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Ideologie
Ideologie




Peter Tepe

Walter de Gruyter
EAN: 9783110190519 (ISBN: 3-11-019051-6)
222 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2012

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ideologieforschung ist unverzichtbar - sie muss aber erneuert werden.



www.degruyter.com
Rezension
Die ideologischen Grabenkämpfe vergangener Jahrzehnte erscheinen in der Vielfalt der Postmoderne, in der fast alles nebeneinander bestehen kann, beinahe wie ein Relikt aus der Steinzeit, - aber dieser Ersteindruck täuscht: Ideologieforschung ist unverzichtbar - sie muss aber erneuert werden, das ist das Grundcredo dieser Darstellung, die den Sachverhalt Ideologie in dreifacher Perspektive ausleuchtet: a) Ideologie als Form bedürfnisgeleiteten Denkens (erkenntniskritisch), b) Ideologie als Weltbildannahme und Wertüberzeugung (weltanschaulich) und c) Ideologie als soziopolitische Leitvorstellung (pragmatisch). In allen drei Perspektiven erweisen sich Ideologien auch heute noch als wirkmächtig, wie das Buch zeigt, und bedürfen der kritischen Begleitung; denn Menschen sind für bedürfnisgeleitetes Denken grundsätzlich anfällig ...

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Ideologie (Begriff); Philosophie /Erkenntnistheorie; Politische Philosophie
Zielgruppe:
Studierende (Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaften, Geschichte), Wissenschaftler, interessierte Laien
Aktuelles Thema
Wissenschaftliche Herangehensweise an einen inflationären Begriff
Bietet historischen Überblick und Überblick über aktuelle Positionen
Zur Einführung und zur Vertiefung geeignet
"Ideologie - das ist doch Schnee von gestern": Die Geringschätzung ist unberechtigt. Ausgehend von der gängigen Begriffsverwendung werden Ideologien in dreifacher Weise betrachtet: erkenntniskritisch als Formen bedürfnisgeleiteten Denkens, weltanschaulich als Weltbildannahmen und Wertüberzeugungen sowie programmatisch als soziopolitische Leitvorstellungen. Die Grundelemente der condition humaine werden mit den Prinzipien empirisch-rationalen Denkens konfrontiert. Menschen sind für bedürfnisgeleitetes Denken anfällig - aber sie können etwas dagegen tun.
Peter Tepe, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 1

1 Was heißt „Ideologie“? 13

1.1 Essenzialistischer und nichtessenzialistischer Ideologiebegriff 13
1.2 Verwendungen des Ideologiebegriffs, Arbeitsfelder und Sprachempfehlungen 14
1.3 Der Ideologiebegriff im weltanschaulichen und soziopolitischen Diskurs 21
1.4 Differenzierungsgewinne 24

2 Zur Entstehung des Worts und Begriffs „Ideologie“ 31

2.1 Destutt de Tracy als Wortschöpfer 31
2.2 Napoleons Bedeutungsverschiebung 32

3 Weltanschauungsanalytische Ideologieforschung 37

3.1 Kognitive Hermeneutik als Basis 37
3.2 Erst verstehen, dann kritisieren 41
3.3 Gebundenheit an Überzeugungssysteme 44
3.4 Erfahrungswissen im weltanschaulichen Rahmen 48
3.5 Dogmatische und undogmatische Einstellung 52
3.6 Das Verhältnis zwischen Sein und Sollen auf der anthropologischen Ebene 57
3.7 Abgrenzung von anderen Ideologietheorien 63
3.7.1 Abgrenzung von der positivistischen Ideologietheorie 63
3.7.2 Abgrenzung von der marxistischen Ideologietheorie 67
3.7.3 Abgrenzung von den deterministischen Manifestationstheorien der Ideologie 70
3.8 Zum Begriff der Weltanschauung 77

4 Erkenntniskritische Ideologieforschung 81

4.1 Bacons Idolenlehre 81
4.2 Erkenntniskritische Ideologieforschung in Anknüpfung an Bacon 87
4.2.1 Differenzierung des Vorurteilsbegriffs 91
4.2.2 Abgrenzung von Schopenhauers Ideologietheorie 93
4.2.3 Abgrenzung von Nietzsches Ideologietheorie 98
4.3 Erkenntniskritische Ideologietheorie im Rahmen der kognitiven Hermeneutik 106
4.4 Zur vorwissenschaftlichen Erfahrungserkenntnis 116
4.5 Selbst- und Fremdtäuschung 118
4.5.1 Dieter Birnbacher über Selbst- und Fremdtäuschungen im ökologischen Spektrum 124
4.6 Wissenschaft und Ideologie 127
4.7 Das Gewissheitsverlangen 130

5 Soziopolitische Programme als Gegenstand der Ideologietheorie 133

5.1 Soziopolitische und weltanschauliche Dienertheorien 133
5.2 Erkenntnis- und Gestaltungsunternehmen 140
5.3 Marx und Engels: Materialistische Geschichtsauffassung und Ideologietheorie 144
5.4 Die marxistische Ideologietheorie als soziopolitische Dienertheorie 150
5.5 Totalitäre Ideologien alter und neuer Art 151

6 Ausbau der kognitiven Ideologietheorie und exemplarische Anwendung 163

6.1 Von der kritisch-rationalistischen zur kognitiven Ideologietheorie 163
6.1.1 Bipolare Weltdeutungen 164
6.1.2 Die Anwendung von Feind-Stereotypen 171
6.1.3 Der Anspruch auf „absolute Wahrheiten“ und Erkenntnismonopole 177
6.1.4 Die Tarnung von Wertungen als Tatsachenerkenntnis 181
6.1.5 Der Gebrauch von Leerformeln 184
6.1.6 Ende oder Reorganisation der plurifunktionalen Führungssysteme? 190
6.2 Modellversuch zur Kontroverse zwischen dem Kritischen Rationalismus und der Kritischen Theorie 192
6.2.1 Zur Sicht der Aufklärung 197
6.2.2 Die technizistische Hintergrundideologie 199
6.2.3 Zu weiteren Ansätzen und Aspekten der Kritischen Theorie 201
6.2.4 Das Konzept „Ideologiekritik als Gesellschaftskritik“ 204
6.3 Ideologie und Aufklärung 205

Fazit 211

Anmerkungen 213
Literatur 215
Internetveröffentlichungen 217
Namensregister 219
Sachregister 221
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