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Im Namen der Freiheit Leben und Philosophie des Albert Camus Originaltitel: L'Ordre libertaire - La vie philosophique d'Albet Camus
Aus dem Französischen von Stephanie Singh
Im Namen der Freiheit
Leben und Philosophie des Albert Camus


Originaltitel: L'Ordre libertaire - La vie philosophique d'Albet Camus

Aus dem Französischen von Stephanie Singh

Michel Onfray

Random House , Knaus
EAN: 9783813505337 (ISBN: 3-8135-0533-2)
576 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2013

EUR 29,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
CAMUS

EIN HOCHAKTUELLER DENKER UND FREIHEITSKÄMPFER

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist Albert Camus' Denken aktueller denn je: Mut, Mäßigung, Ehrlichkeit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit. Michel Onfray porträtiert ihn als Vorbild gerade für schwierige Zeiten.

»Onfray würdigt Camus als einen der Großen des 20. Jahrhunderts.« Le Point

Immer stand Camus an der Seite der einfachen Menschen seiner Herkunft und beharrte darauf, Gewalt nicht mit Gewalt zu vergelten und Freiheit auch als Verpflichtung zu begreifen. Eine Philosophie, die er lebte und die ihn für unsere durch Ungewissheit, Globalisierung und Gewalt gezeichnete Gegenwart wichtiger macht als je zuvor.

»Michel Onfray zeichnet ein hervorragendes Porträt des Autors von Der Mensch in der Revolte.«

Le Figaro litteraire

Michel Onfray, 1959 in Argentan in Frankreich geboren, ist Doktor der Philosophie und unterrichtete fast zwanzig Jahre am technischen Gymnasium von Caen. 2002 gründete er dort die Universite Populaire, eine Art Volksuniversität, zu der jedermann Zutritt hat. Michel Onfray gehört zu den einflussreichsten Denkern Frankreichs.

Im Knaus Verlag erschienen seine Bücher Anti Freud und Nietzsche (mit Maximilien Le Roy).

www.michelonfray.fr
Rezension
Der französische Philosoph Michel Onfray, der 2002 in der Normandie die "Université populaire de Caen", eine freie Volksuniversität, gegründet hat und eine laizistisch-hedonistisch-linke Philosophie vertritt, ist mit einigen Büchern auch in Deutschland bekannt geworden, u.a. "Wir brauchen keinen Gott. Warum man jetzt Atheist sein muß" (München 2006), "Die reine Freude am Sein. Wie man ohne Gott glücklich wird" (München 2008) oder "Anti-Freud. Die Psychoanalyse wird entzaubert" (München 2011). Nun liegt auch auf Deutsch dieses Buch zu Leben und Philosophie von Albert Camus (1913-1960) zu dessen 100. Geb. vor. Und das ist gut so; denn es scheint merkwürdig still um Albert Camus in Deutschland geworden zu sein, während der Autor zeigt, dass Albert Camus' Denken aktueller denn je ist: Mut, Mäßigung, Ehrlichkeit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit. Lben und Denken bilden bei Camus eine Einheit - und das wird nicht nur im Buchtitel, sondern auch in der Darstellung Onfrays deutlich. Vielleicht bringt Onfrays Buch wenigstens eine gewisse Wiedererinnerung an den franz. Litarturnobelpreisträger von 1957 mit sich, der früher im Französisch-Unterricht regelmäßig gelesen werden, u.a. seine Romane „Die Pest“, „Der Fall“ oder „Der Fremde“.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Michel Onfray feiert Albert Camus als hochaktuellen Denker und Freiheitskämpfer

An seinem 100. Geburtstag ist Albert Camus' Denken aktueller denn je: Mut, Mäßigung, Ehrlichkeit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit. Michel Onfray porträtiert ihn als Vorbild gerade für schwierige Zeiten. Immer stand Camus an der Seite der einfachen Menschen seiner Herkunft und beharrte darauf, Gewalt nicht mit Gewalt zu vergelten und Freiheit auch als Verpflichtung zu begreifen. Wenn es ein Buch braucht, um Camus neu zu entdecken, dann dieses.

Michel Onfray, 1959 in Argentan in Frankreich geboren, ist Doktor der Philosophie und unterrichtete fast zwanzig Jahre am technischen Gymnasium von Caen. 2002 gründete er in Caen die Université Populaire, eine Art Volksuniversität, zu der jedermann Zutritt hat. Michel Onfray gehört zu den einflussreichsten Denkern Frankreichs. Im Knaus Verlag erschienen 2011 „Anti Freud“ und „Nietzsche“.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Eine Biographie des Denkens 13

Dänemark und Preußen 15 • Ein existentieller Philosoph 18 • Ein Zara-thustra aus Algerien 20 • Wie man in Paris philosophiert 22 • Der Schinken des Herrn Nichts 24 • Das philosophische Leben 27 • Der Professor und der Philosoph 28 • Geschichte versus Legende 30

Teil 1: Das mediterrane Königreich 33

1 Genealogie eines Philosophen 35

Die Idiosynkrasie des Libertärs 35 • Eine Psychographie ohne Freud 37 • Wie man ein treuer Sohn wird 39 • Der gewaltsame Tod 40 • Das Gegenteil einer transzendentalen Guillotine 42 • Tod der Todesstrafe 45 • Das Äneas-Prinzip 47 • Das rettende Buch 48 • Die phänomenologische weiße Tinte 50 • »Geh, mein Sohn« 52 • Ein Vorgeschmack auf den Algerienkrieg 54 • »Sich im Zaum halten« 55 • Im Zeichen der Mutter 57 • Armut als Prüfung 5 8 • Herrschaft und Knechtschaft 60 • Die Stimme der Sprachlosen 62 • Genealogie der Sensibilität 63 • Heidnische Erlösung 64 • Das philosophische Glück 65 • Zwischen Metzgerei und Bibliothek 66 • Die Freude am Schmerz 69 • Lesen und Schreiben 71 • Die existentielle Konversion 72

2 Der Wille zur Freude 75

Ein nietzscheanischer Philosoph 75 • Von Nietzsche her denken 77 • Eine lange Liebesgeschichte 78 • Nebenwirkungen des Nietzscheanismus 81 • Bruderschaft mit Nietzsche 83 • Nietzsche als Mensch in der Revolte 84 • In der ontologischen Sackgasse 86 • Die Feuer von Genua 89 • Leiden heißt Reifen 92 • Der Hedonismus als Kehrseite des Absurden 93 • Verzicht und Bestätigung 95 • Stoizistische Selbsttechnik 96 • Glücklich sterben 99 • Der Künstlerphilosoph 101 • »Eine Lebenskunst für Katastrophenzeiten« 103 • Wie bleibt man seiner Kindheit treu? 105 • Philosophie als Autobiographie 107 • Prag oder Vicenza 109 • Zwischen Armut und Sonne 110 • Hochzeit in Tipasa 113 • Leben im Sinne der Hochzeit in Tipasa 118 • Schöpfung versus Zivilisation 122 • Heimkehr nach Tipasa 123

3 Kommunismus von innen 128

Geschichte oder Legende? 128 • Der Weitblick des Blinden 130 • Gre-niers kritische Theorie 131 • Ein verzweifelter »An-Archist« 133 • Entscheidungen eines Unentschlossenen 135 • Jean Grenier jenseits der Legende 137 • Ein ungeschminktes Porträt 138 • Wie Camus Grenier erlösen wollte 144 • Licht und Schatten 145 • Zuneigung versus Zynismus 146 • Schreiben und Durchstreichen 148 • Tipasa, 21. August 1935 150 • Plotinianer sein heißt, Kommunist sein 153 • Ein Brief aus Salzburg 157 • Dreizehn Jahre später 159 • Aus der Sicht des Lehrers 161

4 Mediterraner Gramscismus 164

Die verbitterte und die dionysische Linke 164 • Der linke Nietzscheanismus 166 • Apollinischer und dionysischer Sozialismus 168 • Der zivilisatorische Auftrag Algeriens 170 • Der besondere Charme Kastiliens 173 • Don Quijote als Freidenker 175 • Gegen den Strom 176 • Hedonismus und Politik 180 • Mediterraner Gramscismus 181 • Lob des Theaters 183 • Eine politische Metapher 184 • Ein Ort existentieller Wahrheit 185 • Die Bühne 187 • Das libertäre Spanien 189 • Die »Volksuniversität« 192 • Das Haus der Kultur 193 • Die Macht des Mittelmeerraums 195

5 Die Metaphysik des Absurden 198

Die doppelte Todesstrafe 198 • Erst schreiben, dann sterben 200 • Eine Theorie des Romans 202 • Der Fremde als Übermensch 205 • Genealogien des Übermenschlichen 207 • Das genealogische Dreieck 209 • Philosophie als Vollendung der Philosophie 211 • Meursault als algerischer Pyrrhonist 213 • Porträt eines Pyrrhonikers 214 • Die Wut der Apathischen 217 • Ein Text aus weißem Licht 220 • Sisyphos und Meursault 221 • Das Leben mit dem Zerfall 224 • Der Wille zum absurden Leben 225 • Die Weisheit des Sisyphos 227 • Der Auszug aus dem Königreich 229

Teil 2: Das europäische Exil 231

1 Eine libertäre politische Ontologie 233

Der Lebensfaden der Parzen 233 • Das erstarrte Paris 234 • Der Tod der Republik 236 • Die Kafka-Affäre 238 • Erstes Zwischenspiel mit Sartre: Mucht wegen guter und loyaler Dienste 240 • Zweites Zwischenspiel mit Sartre: »Was ist ein Kollaborateur?« 242 • Drittes Zwischenspiel mit Sartre: Der transzendentale Widerstand 246 • Die Rolle der Rirette 248 • Was ist ein Libertär? 250 • Caligula: Ein Porträt der Macht 252 • Ein logisches Verbrechen? 253 • Cherea, der Libertär 255 • Die Pest gegen Die Pest 257 • Die allegorische Vernunft 260 • Was ist ein Pamphlet? 262 • Antifreiheitliches Regime und libertäres Ideal 264 • »... dass jeder sie in sich trägt, die Pest« 266 • Das politische Pamphlet 268 • Der transzendentale Faschismus 270 • Was ist schon der Tod eines Kindes? 273 • Was ist ein Widerstandskämpfer? 276 • Befreiung und Säuberung 277 • Braune und rote Pest 279 • Die Pest als Nomadin 281 • Der antifaschistische Mythos 282

2 Prinzipien einer bescheidenen Utopie 285

Metaphysik aus der Rubrik »Vermischtes« 285 • Der moderne Diogenes 287 • Aufstand als Tugend 289 • Die journalistische Ethik 291 • Ein Archipel des Geistes 292 • Es lebe der Ural! 294 • Das Buch zwischen den Zeilen 295 • Für eine positive Anarchie 298 • Ethik als Politik 300 • Mit Säbel und Weihwasserwedel 302 • Die Industrie als Kollaborateur 305 • Die Konzentrationslager und die Atombombe 307 • Die Befreiung nach der Befreiung 309 • »Die Kraft der Vergeltung« 311 • Gerechtigkeit als Geduldsübung 316 • Gerechtigkeit oder Barmherzigkeit? 318 • Für eine aufgeklärte Säuberung 322 • Brasillach, Rebatet und Ccline 324 • Die politische Lehre aus dem Krieg 327 • Die Abschaffung der Grenzen 329 • Deutschland im Jahr Null 332 • Im Zeichen Proud-hons 335 • Eine bescheidene Utopie 337 • »Von der Resistance zur Revolution« 339 • Ein libertärer Internationalismus 340

3 Lob des Anarcho-Syndikalismus 342

Die Korrektur der Schöpfung 342 • Wer war David Rousset? 344 • Für oder gegen die sowjetischen Lager? 347 • Die Gegenwart der Konzentrationslager 348 • Die Rückkehr der Ersten Internationale 350 • Bücher ernst nehmen 354 • Camus und der »Salon-Nihilismus« 356 • Das literarische Verbrechen 360 • Literarische Verbrecher 363 • Philosophische Verbrechen 366 • Alter Wein in neuen Schläuchen 368 • Marx gegen die Marxisten 372 • Marxismus als Religion 373 • Inventur 3 75 • Und was
hat Nietzsche mit all dem zu tun? 376 • Libertäre Impressionen aus dem Jahr 1789 380 • »Die ewigen Girondisten« 383 • Der anarchistische Individualismus 385 • Die revolutionäre Gewalt der Anarchisten 388 • Der leuchtende Anarchist 390 • Lob der Pariser Kommune 393 • Camus als Sozialdemokrat? Ein Missverständnis 398 • Enthaltung ist was für Idioten! 402 • Wählen und Kämpfen sind vereinbar 403 • Lob des Anarcho-Syndikalismus 405

4 Der Afrikaner und der Bürgerkrieg 408

Wie Berlin Tipasa vergiftete 408 • Verleumdung statt Lektüre 409 • Politische Perlen 413 • Maurras von links 414 • Gegen den italienischen Kolonialismus 415 • Auf Viollettes Seite 417 • Die Ureinwohner der Republik 419 • Reise durch die Kabylei 421 • Die Schuld des Kolonialismus 423 • Politik für die Kabylei 424 • Der libertäre Kommunalismus 426 • Die »Douar-Kommune« 429 • Politische Mi-krologie 431 • Ein denkender Journalist 432 • »Gott ist zu alt, wir brauchen einen neuen« 434 • Gegen die Rechtsprechung der Kolonialherren 435 • Der Krieg der Algerier 437 • Genealogie einer Katastrophe 439 • Setif als »algerisches Massaker« 441 • Blutiges Allerheiligen 444 • Zum Zusammenleben verurteilt 445 • Rückkehr nach Algier 448 • Ein Philosoph, der seine Arbeit macht 451 • Die Gerechtigkeit der Mörder 453 • Selektive Gerechtigkeit 455 • Nachdenken über den Terrorismus 457 • Die Kunst des Nichtlesens 459 • Camus' postkoloniale Philosophie 460 • Der föderalistische Vertrag 462 • Gemeinsam mit den Anarchisten 464 • Camus, der Afrikaner 466 • Ein anderer Imperialismus? 469 • Ein politisches Testament 470 • 16.10.1957 472 • Die Gerechtigkeit, also die Mutter 474 • Drei Nachträge 477

5 Eine Lebenskunst für Katastrophenzeiten 480

Haie und Schiffshalter 480 • Lourmarin als Gegenentwurf zur Pariser Gangsterwelt 483 • Psychologisches Selbstporträt 485 • Don Jüans Frau 486 • Der verliebte Verführer 488 • Mit der Nadel in der Hand geboren 489 • Vor dem Familientribunal 492 • Die Hölle, das ist man selbst 493 • Ein höllisches Selbstporträt 495 • Eine Philosophie der Schuldgefühle 497 • Porträt, zweiter Teil 500 • Selbstbetrachtungen 501 • Das Prinzip des Un-Gemachs 502 • Die Spuckzelle 504 • Die Bußrichter von Saint-Germain-des-Pres 506 • Der Fluss darf nicht austrocknen 508 • Gegen die Todesstrafe 509 • An Sartres Händen klebte Blut 511 • Auf der Seite der Kommunisten 512 • Auf der Seite des FLN 514 • Auf der Seite der Minderheiten 515 • Das libertäre Genie Spaniens 518 • Die Ordnung der Anarchisten 519 • Zwischenspiel unter schwarzer Flagge 521 • Die Stunde Spaniens 523 • Der lange Kampf gegen Franco 526 • Ein libertäres Manifest 528 »Eine revolutionäre Evolution« 530 • 04.01.1960 533

Fazit: Camus' Erbe 537

Der verstreute Anarchismus 539 • Die Geburt des Post-Anarchismus 541 • Camus'Kampf gegen die anarchistischen Dogmen 544 • Was man vom Libertarismus lernen kann 546 • Camus' anarchistisches Leben 548 • Nach Sartre 549 • Ein zeitgemäßer Post-Anarchismus 552

Bibliographie 555
Personenregister 562