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Ist die Kirche noch zu retten?
Hans Küng
Piper Verlag GmbH
EAN: 9783492054577 (ISBN: 3-492-05457-9)
272 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 19cm, 2011
EUR 18,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Das Buch, das Hans Küng nicht schreiben wollte
»In der gegenwärtigen Situation kann ich es nicht verantworten zu schweigen«, sagt Hans Küng: Die katholische Kirche ist krank, vielleicht sterbenskrank. Rückwärtsgewandt, männerfixiert, eurozentriert und mit dem Anspruch auf die alleinseligmachende Wahrheit: So stellt sich die katholische Kirche unter Benedikt XVI. dar - und so wird sie nicht überleben. Aber, so Hans Küng: die Vision einer anderen Kirche bleibt.
Rezension
Der Kirchenrebell Hans Küng erhebt seit Jahrzehnten immer wieder das Wort, um sein theologisches Denken zu verdeutlichen. Manche halten ihn für sehr mutig, da er trotz der gegen ihn vollzogenen kirchlichen Sanktionen immer noch nicht schweigt. Andere sehen in ihm einen utopischen Spinner, der die Bibel so auslegt, wie es ihm gerade passt. Hans Küng ist also ein streitbarer Mann und scheidet die Geister. Aber er ist unbestreitbar ein wichtiger theologischer Forscher und Denker unserer Zeit. Und so bringt auch das vorliegende neueste Werk mit dem provokanten Titel „Ist die Kirche noch zu retten?“ keine grundlegenden neuen Gedanken, die nicht schon einmal gesagt oder geschrieben wurden. Im Mittelpunkt stehen die bekannten Positionen der Kirchenkritik, wobei der momentane Papst Benedikt XVI. besonders ins Visier genommen wird. Aber trotz der zerschmetternden Kritik – und das ist Küng hoch anzurechnen – bringt der Autor wieder einmal seine Visionen einer Kirche der Zukunft auf den Punkt. Ausführlich entfaltet Küng eine Reihe von Rettungsmaßnahmen, mit deren Hilfe die Kirche trotz der Reformverhinderer überleben könnte. Immer wieder lesenswert und diskussionswürdig!
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Was mich jetzt zum Schreiben drängt 11
I. Eine kranke, gar sterbenskranke Kirche?
Zum gegenwärtigen Stand 21
1. So kann es nicht weitergehen 21
2. Zerfall der kirchlichen Strukturen 23
3. Die gescheiterte Restaurationspolitik zweier Päpste 27
4. Von der »winterlichen« zur kranken Kirche 29
5. Fieberschübe 31
6. Sieben Reaktionen auf die Kirchenkrankheit 37
7. Bischöfe, die zum Dialog bereit sind 39
8. Bischöfe, die den Dialog verweigern 43
9. Diagnostik und Therapie erfordert 47
10. Sterbehilfe oder Reanimation? 49
11. Kirchengeschichte als Anamnese 53
12. Ist Tradition oder Fortschritt das Wahrheitskriterium? 55
13. Christlicher müssten die christlichen Kirchen sein 58
14. Eine bedenkliche Momentaufnahme 61
15. Die andere Kirche 63
II. Diagnostik des römischen Systems Anamnesen und Diagnosen 67
1. Petrus - der erste Papst? 68
2. Römischer Herrschaftsanspruch - schon früh proklamiert 72
3. Der erste wirkliche Papst und seine romzentrierte Ideologie 74
4. Irrende Päpste, päpstliche Fälschungen und Papstprozesse 11
5. Unheilige Väter und aufgezwungene Reformen 82
6. Vom römischen Prinzip zum römischen System 84
7. Das römische System spaltet die eine Christenheit 88
8. Wie die offene Wunde heilen? 90
IM. Keime einer chronischen Krankheit
Untersuchungsbefunde und Therapien 93
1. Römisches Macht- und Wahrheitsmonopol 94
2. Juridismus und Klerikalismus 97
3. Sexual- und Frauenfeindlichkeit 100
4. Gewaltbereitschaft und Kreuzzugsmentalität 102
5. Umschlag päpstlicher Weltmacht in päpstliche Ohnmacht 106
6. Die Verweigerung der Reform 109
7. Die Reformation: radikale Antwort auf Reformunwilligkeit 111
IV. Rehabilitation mit Rückfällen
Triebkräfte und Gegenkräfte auf dem Weg in die Moderne 115
1. Rehabilitation erfordert 115
2. Eine Scheinrehabilitation: das Konzil der Gegenreformation 117
3. Römisch-katholische Gegenwelt zur Moderne 119
4. Erster Virus: kirchliche Wissenschaftsfeindlichkeit 121
5. Rückfälle: Charles Darwin 124
6. Zweiter Virus: kirchliche Fortschrittsfeindlichkeit 125
7. Rückfälle: die Pille 128
8. Dritter Virus: kirchliche Demokratiefeindlichkeit 130
9. Rückfälle: Vorliebe für autoritäre Regime 133
10. Vierter Virus: römisch-katholische Restaurationsbegeisterung 135
11. Rückfälle: Index der Volksverdummung 137
12. Römisches System im Frontalangriff auf die Moderne 139
13. Rückfälle: Rom und das kommunistische China 142
14. Analyse der Krankheitsgeschichte nur gültig für die westliche Welt? 144
V. Große Rettungsaktion
Reformation und Moderne nur halb eingeholt 147
1. Wie die Kirche retten? Zwischen Modernismus und Antimodernismus 147
2. Pius XII. - ein heiliger Papst? 149
3. Neubelebung der Kirche: Johannes XXIII. 152
4. Zwei erfolgreiche Paradigmenwechsel: das Vatikanum II 154
5. Statt Erneuerung Restauration: Paul VI. 157
6. Rückfall in die vorkonziliare Konstellation:
Johannes Paul II. 159
7. »Santo subito«? Maciel, Wunder, Heiligeninflation 162
8. Warum Bischöfe schweigen 168
9. Gleichschaltung des Episkopats 171
10. Wie man »modo Romano« Karriere machen kann 173
11. Eine Fassadenkirche 178
12. Neutestamentliches Leitbild zur Sanierung der Kirchenleitung 182
13. Drei petrinische Verheißungen - drei päpstliche Versuchungen 185
VI. Ökumenische Therapie
Rettungsmaßnahmen 189
1. Osteoporose des kirchlichen Systems? 189
2. Autoritäre Systeme können implodieren 191
3. Norm für Kirchenreform: kein selbstfabriziertes Kirchenrecht, sondern der in der Bibel bezeugte geschichtliche Jesus Christus 195
4. Die Kirche soll ihre Kernfunktionen stärken und zugleich ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen 198
5. Der Papst muss sich um Gemeinschaft mit der
Kirche bemühen 200
6. Die römische Kurie zwar nicht zerstören,
aber nach dem Evangelium reformieren 205
7. Statt Günstlingswirtschaft mehr kompetentes Fachpersonal 207
8. Glasnost und Perestroika für die Kirchenfinanzen 213
9. Die Inquisition nicht reformieren, sondern abschaffen 220
10. Alle Formen von Repression beseitigen 223
11. Das Kirchenrecht nicht nur verbessern, sondern gründlich neugestalten 227
12. Priestern und Bischöfen die Ehe erlauben 231
13. Den Frauen alle kirchlichen Ämter öffnen 233
14. Klerus und Laien bei der Bischofswahl wieder einschalten
236
15. Mahlgemeinschaft katholischen und evangelischen Christen nicht länger verwehren 237
16. Ökumenische Verständigung und Zusammenarbeit
in Wahrhaftigkeit ohne Ausreden und Verschweigen 240
17. Notfalls Zwangstherapie erforderlich? 245
18. Im Blick auf eine Rekonvaleszenz 252
Zum Schluss: Die Vision bleibt 255
Dankeswort 259
Der Autor dieses Buches 261
Bücher des Autors zur Vertiefung 263
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