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Julius Kardinal Döpfner (1913-1976) Anwalt Gottes und der Menschen
Julius Kardinal Döpfner (1913-1976)
Anwalt Gottes und der Menschen




Klaus Wittstadt

Don Bosco
EAN: 9783769811247 (ISBN: 3-7698-1124-0)
400 Seiten, kartoniert, 17 x 23cm, 2001

EUR 22,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Julius Döpfner (1913-1976) war einer der herausragendsten Männer der katholischen Kirche im 20. Jahrhundert. Ob als Bischof von Würzbrug, Berlin oder München, überall zog er die Menschen in seínen Bann. Denn er war glaubwürdig - das, was er sagte, stimmte mit seinem Leben überein.

Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil setzte Kardinal Döpfner wichtige Akzente für die Weltkirche; als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Präsident der Würzburger Synode bestimmte entscheidend die Kirche Deutschlands.

Sein Format und sein Mut führten dazu, dass sich Bischöfe und Theologen aus der ganzen Welt an ihn wandten; er konnte raten und im positiven Sinne des Wortes führen.

Die grundlegende Biographie von Klaus Wittstadz zeichnet ein lebendiges Bild des Kirchenmannes:

seine Herkunft,

den Weg zum Bischof in schweren Nachkriegsjahren,

die Erfahrungen als Bischof in Berlin an der Nahtstelle des weltweiten Ost-West-Konflikts,

die Verunsicherung in der 68-Jahren und

die Neuausrichtung der Kirche in der Synode sowie

den Wunsch nach einem immer neu gelebten Christentum.

Heute, in einer nicht weinger schwierigen und widersprüchlichen Zeit bedeutet der Blick auf Kardinal Döpfner eine Ermutigung, als Christ/in verantwortlich Kirche und Gesellschaft mitzugestalten.
Rezension
"Wir haben gemeint und meinten, wir brauchen ihn. Gott hat gemeint, es sei genug".
In diese treffenden Worte kleidete Kardinal Hermann Volk in seiner Ansprache beim Requiem am 29.07.1976, die erschütternde Nachricht vom Tod von Julius Kardinal Döpfner, einer der herausragendsten Männer der katholischen Kirche im 20. Jahrhundert.
Zum 25. Todestag Döpfners hat Prof. Klaus Wittstadt, ein ausgewiesener Kenner Döpfners und seines Lebenswerkes, im Jahre 2001 eine umfassende Dokumentation veröffentlicht, die allen zu empfehlen ist, die sich mit der "Wirkungsgeschichte" des Kardinals auseinandersetzen möchten. Der Autor
konnte erstmals bislang verschlossene Quellen auswerten und zu einem überzeugenden Porträt verdichten. Prof.Wittstadt zeichnet, unter Verwendung zahlreicher Reden und Predigten Döpfners, sachkundig das lebendige Bild eines Bischofs, der ebenso große Bedeutung für die deutsche Kirche wie für die Weltkirche hat. Besonderen Wert legt er dabei auf eine Aufarbeitung der bis heute und gerade heute wieder neu relevanten Glaubensfragen, wie sie Kardinal Döpfner schon sehr früh ein großes Anliegen waren: Fragen der Ökumene, der Toleranz, des Ausgleichs zwischen unterschiedlichen innerkirchlichen Positionen.
Döpfner liebte die Kirche und gerade deshalb litt er auch an ihr. Er war eine Persönlichkeit, die den Menschen Orientierung zu geben vermochte. Er war glaubwürdig, weil das, was er sagte, mit seinem Leben übereinstimmte. Deshalb vermochte er auch auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil entscheidende Akzente zu setzen. Er war für viele der ruhende Pol; sein Format und sein Mut führten dazu, dass sich Bischöfe und Theologen aus der ganzen Welt an ihn wandten, er konnte raten und im positiven Sinne des Wortes führen.
Das Buch "Anwalt Gottes und der Menschen" will einen Glaubenszeugen zu Wort kommen lassen, dessen Botschaft zeitlos ist. Heute, in einer nicht weniger schwierigen und widersprüchlichen Zeit, bedeutet der Blick auf Kardinal Döpfner eine Ermutigung, als Christ verantwortlich Kirche und Gesellschaft mitzugestalten. Manch einer wünscht sich ein solche Leitfigur in der katholischen Kirche Deutschlands unserer Zeit und nicht nur romtreue Vasallen und Funktionsträger.

Frank Kohl, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Bischofsweihe von Julius Kardinal Döpfner (1913-1976) jährt sich im Herbst dieses Jahres zum 50. Mal: Anlaß genug, diese große Glaubenspersönlichkeit möglichst vielen Interessierten neu transparent zu machen.
Die umfassende Akzeptanz des beliebten Bischofs von Würzburg (ab 1948) und Berlin (ab 1957) und des späteren Erzbischofs von München und Freising (ab 1961) beruhte vor allem auf seiner Glaubwürdigkeit; diese wurzelte in seinem Wahlspruch: "Wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten". Mit seiner Spiritualität, die stark vom Studium der Schriften J. H. Newmans geprägt war, und seinem Anliegen, Christi Botschaft den Menschen der Gegenwart zu künden, nahm er als einer der vier Moderatoren in ganz besonderer Weise Einfluß auf das Zweite Vatikanische Konzil. Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hatte er anschließend entscheidenden Anteil an den Ergebnissen der Würzburger Synode. Somit wurde er in einer entscheidenden Umbruchphase zu einem Wegweiser für die Öffnung und Erneuerung der Kirche.
Professor Wittstadt zeichnet, unter Verwendung zahlreicher Reden und Predigten Döpfners, sachkundig das lebendige Bild eines Bischofs, der ebenso große Bedeutung für die deutsche Kirche wie für die Weltkirche hat. Besonderen Wert legt er dabei auf eine Aufarbeitung der bis heute und gerade heute wieder neu relevanten Glaubensfragen, wie sie Kardinal Döpfner schon sehr früh ein großes Anliegen waren: Fragen der Ökumene, der Toleranz, des Ausgleichs zwischen unterschiedlichen innerkirchlichen Positionen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt

Vorwort
Friedrich Kardinal Wetter 9

Zum Geleit
Georg Kardinal Sterzinsky 11
Paul Werner Scheele 14
Gerhard Gruber 16

Vorwort und Dank18

Prolog 21

Prägungen - Persönlichkeitsentwicklung23

1 Der »Erfahrungsernst« der Kindheit 23
2 Die Zeit im Kilianeum und die Begegnung mit Regens Kilian Joseph Meisenzahl 31
3 Studienbeginn in Würzburg 38
4 Die römischen Jahre 39
4.1 Schwierigkeiten mit dem jesuitischen Erziehungsstil 41
4.2 Die Begegnung mit P Ivo Zeiger SJ 44
4.3 Heimat und Naturliebe 44
4.4 Reflexionen über den Priesterberuf 46
4.5 Entwicklung des theologischen Standortes 47
4.6 Priesterweihe 1939 und Heimatprimiz 1940 51
4.7 Promotionsstudium 1940/41 - die Auseinandersetzung mit John Henry Newman 55
5 Döpfners Dienst als junger Diözesanpriester 59

Bischof von Würzburg (1948 -1957)67

1 Bischof Matthias Ehrenfried stirbt am 30. Mai 1948 - Julius Döpfner wird sein Nachfolger 67
2 Döpfners Wahlspruch: »Nos autem praedicamus Christum crucifixum« (1 Kor 1,23) 69
3 Der Dienst an den Menschen - »Wohnungsbau ist Dombau« 76
4 Initiativen zur Instandsetzung und Neuerrichtung von Kirchen 80
5 Laienapostolat - Gründung der Domschule - Jugendarbeit 83
6 Pastorale Höhepunkte in der Diözese Würzburg 90
6.1 Die Unterfränkischen Katholikentage 1951 90
6.2 1200 Jahre Kiliansverehrung 1952 92
6.3 Die Würzburger Diözesansynode 1954 96
7 Der ökumenische Auftrag - die schmerzliche Erfahrung des >Falls Ochsenfurt« 98
8 Das thüringische Dekanat Meiningen 103
9 Würdigung der Würzburger Zeit 109

Bischof von Berlin (1957 1961)122

1 Wahl und Ernennung zum Bischof von Berlin - Kardinalserhebung 122
1.1 Zur Situation in der neuen Diözese 122
1.2 Der neue Kardinal 127
2 Pastorales Engagement in Berlin 128
2.1 Hirtenbriefe und Predigten 129
2.2 Der Berliner Katholikentag 1958 133
2.3 Maria Regina Martyrum 136
2.4 Kirchenbau 137
2.5 Wort aus Berlin 138
3 Anstrengungen für eine Aussöhnung mit Polen 139
4 Ökumenische Bemühungen 143
5 Vorsitzender der Berliner Ordinarienkonferenz und die Auseinandersetzungen
mit der DDR Führung 146
6 Die Berufung nach München 157
7 Bewertung der Berliner Zeit 161

Kardinal Döpfner und das Zweite Vatikanische Konzil)169

1 Von der Ankündigung des Konzils bis zur Konzilseröffnung 169
1.1 Vorbereitungsarbeiten 170
1.2 Unmittelbar vor Konzilsbeginn 186
2 Der Konzilsvater 188
2.1 Organisator, Koordinator und Moderator 188
2.2 Der »Döpfnerplan« (Juni 1963) 193
2.3 Die Bedeutung der Vorschläge Döpfners 200
2.4 Überlegungen zur Papstkrönung und Papstmesse 205
2.5 Theologisch inhaltliche Arbeit, dargestellt am Werden der
Kirchen- und Pastoralkonstitution 206
2.6 Beispiele für Döpfners besonderes Engagement während des Konzils 210
2.7 Seelsorge und Öffentlichkeitsarbeit in den Anliegen des Konzils 217
2.8 Charakterisierung der Position Döpfners: Der Tradition verpflichtet
und offen für die Fragen der Zeit 218

Kardinal Döpfner als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz225

1 Die Neuordnung der Bischofskonferenzen 225
2 Besondere Akzentsetzungen Döpfners: Die »Königsteiner Erklärung«
und der Einsatz für das ungeborene Leben 228
3 Vielfältige Aufgaben des Vorsitzenden 231
4 Döpfner als Vermittler 236
4.1 Die Auseinandersetzung um Professor Hubertus Halbfas 236
4.2 Vermittlertätigkeitfür Professor Hans Küng 237
4.3 Die Einstellung von "Publik" 237
4 4 Der "Fall Kempf" 238
5 Internationale Aufgaben und Kontakte 239
5.1 Reisetätigkeiten 239
5.2 Die römischen Bischofssynoden 244
6 Resümee 248

Kardinal Döpfner als Präsident der Würzburger Synode (1971-1975)252

1 Die Autoritätskrise Ende der sechziger Jahre und nachkonziliare
Konflikte als Ausgangspunkte der Synode 252
2 Die Synode 256
2.1 Die Bedeutung Kardinal Döpfners für die Synode 257
2.2 Döpfner und die Ziele der Synode 258
2.3 Die Verlebendigung des "aggiornamento" Johannes XXIII . 260
2.4 Sorgen um Gesellschaft und Staat 261
2.5 Soziale und humane Perspektiven 263
3 Praktische Impulse für den zukünftigen Weg der Kirche 267

Erzbischof von München und Freising (1961 1976) 270
1 Die Berufung nach München 270
2 Döpfners Verhältnis zu seinen Priestern 272
3 Pastorale Initiativen des Erzbischofs 282
4 Döpfner und die Ökumene 292
5 Die Einführung der christlichen Gemeinschaftsschule 296
6 Das Verhältnis Kardinal Döpfners zu den Juden 297
7 Der »Fall Matthias Defregger« 300
8 Soziales Engagement und geschichtliches Verantwortungsbewusstsein 304
9 Gesundheitliche Probleme des Münchner Erzbischofs - die letzten Tage 307
10 Zum Arbeitspensum Döpfners 311

"Praeclicamus Christum Crucifixum" - Ein Rückblick323

Abkürzungen 328

Quellen 328

Literatur 331

Personenregister 337

Bildnachweis 344