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Jan Hus im Feuer Gottes Impulse eines unbeugsamen Reformators
Jan Hus im Feuer Gottes
Impulse eines unbeugsamen Reformators




Jürgen Hoeren (Hrsg.), Eugen Drewermann

Patmos
EAN: 9783843606493 (ISBN: 3-8436-0649-8)
256 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2015, mit einigen s/w-Abbildungen

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Jan Hus kritisiert das Machtstreben und die Habgier der Kirche seiner Zeit; er stellt Christus über das Papsttum. Beim Konzil von Konstanz wird seine Lehre verurteilt, 1415 wird er als Ketzer verbrannt.

Im Gespräch zwischen Jürgen Hoeren und Eugen Drewermann zeigt sich, wie überraschend aktuell der Wegbereiter Martin Luthers denkt. Er fordert eine Kirche auf Seiten der Armen, setzt auf Vernunft gegen den Aberglauben, gegenüber bloßem Gehorsam betont er den Wert der Gewissensentscheidung. So wird Geschichte bedeutsam für heute.
Rezension
Es liegt nahe, dass der renommierte Gegenwarts-Kritiker der Katholischen Kirche Eugen Drewermann sich angesichts des 600-jährigen Jahrestages der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen des böhmischen Reformators und Prager Universitäts-Rektors Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil 1415 den Impulsen dieses "unbeugsamen Reformators" (Untertitel) zuwendet; denn Jan Hus kritisiert das Machtstreben und die Habgier der Kirche seiner Zeit, so wie in der Gegenwart Eugen Drewermann, geb. 1940, seit Jahrzehnten im Konflikt mit der katholischen Kirche steht (der Scheiterhaufen ist mittlerweile Gott sei dank abgeschafft ...). Im Oktober 1991 entzog der Paderborner Erzbischof Degenhardt Eugen Drewermann die katholische Lehrbefugnis und im Januar 1992 die Predigtbefugnis. Im März 1992 folgte die Suspension vom Priesteramt. Ursache waren von der Kirchenführung abweichende Ansichten Drewermanns in Fragen der Moraltheologie (u.a. Zölibat) und Dogmatik (u.a. Jungfrauengeburt) und der Bibelauslegung (u.a. tiefenpsychologische Exegese). Am 20. Juni 2005, seinem 65. Geburtstag, trat Drewermann nach eigenen Angaben aus der römisch-katholischen Kirche aus. - Wer (zum 600. Konzilsjubiläum in Konstanz) einen Band über den böhmischen Reformator Jan Hus (1369-1415), zeitweise Rektor der Karls-Universität Prag, der auf dem Konstanzer Konzil 1415 trotz Zusicherung freien Geleits als Ketzer verurteilt und auf den Scheiterhaufen geworfen wurde, sucht, sei auf dieses Buch verwiesen. Hus war stark beeinflusst von den Lehren John Wyclifs. Für Hus ist der Begriff Kirche vorwiegend ein geistlicher und weniger ein institutioneller. Inhaber kirchlicher Ämter, inklusive des Papstamtes, müssen sich an den Aussagen und Werten der Bibel messen lassen. Er wandte sich gegen die Lehre, dass die Autorität der Kirche über der Bibel stehe.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Im Gespräch zwischen Jürgen Hoeren und Eugen Drewermann zeigt sich, wie überraschend aktuell der Wegbereiter Martin Luthers denkt. Er fordert eine Kirche auf Seiten der Armen, setzt auf Vernunft gegen den Aberglauben, gegenüber bloßem Gehorsam betont er den Wert der Gewissensentscheidung.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

JAN HUS und sein prophetisches Charisma 9
Bischöfe als Aufseher 13
Warum Dogmen? 17
Ins eigene Herz schauen 23
Wollte JESUS Sakramente? 28
Streitpunkt Abendmahlslehre 31
Die Katharer 39
Christus ist das Haupt der Kirche 46
Prag, JAN HUS und das Konzil 51
Vernunft und Glaube 64
Freiheit und Gewissen 70
Wollte HUS das Martyrium? 82
Todsünde und Aberglaube 97
JAN HUS und seine Glaubensstärke 116
Suche nach gelebter Armut 125
Der Verrat am Konziliarismus 134
JAN HUS — ein Nationalist? 144
JAN HUS — Vorläufer des Existenzialismus 150
JAN HUS als Prediger 157
In Liebe gegen Hass 166
Die Durcharbeitung der Angst 176

Anhang

JOHN WYCLIF und JAN Hus in eigener Sache 191
JOHN WYCLIF: 45 Thesen 191
JAN HUS: Was ist Glauben? 193
JAN HUS: Briefe 194

Tabellen 199

Luxemburger (und Habsburger) 200
Zeitgeschichte 201
JAN HUS 211
Das Konstanzer Konzil bis zum 6. Juli 1415 228

Literatur 251