst auf der Welt scheint die unmittelbare Zeitgeschichte eine solche Dynamik zu entwickeln wie in Lateinamerika. Wer diese Entwicklungen verstehen will, darf Erklärungen nicht nur im 20. Jahrhundert suchen, sondern muss die Kolonialreiche ebenso in den Blick nehmen wie die Unabhängigkeitsbewegungen unter der Vorherrschaft europäischstämmiger Oberschichten und die
nachfolgende Dominanz von Caudillos, Militärs und Oligarchien. Hans-Joachim König gibt einen Gesamtüberblick von der Conquista bis in die unmittelbare Gegenwart, seine durch Epochenüberblicke, Zeittafeln und politische Karten gegliederte Darstellung vernachlässigt keinen der vielen Nationalstaaten einer kontinentalen Geschichte.
Rezension
Diese Geschichte ist gar nicht so klein ... Lateinamerika besteht aus 23 Staaten, die zum größten Teil auf eine fast 200-jährige Selbständigkeit und auf eine 300-jährige koloniale Vorgeschichte zurückblicken, darüber hinaus ein sehr heterogener Raum hinsichtlich Bevölkerungsgruppen und naturgeographischen Bedingungen - das passt kaum in eine "kleine" Geschichte ... Und die Darstellung selbst ist keineswegs "klein-", sondern "groß-"artig: präzis, kompetent, kompakt, klar strukturiert, gut lesbar, mit Karten und durch umfangreiche Register gelungen aufgeschlossen!
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Nirgendwo sonst auf der Welt scheint die unmittelbare Zeitgeschichte eine solche Dynamik zu entwickeln wie in Lateinamerika. Wer diese neue Entwicklung verstehen will, darf Erklärungen nicht nur im 20. Jahrhundert suchen, sondern muss die spanischen und portugiesischen Kolonialreiche ebenso in den Blick nehmen wie die Unabhängigkeitsbewegungen unter der Vorherrschaft europäischstämmiger Militaristen und Oligarchen im 19. Jahrhundert. Hans-Joachim Königs umfassender Gesamtüberblick von der Konquista bis zu Michelle Bachelet gibt dazu alle nötigen Informationen an die Hand.
Inhaltsverzeichnis
Die kolonialen Grundlagen der lateinamerikanischen Staaten: Die iberischen Kolonialreiche (1492-1750) - Erste Autonomiebestrebungen in den Kolonien: Patriotismus und neuer kolonialer Zugriff (1750-1800) - Von Kolonien zu souveränen Staaten: Der Prozess der Staatenbildung (1808-1830) - Staatlich-politische Konsolidierung: Entwicklungs- und Wachstumsbestrebungen (1830-1900) - Von Staaten zu Nationen: Die Epoche ökonomisch-sozialen Wandels (1900-1990) - Auf dem Wege zu Nationen: Realisierungschancen unter neuen Rahmenbedingungen der Gegenwart.
Autoreninformation
Hans-Joachim König ist Professor für lateinamerikanische Geschichte an der Universität Eichstätt.
Pressestimmen
... ein umfassendes Kompendium, das mit Karten und tabellarischen Übersichten kaum eine Frage zur Entwicklung des südlichen Amerikas offen lässt. Königs Lateinamerika-Geschichte ist gleichermaßen ein Lese- wie ein Nachlesebuch und Nachschlagewerk. Dank des umfassenden bibliographischen Apparates lassen sich Themen, Länder und historische Akteure problemlos auffinden. Ein Handbuch, das im besten Sinne des Wortes immer zur Hand ist.
Märkische Allgemeine
Hans-Joachim König argumentiert nachvollziehbar, vor allem schärft er den Blick für langfristige historische Prozesse. Sein kenntnisreiches Buch beginnt bei den Kolonialreichen und endet mit der Frage, wie es den 23 Staaten gelingen kann, die sozialen Bewegungen mit der Politik zu versöhnen.
Stuttgarter Zeitung
Dieses Buch richtet sich ausdrücklich nicht an spezialisierte Fachkollegen, sondern an das deutsche Publikum, um ein Interesse an Lateinamerika zu wecken. Damit kann eine Lücke zwischen sehr umfangreichen beziehungsweise sich an einen spezifischen Adressatenkreis richtende Darstellungen geschlossen werden. Der gewählte Fokus und die verständliche Darstellung sind Gewähr dafür, dass das Werk seine Leser finden wird.
Das Parlament
In Lateinamerika tut sich etwas: Die Regierungswechsel in Venezuela und Bolivien, aber auch der Streit um den Wahlausgang in Mexiko bieten Anlass genug, diesen Kontinent genauer unter die Lupe zu nehmen. Hans-Joachim König hat die wichtigsten Informationen gebündelt. Der spannende Bogen reicht von der Kolonialzeit über sozialistische und militaristische Epochen bis zur Neuzeit.
Kieler Nachrichten
Seit die Krisenherde der Welt vornehmlich in Asien und Afrika verortet werden, ist Lateinamerika vom Radar der Europäer nahezu gänzlich verschwunden. Die "Kleine Geschichte Lateinamerikas" hilft, das aufgelaufene Informationsdefizit zu bekämpfen. Sie bietet einen guten Überblick über 300 Jahre Kolonialgeschichte und die 200 anschließenden Jahre, in denen die 23 Staaten selbstständig wurden, wenngleich sie längst nicht immer politisch stabil waren.
Die Rheinpfalz
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Die kolonialen Grundlagen der lateinamerikanischen Staaten:
Die iberischen Kolonialreiche (1492-1750) 11
Epochenüberblick 11
Entdeckung und Eroberung Amerikas 12
Koloniale Verwaltung 30
Indianerpolitik und Gesellschaft 51
Handelssystem und Wirtschaft 81
Erste Autonomiebestrebungen in den Kolonien:
Patriotismus und neuer kolonialer Zugriff (1750-1800) 103
Epochenüberblick 103
Die Kolonialpolitik der spanischen Bourbonen, eine zweite Conquista 105
Reaktionen der Kolonialbevölkerung auf die zweite Conquista 150
Portugals neue Kolonialpolitik ab 1750 174
Kolonialkritik in Brasilien 186
Die Staatsgründung Haitis durch ehemalige Sklaven - Vorbild und Horrorszenario 194
Von Kolonien zu souveränen Staaten:
Der Prozess der Staatenbildung (1808-1830) 205
Epochenüberblick 205
Die Krise in Spanien 207
Die spanischamerikanischen Unabhängigkeitsrevolutionen 224
Probleme der Staatenbildung 333
Der Sonderfall Kuba 359
Brasiliens friedlicher Übergang in die Souveränität 366
Internationale Rahmenbedingungen 377
Staatlich-politische Konsolidierung:
Entwicklungs- und Wachstumsbestrebungen (1830-1900) 389
Epochenüberblick 389
Die konservative Phase: Zersplitterung und schwache Ordnungsmächte 392
Die Phase von Liberalismus und Föderalismus 436
Die Phase der oligarchisch-politischen Konsolidierung 488
Modernisierung durch Agrar- und Rohstoffexporte 521
Neue Staatsbildungen unter dem Einfluss der USA 537
Bemühungen um kulturelle Identität 557
Von Staaten zu Nationen:
Die Epoche ökonomisch-sozialen Wandels (1900-1990) 575
Epochenüberblick 575
Die Epoche des Wandels und ihre Probleme 578
Modernisierung durch Industrialisierung 596
Die Kultur politischer Gewalt 617
Entwicklungsbestrebungen durch Militärdiktaturen 666
Die neue Rolle der Kirche als Entwicklungsträger 686
Der Interventionismus der USA in Lateinamerika 708
Auf dem Wege zu Nationen:
Realisierungschancen unter neuen Rahmenbedingungen der Gegenwart? 727
Epochenüberblick 727
Stabilität durch neue politische Kräfte? 728
Anhang
Bibliographie 759
Verzeichnis der Karten 793
Personenregister 794
Zum Autor 815
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