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Hier stehe ich - Martin Luther
Friedrich Schorlemmer
Aufbau-Verlag
EAN: 9783351025632 (ISBN: 3-351-02563-7)
173 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 24cm, 2003, Mit 64 Abbildungen
EUR 19,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
ER VERÄNDERTE DIE WELT FÜR IMMER
Martin Luther gehört zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Geschichte. Er war ein Kirchen- und Sozialreformer, er wurde mit seiner Bibelübersetzung zum Sprachschöpfer. Zu Recht wird er gefeiert als Befreier des Individuums aus Dogmen und Institutionen.
Friedrich Schorlemmer skizziert den faszinierenden, sinnenfrohen Menschen in all seinen Facetten und Widersprüchen: den unbeugsamen Mönch, streitbaren Publizisten, begnadeten Prediger, liebevollen Ehemann und Hausvater. Luthers weiterführende Ideen, aber auch Irrtümer bedenkend, zeigt er, wieviel Erkenntnis, Trost und Ermutigung uns seine Schriften im 21. Jahrhundert geben können.
Zahlreiche Abbildungen, darunter Porträts von Cranach und Dürer, zeitgenössische Holzschnitte, Luther-Bildnisse unserer Zeit und Fotos aus dem Film »Luther« begleiten die Lektüre.
1517 schlug der Mönch und Professor für Moralphilosophie Martin Luther 95 Thesen wider die päpstliche Ablaßpraxis an der Tür der Schloßkirche in Wittenberg an. Damit wurde er in die Rolle des Reformators gedrängt. Der Ablaßstreit mit Rom führte zum Ketzerprozeß, zu Kirchenbann und Reichsacht. Da Luther vor dem Reichstag zu Worms 1521 nicht abschwor, wurde er exkommuniziert und galt fortan als vogelfrei. Sein Kampfgeist aber war ungebrochen. Er lebte bis Mai 1522 als Junker Jörg unter dem Schutz von Kurfürst Friedrich dem Weisen auf der Wartburg, wo er das Neue Testament übersetzte. Wieder in Wittenberg, widmete sich Luther dem Aufbau der protestantischen Kirche. 1525 heiratete er die ehemalige Nonne Katharina von Bora. Ihr Hausstand wurde für Jahrhunderte Vorbild des evangelischen Pfarrhauses. Glaubensmut und Glaubenszweifel, Liebe zum Leben und Todessehnsucht prägten Luthers Gedanken und Wirken. Der Reform-Theologe stritt gegen den Machtmißbrauch der römischen Kurie, aber auch gegen die Bauern um Thomas Müntzer und gegen Erasmus. »Er ... schied das Göttliche vom Menschlichen, so viel ein Mensch scheiden kann, und was noch mehr war, er gab dem Herzen seine Freiheit wieder und machte es der Liebe fähiger.« (Goethe)
FRIEDRICH SCHORLEMMER,
Jahrgang 1944, war 14 Jahre Dozent am Evangelischen Predigerseminar und Prediger an der Schloßkirche in Wittenberg. Seit 1992 arbeitet er an der Evangelischen Akademie in der Lutherstadt. 1993 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Rezension
Als Titel des Buches werden die Worte Luthers auf dem Wormser Reichstag „Hier stehe ich (und kann nicht anders)" gewählt, die so nie gesagt wurden, wie der Verfasser mitteilt, gleichwohl dieses Motto als treffend empfindet für Luthers Leben (vgl. S. 157ff). Es ist nicht wirklich ein Buch zum Luther-Film, es ist nicht wirklich eine Biographie Luthers, es ist nicht wirklich eine wissenschaftliche Einführung in Luthers Werk, - und gleichwohl vermag dieses Buch viel zu geben; es ist wohl eher eine persönliche (aber nicht unkritische) Ehrerbietung des Verfassers an Luther, der uns auch 500 Jahre später noch viel zu sagen hat. Insofern ist es ein recht persönliches Buch – und so fehlt denn auch leider ein Verweis auf weiterführende Literatur. Stattdessen findet sich eine reiche Bebilderung, nicht nur aus dem Luther-Film.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zweifler, Ketzer, Reformator – als Martin Luther im Jahr 1517 seine 95 Thesen verkündet und sich weigert, sie zu widerrufen, wird er zum Revolutionär wider Willen.
Das Kinoereignis:
»Luther« mit Joseph Fiennes, Sir Peter Ustinov, Bruno Ganz, Mathieu Carrière, Claire Cox, Uwe Ochsenknecht u.v.a.
www.luther-der-film.de
Friedrich Schorlemmer
Friedrich Schorlemmer, 1944 in Wittenberge/Elbe geboren, aufgewachsen in der Altmark. Studium der Theologie, 1978-1992 Dozent am Evangelischen Predigerseminar und Prediger an der Schloßkirche in Wittenberg, seit 1992 Studienleiter an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in der Lutherstadt Wittenberg. 1989 erhielt er für sein Wirken die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte und 1993 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Rezension(en):
...kurzweilig, verständlich, lebensnah und teilweise polemisch.
(Aachener Nachrichten, 16.02.04)
...ein notwendiges Luther-Buch!
Das Parlament (22.12.03)
...sehr persönliche Exegese des prominenten Theologen.
(DeutschlandRadio, 19.12.03)
Zwiesprache mit einem Leben - eine Hand- und Herzreichung; dem Autor glitzern geradezu die Augen in Schalkfreude über so viel gegenwärtig Irdisches, Menschliches. Ein Band zudem sehr gediegener Papierschwere, ausgezeichneter farbiger, kunstgeschichtlicher Bebilderung.
Neues Deutschland (23.11.03)
Schorlemmer hat diese Biografie mit viel Liebe und Leidenschaft nachgezeichnet. Entstanden ist ein Lebensbild, in dem Ein-Fühlung zum Aus-Ruf wird.
Lausitzer Rundschau (16.11.03)
Der große Reformator ist inzwischen Hollywood-Stoff! Ein Buch zum Thema - am besten dieses!
rtv-Das Fernsehmagazin (46/03)
...überaus kluges und einfühlsames Buch.
Buchjournal (Winter 03/04)
Schorlemmer hat mit seinem Luther-Portrait ein phantastisches Buch geschrieben, ein schier unglaubliches Buch, eine Liebeserklärung über 500 Jahre hinweg. Eine Biographie, die Maßstäbe setzt.
(Mecklenburgische &Pommersche Kirchenzeitung, 16.11.03)
Schorlemmer hat ein klar strukturiertes Buch vorgelegt in einem seinem Helden angemessenen kraftvollen Deutsch.
NDR (04.11.03)
Inhaltsverzeichnis
Mein Martin Luther 5
Der widersprüchliche Mensch 6
Die Befreiung aus den Fängen Roms 7
Der Kern der Botschaft 9
Populäre Legenden 12
Die Hochämter der Leistungsreligion 14
Der Lebensweg eines frommen Rebellen 17
Die Flucht aus der Angst 18
Den Hals hinhalten 29
Die Brandbulle im Freudenfeuer 35
Reformschriften des Jahres 1520 37
Worms: Durchhalten und Durchkommen 39
Schöpferischer Zwischenhalt auf der Wartburg 45
Die neue Freiheit läßt sich nicht mit Gewalt einführen 46
Chaos ist schlimmer als Tyrannei 48
Der Tabubruch — Mönch heiratet Nonne 50
Der Reformator und die Reformation kommen in die Jahre 52
Glauben, Denken, Wirken 59
Herkules Germanicus contra feinsinniger Europäer 60
Freiheitsglaube, Zivilcourage und Gewissensbindung 67
Das Gute tun — nicht nur das Böse vermeiden 75
Die Bibel - nicht Lesewort, sondern Lebewort! 77
Das zweischneidig Schwert und der Tiefsinn der Schrift 79
Er erhebt die Niedrigen. Maria und der Wert jedes Menschen 81
Dem Urtext auf den Grund sehen, dem Volke aufs Maul schauen. Luthers Bibelübersetzung 84
Tritt frisch auf! Das Predigtamt 192
Vor der Musica flieht der Teufel 195
Wer seiner Zunge ein Meister ist. Der Erzähler Luther 199
Die Sache mit der Obrigkeit 103
Narren soll man nicht über Eier setzen -
oder: Was ist von der Obrigkeit zu erwarten 113
Von der Schwierigkeit, ein Land zu regieren 116
Zum Frieden raten und helfen -
oder: Wer Krieg anfängt, ist im Unrecht 118
Der gemeine Kasten — eine reformatorische Sozialordnung 122
Gebildete Leute braucht das Land 125
»Es ist keine schönere Verwandnis in der Welt
denn eine gute Ehe.« Über Ehe und Familie 129
Sonne, Mond, Himmel, Erde, du und ich -
wir sind alle Gottes Dichtung. Luther und die Natur 136
Mein liebes Deutschland 143
Daß der böse Feind keine Macht an mir finde.
Luther und der Teufel 145
Luther 2003 im Dialog 148
Worauf es zuletzt ankommt 156
Die Finger wund geschrieben. Die Briefe Luthers 161
»Katherin, laß mich zufrieden mit Deiner Sorge ...« 162
Danksagung 170
Bildnachweis 171
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