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Ingeborg Bachmann - Der dunkle Glanz der Freiheit Biografie
Ingeborg Bachmann - Der dunkle Glanz der Freiheit
Biografie




Andrea Stoll

Random House
EAN: 9783570101230 (ISBN: 3-570-10123-1)
384 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2013, 16 S. farbiger Bildteil

EUR 22,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dr. phil. Andrea Stoll hat als Autorin und Dramaturgin zahlreiche Essays, Bücher und Filme geschrieben und war über fünfzehn Jahre als Dozentin für Literatur an der Salzburger Universität tätig. Sie gilt als ausgewiesene Bachmann-Kennerin und hat seit ihrer Dissertation „Erinnerung als ästhetische Kategorie des Widerstandes im Werk Ingeborg Bachmanns“ (1992) zum Werk der österreichischen Autorin mehrere Essays und Bücher vorgelegt, u.a. als Mitherausgeberin des zum internationalen Beststeller avancierten Ingeborg Bachmann–Paul Celan-Briefwechsels „Herzzeit“ (2008).

Ein Kinofilm über Ingeborg Bachmann ist in Vorbereitung.
Rezension
Die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (*1926 in Klagenfurt; †1973 in Rom) ist eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Das Bild Ingeborg Bachmanns in der literarischen Öffentlichkeit erscheint dabei zwiespältig: man zählt sie zu den Klassikern der deutschsprachigen Literatur, interessiert sich aber oft mehr für die Legenden, die sich um ihr Leben und ihre persönliche Erscheinung ranken, als für ihr Werk. Ende der vierziger Jahre war Ingeborg Bachmann Geliebte des wesentlich älteren Wiener Essayisten und Literaturkritikers Hans Weigel. Mit Paul Celan verband sie Ende der vierziger und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis. Ingeborg Bachmann erhielt 1953 den Literaturpreis der Gruppe 47 für den Gedichtband "Die gestundete Zeit", 1956 veröffentlichte sie ihren zweiten Gedichtband "Anrufung des Großen Bären", ein Jahr später erhielt sie den Bremer Literaturpreis und wurde Dramaturgin beim Bayerischen Fernsehen. 1958 begegnete sie Max Frisch, für den sie nach Zürich umzog. Die Beziehung hielt bis 1962. Ende 1962 endete die Beziehung mit Frisch; Ingeborg Bachmann verkraftete die Trennung nur schwer und musste sich mehrmals ins Krankenhaus einweisen lassen. 1964 erhilt Ingeborg Bachmann den Büchner-Preis, sie zog 1965 zurück nach Rom (Via Guilia 66), veröffentlichte nur noch selten Gedichte und litt unter Tabletten- und Alkoholabhängigkeit. 1973 verstarb sie 47-jährig an den Folgen eines Wohnungsbrands und ihrer Entzugserscheinungen. Dieses bewegte Leben ist der Gegenstand dieser Biographie.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die große Biografie einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichterinnen

Seit dem tragischen Tod Ingeborg Bachmanns am 17. Oktober 1973 in Rom überlagern Mythen und Legenden das Leben der gefeierten Schriftstellerin. Doch wer war die Frau hinter der strahlenden Ikone, die ihr Privatleben eisern zu verteidigen wusste und der nur wenige Freunde wirklich nahekamen?
In ihrer Biografie zum 40. Todestag macht Andrea Stoll das Drama einer Frau und Künstlerin lebendig, die ihr Schreiben nie nur als Berufung, sondern immer auch als Zwang, Obsession, Verdammnis und Strafe empfunden hat. Weltbürgerin und Heimatsuchende in einem, über Jahre gefangen in einem Dickicht hochkomplizierter Liebesbeziehungen und Freundschaften, allen voran zu Paul Celan, Hans Werner Henze und Max Frisch, hat Bachmann doch immer auch um ihre persönliche Freiheit gerungen und ihre literarischen Ziele kompromisslos verteidigt. Wie sehr Bachmann ihrer Zeit voraus war und welchen Preis sie dafür bezahlen musste, führt uns diese Biografie in eindrucksvoller Weise vor Augen.

"Eine profunde, aufgrund umfangreicher Recherchen höchst kenntnisreiche Biografie voller Empathie, die in Tempo, Szenenwechsel und literarischer Hingabe fast so romanhaft ist wie das Leben der Ingeborg Bachmann selber."
Literarische Welt, Die Welt (14.09.2013)

„In ihrer exzellenten Biografie "Der dunkle Glanz der Freiheit" bezeichnet Andrea Stoll ihre Lebens- und Werkserkundungen als "biografisches Erzählen" und zeigt, in vielstimmigen Episoden, eine Poetin zwischen scheinbarer Grandezza und Martyrium.“
Kleine Zeitung, Österreich (17.10.2013)

"Es ist das Beste, was man bisher über die Dichterin lesen kann."
Sächsische Zeitung (09.09.2013)

"Zum 40. Todestag am 17. Oktober hat die Bachmann-Kennerin Andrea Stoll eine kenntnisreiche Biografie veröffentlicht. Andrea Stoll lässt Ingeborg Bachmann in ihrem ganzen Glanz und Elend mit viel Empathie und großer Kompetenz bestechend konsequent lebendig werden."
Morgenweb (16.10.2013)
Inhaltsverzeichnis
1. Diva im Niemandsland – warum eine Biografie? 9

2. Erinnernwollen und Erinnernmüssen –
eine österreichische Kindheit und Jugend 32

3. Der »schönste Sommer meines Lebens« –
Aufbruch und Unterwerfung 57

4. Die Dämonie der Gemütlichkeit –
eine junge Frau in Wien 75

5. Tätertochter und Opfersohn – Bachmann und
Celan am Abgrund der Geschichte 95

6. Vom Working Girl des Rundfunks zum
Shooting Star der Gruppe 47 111

7. Königstochter und Götterliebling – Bachmann und
Henze machen die Welt zur Bühne 130

8. Die »hundertfache Hydra Armut« –
»Nirgendwo sein, nirgendwo bleiben« 159

9. »Doch treibt, was wahr ist, Sprünge in die Wand« –
die Suche nach dem eigenen poetischen Ort 181

10. Liebe als Himmelfahrtskommando –
Bachmann und Frisch 204

11. Höhepunkt und Höllenfahrt –
»Er hat mir mein Strahlen genommen« 234

12. Das »Königreich« des Schreibens gegen
das »Schizoid der Welt« 251

13. Todesarten und Doppelexistenz –
neue Wege des Erzählens 291

14. »Asozial, einsam, verdammt« – der Preis
einer kompromisslosen Autorenexistenz 325

Dank 338
Anmerkungen 339
Quellen 362
Personenregister 373
Sach- und Werkregister 378
Bildnachweis 383