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Ich will mich nicht verstecken
Ich will mich nicht verstecken




Vanessa Muenstermann

Rowohlt
EAN: 9783499633782 (ISBN: 3-499-63378-7)
287 Seiten, kartoniert, 13 x 19cm, Februar, 2019

EUR 10,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Meine Geschichte handelt von Mord, Wiedergeburt und meiner Bewusststeinsveränderung. Dass ich gerade durch so eine abscheuliche Tat meinen Platz im Leben finde und lerne, mich selbst zu lieben, hätte ich nie erwartet. Ich, Vanessa Münstermann, bin entstellt. Ich bin einzigartig, ich bin gezeichnet, ich bin ausgezeichnet."



Zu Beginn ist es die große Liebe – aber plötzlich verändert sich Daniel, wird aggressiv, unberechenbar und gewalttätig. Als sich Vanessa von ihm trennt, dreht er durch. Er lauert ihr auf und schüttet ihr Schwefelsäure ins Gesicht. Vanessa überlebt knapp und trägt schwerste Verletzungen davon - doch sie kämpft, Tag für Tag, trotz aller Schmerzen und Rückschläge. Und sie entdeckt, wie stark sie wirklich ist.



Der bewegende Schicksalsbericht einer beeindruckenden Frau, die sich nicht unterkriegen lässt.
Rezension
Es passiert am frühen Morgen in Hannover: eine junge Frau wird während des „Gassi-Gehens“ mit ihrer Hündin Opfer eines brutalen Anschlags. Ihr Ex-Freund verletzt sie mit einer stark ätzenden Säure schwer. Dies Attentat zeichnet sie für den Rest ihres Lebens.
Leider kein Roman – sondern brutale Realität!

Vanessa Münstermann, zugleich Autorin des vorliegenden Buchs, zeichnet eindrucksvoll und eindringlich ihr Leben vor, während und nach der unfassbaren Tat nach und lässt den Leser an ihrem Seelenleben ebenso teilhaben, wie -in moderater Form- auch an ihrem physischen Leid.

Sie beginnt ihre Biografie mit der Schilderung der Tat. Dem schweren Erwachen danach und der allmählichen Realisierung dessen, was passiert ist, widmet sie die nachfolgenden Abschnitte.
Wer ist dazu fähig und wieso? Der Leser wird konfrontiert mit der Person von Daniel F., dem Ex-Freund der Autorin. Anfangs ein Traummann, im Nachhinein ein Albtraum, ein Psychopath, dem Gutachter im späteren Gerichtsprozess eine dissozialen Persönlichkeitsstörung attestieren.
Der Aufarbeitung des Erlebten, verbunden mit zahlreichen physischen und psychischen Tiefen und Höhen widmet die Autorin en Großteil ihres Buches. Beginnend mit dem ersten Blick in den Spiegel in ein durch das Säureattentat entstelltes Gesicht, über den langen Weg der physischen Rehabilitation und den einhergehenden Unsicherheiten v.a. psychischer Natur, zurück in ein „normales“ Leben. Der Leser hat die Chance teilzuhaben an diesem langen und durchaus schmerzhaften Weg, dem ein „Happy End“ folgt. Vanessa heiratet und wird Mutter. Zugleich gründet sie einen Verein, in dem sie sich für die Opfer krimineller Attentate engagiert.

Mein Fazit:
Der Autorin gelingt durch ihren flüssigen Erzählstil ein sehr gut lesbares Buch zu einem ernsten Thema. Sie zeichnet schonungslos und ohne gravierende Übertrei-bungen den „Weg zurück“ in ein normales Leben auf und somit gelingt es ihr, Menschen, die sich in einer schwierigen Situation befinden, Mut zu machen und eben nicht zu verzagen!
Eine düstere Lebensgeschichte mit einem Happy End als Mutmacher.

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek
Verlagsinfo
Zu Beginn ist es die große Liebe – aber plötzlich verändert sich Daniel, wird aggressiv, unberechenbar und gewalttätig. Als sich Vanessa von ihm trennt, dreht er durch. Er lauert ihr auf und schüttet ihr Schwefelsäure ins Gesicht. Vanessa überlebt nur knapp; sie liegt wochenlang im Koma. Ihre linke Gesichtshälfte ist vollkommen entstellt, sie verliert ein Auge und ein Ohr. Über 20 Operationen folgen; dieser Weg ist schwer und noch nicht zu Ende. Und doch sagt sie: «Dieses Unglück ist das Beste, was mir passieren konnte, denn nur so habe ich entdeckt, wie stark ich wirklich bin.»
Inhaltsverzeichnis
Prolog - Montag, 15. Februar 2016, 5:30 Uhr 7

1 Aufwachen aus dem Koma - Februar 2016 19
2 Meine Mutter ist nicht meine Mutter 37
3 Wie ein verbrannter Schinken - März 2016 55
4 Kommissare auf Station - März 2016 70
5 Daniel - ein Traummann ohne Gefühle 90
6 Lachend in die rotierende Kreissäge 103
7 Emotionale Vergewaltigung 121
8 Im Keller der erste Blick in den Spiegel - März 2016 138
9 Reha - die Welt der Kranken und die Welt der Gesunden - April/Mai 2016 152
10 Der erste Kuss im neuen Leben - Mai 2016 169
11 Bin ich ein Opfer? Mai/Juni 2016 183
12 Wiederbegegnung mit Daniel vor Gericht - August 2016 195
13 Was sind zwölf Jahre Haft? August 2016 210
14 Ich tötete aus Egoismus - Oktober 2016 bis Frühjahr 2017 224
15 Mein Auge soll weg - Mai 2017 241
16 Nicht jeder kann sich eine Perücke leisten - Sommer 2017 258
17 Besuch in der Zelle, in der Daniel saß - März 2018 271

Nachklang 284
Dank 286