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Jugend Sucht Sinn
Jugend Sucht Sinn


Reihe: Bawag-Edition Literatur


UEBERREUTER
EAN: 9783800070695 (ISBN: 3-8000-7069-3)
160 Seiten, kartoniert, 13 x 20cm, 2004

EUR 14,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Jede Jugend zeigt der Gesellschaft das Bild ihrer eigenen Zukunft. Das Problem, das ungelöst ist, aber immer stärker auf Lösungen drängt, ist nicht die Abkapselung der Jugend von der Gesellschaft, sondern der Gesellschaft von der Jugend."

Oskar Negt



»Jugend - und darin liegt vielleicht ihr entscheidender Sinn - ist eine Lebensspanne, in der Menschen mehr Möglichkeiten vor sich als Wirklichkeiten hinter sich haben. Was aus diesen Möglichkeiten gemacht wird, welcher >Sinn< dann tatsächlich gelebte Wirklichkeiten selektiert, ist nicht nur ein Problem der Jugend.«

Konrad Paul Liessmann



»Der sehnlichste Wunsch von Jugendlichen ist es, erwachsen zu sein. Erwachsene rauchen und trinken Alkohol, Erwachsene feiern exzessiv, Erwachsene sehen sich Erotik- und Gewaltfilme an, Erwachsene rasen mit ihren Autos über die Autobahnen - wen kann es dann verwundern, wenn Jugendliche diese für das Erwachsensein typischen Symbolhandlungen nachahmen, um selbst als erwachsen zu erscheinen.«

Bernhard Heinzlmaier



»Jugend ist, wenn im Totenkopf unterirdisch noch ein Restlicht vorhanden ist.«

Günter Brus



"Warum gerade im Sexuellen das Schützbedürfnis so viel größer und die Jugendlichen derart unmündiger sein sollten als in anderen Bereichen, bleibt unbeantwortet. So wird der Schutz zum privilegium odiosum, eben zum Jugendschutz gegen Jugendliche.«

Helmut Graupner
Rezension
Insgesamt 16 AutorInnen beschäftigen sich in dieser Anthologie mit den Themen Jugend, Sucht und Sinn. Das Spannungsverhältnis von Jugend und Gesellschaft wird von Bernhard Heinzlmaier, Konrad Paul Liessmann und Oskar Negt erörtert. Mit dem oft unverstandenen Individualismus der Jugend beschäftigt sich Bernhard Heinzlmaier in seinem Beitrag. Er tritt dabei für einen respektvolleren Umgang mit der frühen Selbständigkeit der heutigen Jugend ein. Erwachsene sollen Jugendlichen gegenüber nicht ängstlich, sondern offen, tolerant und vor allem akzeptierend auftreten.
Oskar Negt betont in seinem Beitrag, dass sich nicht so sehr die Jugend von der Gesellschaft, sondern eher die Gesellschaft von der Jugend zurückzieht.
Konrad Paul Liessmann regt an, immer dann, wenn über "Jugend und Sinn" nachgedacht wird, auch zu fragen, ob und inwieweit das, was Erwachsene tun, überhaupt Sinn macht. Eine aufschlussreiche Lektüre vor allem für die, die es täglich mit Jugendlichen zu tun haben und ein wenig mehr über deren Lebensgefühl erfahren wollen.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Mit Texten von: Jörg Böckem, Norbert Bolz, Günter Brus, Bettina Galvagni, Helmut Graupner, Bernhard Heinzlmaier, Alexa Hennig von Lange, Daniel Kehlmann, Konrad Paul Liessmann, Oskar Negt, Barbara Neuwirth, Kurt Palm, Eva Rossmann, Armin Thurnher, Heinz Rudolf Unger, Monika Wogrolly

Die JUGEND ist ein Thema - für alle Altersstufen und sozialen Schichten und vor allem in einer Gesellschaft, der man etwas wie einen "Jugendwahn" nachsagen kann. Auch die Frage nach dem SINN stellt sich nicht nur in der Jugend - da aber vielleicht ganz besonders heftig. Ist dieser "Sinn" überhaupt zu finden?

Oder hatte Sigmund Freud Recht, als er feststellte: " Wer nach dem Sinn des Lebens fragt, ist krank".

Und das Problem der SUCHT, sei es der nach Substanzen, sei es der nach Beziehungen, ist - so scheint es - ebenfalls ein besonderes für diese Gesellschaft und diese Zeit.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort

Jörg Böckem
Abwesende Freunde

Norbert Boiz
Flucht aus der Komplexität

Günter Brus
Tugendstil

Bettina Gaivagni
Eine herumirrende jüdische Seele_

Helmut Graupner
Jugendschutz gegen Jugendliche. Eine Hydra

Bernhard Heinzlmaier
"Jeder will doch nur sein eigenes Ding machen."
Der unverstandene Individualismus der Jugend

Alexa Hennig von Lange
Erste L iebe 1994

Daniel Kehlmann
Loden

Konrad Paul Liessmann
Vom Sinn der Jugend

Oskar Negt
Die verlorenen Töchter und Söhne kehren
(wie man es gewohnt war) nicht mehr heim

Barbara Neuwirth
Jassi und Nina nehmen ab

Kurt Palm
Eine Selbstbefragung

Eva Rossmann
Die Heldinnentat

Armin Thurnher
Über Wiederholung. Eine Einfleischung

Heinz Rudolf Unger
Die Quadratur des Greises

Monika Wogrolly
www. Bis zum nächsten Mal auf dieser Website.
(Eine nicht ganz virtuelle Erzählung)

Biografien