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Kann Töten gerecht sein?
Krieg und Ethik
Aus dem Englischen von Axel Walter
Die englische Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel "Killing in War" bei Oxford University Press.
Jeff McMahan
Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534235094 (ISBN: 3-534-23509-6)
235 Seiten, hardcover, 17 x 25cm, 2010, mit Reg. u. Literatur
EUR 39,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Kann Töten gerechtfertigt sein? Gibt es moralische Gründe, die einen Krieg, zum Beispiel als Verteidigungskrieg, notwendig erscheinen lassen und dadurch legitimieren? Mit diesen Fragen beschäftigt sich James McMahan in seinem Buch, das nun auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Darin werden die klassischen Theorien über gerechte oder ungerechte Kriege genau analysiert und einer kritischen Prüfung unterzogen. Mit einer Reihe von klar vorgestellten und nachvollziehbaren Argumenten und Gegenargumenten zeigt McMahan, welche Probleme sich beim Nachdenken über Gut und Böse im Krieg auftun und wie man diesen – auf Grundlage philosophischen Nachdenkens und Analysierens – begegnen kann.
Das Buch berührt dabei auch eine hoch aktuelle gesellschaftliche Debatte, die unter anderem angesichts der militärischen Interventionen im Irak oder in Afghanistan mit Leidenschaft geführt wird und zu den zentralen Fragen der Gegenwart gehört.
Autoreninfo
Jeff McMahan, geb. 1954, ist Professor für Philosophie an der Rutgers University, New Brunswick, NJ, USA. Zahlreiche Veröffentlichungen, insbesondere zu Fragen der normativen und praktischen Ethik.
ÜBER DEN ÜBERSETZER
Axel Walter, geb. 1969, ist freier Lektor und Übersetzer aus dem Englischen. Für die WBG übersetzte er bereits »Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften« von M. R. Bennett und P. M. S. Hacker (2010).
Rezension
Die Frage nach dem sog. Gerechten Krieg durchzieht die ethische Debatte von der Antike bis in die Gegenwart: Gibt es Umstände, die Krieg und Töten rechtfertigen? Aktuelle weltpolitische Entwicklungen wie der Balkan-Krieg, der Afghanistan-Krieg (unter deutscher Beteiligung) oder der Irak-Krieg verschärfen die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit der Frage ebenso wie neue waffentechnologische Möglichkeiten (z.B. Drohnen-Anriffe der USA) und sog. Schmutzige Kriege. Der Autor unterzieht die klassischen Theorien über gerechte oder ungerechte Kriege genauer Analyse und kritischer Prüfung. Für die meisten Menschen unter uns ist es unvorstellbar, einen anderen Menschen (vorsätzlich) zu töten; selbst das Töten in bester Absicht (Töten auf Verlangen) untersteht dieser Einschätzung. Doch diese Skrupel scheinen sich schnell zu verflüchtigen, wenn das Wort Krieg auf eine Situation passt. Warum? Darauf gibt dieses Buch Antworten.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 24,90
Buchhandelspreis EUR 39,90
Gibt es Umstände, die Krieg und Töten rechtfertigen? Welche moralischen Argumente können für einen gerechten Krieg sprechen? Dieser brisanten Problematik geht James McMahan in seiner philosophisch-ethischen Auseinandersetzung mit dem Thema nach. Dabei berücksichtigt er aktuelle weltpolitische Konstellationen und Ereignisse.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Danksagungen VII
1 Die Beteiligung an einem ungerechten Krieg, moralisch betrachtet 1
1.1 Die Doktrin von der moralischen Gleichheit der Kombattanten 1
1.2 Das traditionelle Kriterium dafür, wann man im Krieg durch einen Angriff in Haftung genommen werden kann 7
1.3 Können ungerechte Kombattanten den Prinzipien des ius in bello genügen? 14
1.4 Die Grundlage der moralischen Haftbarkeit, Angriffe im Krieg betreffend 30
2 Argumente für die moralische Gleichheit der Kombattanten 35
2.1 Rechtfertigung und Haftbarkeit 35
2.2 Einwilligung 47
2.2.1 Das Boxkampf-Modell des Krieges 47
2.2.2 Das Gladiatorenkampf-Modell des Krieges 53
2.2.3 Hypothetische Einwilligung 55
2.3 Die epistemische Argumentation 56
2.4 Die Institutionen als Quellen der Rechtfertigung 60
2.4.1 Die Pflicht, sich der Wissensautorität der Regierung zu beugen 60
2.4.2 Die Pflicht, das wirkungsvolle Funktionieren gerechter Institutionen aufrechtzuerhalten 64
2.4.3 Fairness gegenüber den Mitbeteiligten 70
2.5 Die kollektivistische Betrachtungsweise der Kriegsmoral 72
2.6 Übertragene Verantwortung 76
2.7 Symmetrischer Ungehorsam 83
2.8 Verweigerung aus Gewissensgründen 86
3 Entschuldigungen 95
3.1 Warum an der moralischen Gleichheit der Kombattanten festgehalten wird95
3.1.1 Verschmelzung von Moral und Recht 95
3.1.2 Verschmelzung von Erlaubnis und Entschuldigung 100
3.2 Entschuldigende Umstände für ungerechte Kombattanten 105
3.2.1 Nötigung 105
3.2.2 Wissensbeschränkung 108
3.2.3 Verminderte Schuldfähigkeit 110
3.3 Zweifel an der Entschuldigung ungerechter Kombattanten 111
3.3.1 Schlüssigkeit 111
3.3.2 Sind ungerechte Kombattanten durch Nötigung entschuldigt? 119
3.3.3 Sind ungerechte Kombattanten durch Nichtwissen entschuldigt? 124
4 Haftbarkeit und die Grenzen der Notwehr 139
4.1 Verschiedene Typen von Bedrohern 139
4.1.1 Die Relevanz von Entschuldigungen für das Töten in Notwehr 139
4.1.2 Schuldhaft Bedrohende 142
4.1.3 Teilweise entschuldigte Bedroher 143
4.1.4 Entschuldigte Bedroher und unschuldige Bedroher 145
4.1.5 Nichtverantwortliche Bedroher 150
4.1.6 Gerechtfertigte Bedroher und gerechte Bedroher 155
4.2 Haftbarkeit im Hinblick auf Verteidigungsangriffe 157
4.3 Der moralische Status ungerechter Kombattanten 163
4.4 Haftbarkeit und Strafe 169
4.5 Die Relevanz von Entschuldigungen für die Risikoverteilung 173
4.6 Kindersoldaten 178
5 Immunität von Zivilisten und Haftbarkeit von Zivilisten 183
5.1 Moralische und rechtliche Grundlagen der Immunität von Zivilisten 183
5.2 Grundlagen der Haftbarkeit von Zivilisten 192
5.3 Haftbarkeit von Zivilisten im Hinblick auf geringfügigere Schäden oder ,Kollateral'-Schäden 196
5.4 Können Zivilisten durch vorsätzliche militärische Angriffe in Haftung genommen werden? 199
5.5 Haftbarkeit von Zivilisten und Terrorismus 208
Anmerkungen 213
Personen- und Sachregister 223
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