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Kanaken-Gandhi
Kanaken-Gandhi




Osman Engin

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423204767 (ISBN: 3-423-20476-1)
288 Seiten, kartoniert, 12 x 18cm, Dezember, 2001

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Buch lesen, ablachen und nachdenken, weiterempfehlen.« t.akt



Osman ist ein unbescholtener Bürger Anfang fünfzig. Er hat fünf Kinder, arbeitet als Fabrikschlosser und träumt davon, eines Tages einen Gemüseladen zu besitzen. Außer daß er mit der »zweitgrößten Nervensäge des Mittleren Orients« verheiratet ist und gelegentlich mit Skinheads über den Unterschied zwischen »Türken« und »Kanaken« diskutieren muß, hat er keine Probleme. Bis eines Tages ein Brief von der Ausländerbehörde eintrifft: Er soll abgeschoben werden.



Das ist natürlich absurd – schließlich ist er vor mehr als dreißig Jahren als Gastarbeiter in die Bundesrepublik gekommen und sollte demnächst die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Aber Frau Kottzmeyer-Göbelsberg von der Ausländerbehörde kann ihm nur bestätigen, daß er laut Akte innerhalb einer Woche das Land zu verlassen habe. Jetzt ist jedes Mittel recht: Scheinehe, Barrikade vor der Wohnung, Bestechungsversuche. Aber selbst Massendemonstrationen und die Besetzung eines Atomkraftwerks bleiben ohne Wirkung.



Mit unerschöpflicher Komik treibt der Autor das Geschehen von einem grotesken Höhepunkt zum nächsten. Schriller, witziger und politisch unkorrekter kann man mit dem brisanten Thema »Deutschland und seine Ausländer« nicht umgehen.
Rezension
Osman Engin, der wieder als Ich-Erzähler dieses satirischen Romans fungiert, erzählt in diesem Roman eine weitere Geschichte des seit dreißig Jahren in Deutschland lebenden Fabrikarbeiters.

Dieses Mal hat Osman wieder einige Aufgaben zu bewältigen:
mit Skinheads klärt er den Unterschied zwischen „Türken“ und „Kanaken“, kleine Eskapaden innerhalb der Familie und das weitaus größere Problem, dass er nach dem Willen der Ausländerbehörde abgeschoben werden soll, obwohl Osman demnächst die deutsche Staatsbürgerschaft erhält.

Gleich zu Beginn der Geschichte erfährt Osman, dass sein Asylantrag, den er nie gestellt hat, abgelehnt wurde und er mit seiner Familie innerhalb von zehn Tagen das Land zu verlassen hat, obwohl Osman im Besitz einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung ist.

Das Chaos ist perfekt, die täglichen Vorfälle sind gekennzeichnet von der stereotypischen Wiedergabe des als ständiges Opfer erscheinenden Osman.

Verschiedene Maßnahmen sollen den Abschiebebefehl aufheben: Scheinehe, Barrikade vor der Wohnung mit Punks, Bestechungsversuche, Massendemonstrationen und schließlich die Besetzung eines Atomkraftwerks lassen die Beamtin Kottzmeyer-Göbelsberg kalt. Schließlich landet Osman in unmenschlicher Zellenhaft und wartet auf seine endgültige Ausweisung.




Osman Engin behandelt dieses hoch brisante Thema gewohnt humorvoll, satirisch, zynisch, grotesk.
Ein fragwürdiger Höhepunkt jagt den anderen, von „correctness“ im Umgang mit diesem Problem kann aufgrund der vom Autor übertriebenen Sprache und der für den Leser daraus entstehenden Verzerrung der Wirklichkeit keinesfalls die Rede sein. Eine gelungene Unterhaltung, die Profit aus dem Bedienen von Klischees schlägt.



Michael Kraus (lehrerbibliothek)
Verlagsinfo
»Buch lesen, ablachen und nachdenken, weiterempfehlen.« t.akt

Osman ist ein unbescholtener Bürger Anfang fünfzig. Er hat fünf Kinder, arbeitet als Fabrikschlosser und träumt davon, eines Tages einen Gemüseladen zu besitzen. Außer daß er mit der »zweitgrößten Nervensäge des Mittleren Orients« verheiratet ist und gelegentlich mit Skinheads über den Unterschied zwischen »Türken« und »Kanaken« diskutieren muß, hat er keine Probleme. Bis eines Tages ein Brief von der Ausländerbehörde eintrifft: Er soll abgeschoben werden.

Das ist natürlich absurd – schließlich ist er vor mehr als dreißig Jahren als Gastarbeiter in die Bundesrepublik gekommen und sollte demnächst die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Aber Frau Kottzmeyer-Göbelsberg von der Ausländerbehörde kann ihm nur bestätigen, daß er laut Akte innerhalb einer Woche das Land zu verlassen habe. Jetzt ist jedes Mittel recht: Scheinehe, Barrikade vor der Wohnung, Bestechungsversuche. Aber selbst Massendemonstrationen und die Besetzung eines Atomkraftwerks bleiben ohne Wirkung.

Mit unerschöpflicher Komik treibt der Autor das Geschehen von einem grotesken Höhepunkt zum nächsten. Schriller, witziger und politisch unkorrekter kann man mit dem brisanten Thema »Deutschland und seine Ausländer« nicht umgehen.
Inhaltsverzeichnis
Die einzelnen Kapitel sind nach folgendem Schema betitelt

Montag, 18. Juni, 7:53 Uhr