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Herausforderung Alltag Praxishandbuch für die pädagogische Arbeit mit psychisch gestörten Jugendlichen
Herausforderung Alltag
Praxishandbuch für die pädagogische Arbeit mit psychisch gestörten Jugendlichen




Martin Baierl

Vandenhoeck & Ruprecht
EAN: 9783525491669 (ISBN: 3-525-49166-2)
556 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, August, 2017

EUR 45,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
60 bis 100 Prozent aller fremduntergebrachten Jugendlichen erfüllen die Diagnosekriterien für mindestens eine psychische Störung. Auch in ambulanten Hilfen ist deren Zahl stetig wachsend. Jugendliche mit psychischen Störungen sind dort also keine Ausnahmen sondern die Mehrheit. Entsprechend selbstverständlich sollten alle Erziehungspersonen sich in der Alltagspädagogik mit diesen jungen Menschen auskennen. Martin Baierl richtet sich daher in erster Linie an alle mit Erziehungsaufgaben betrauten professionellen Helfer – unabhängig von deren Ausbildung oder Arbeitsauftrag. Er macht vertraut mit dem Erscheinungsbild verschiedener Störungen und vor allen Dingen mit bewährten pädagogischen Interventionsmöglichkeiten. Die vorgestellten Vorgehensweisen beziehen sich auf den Kontext der stationären Jugendhilfe und der stationären psychiatrischen Behandlung. Sie sind zum größten Teil auch in teilstationären und ambulanten Hilfen bzw. dem familiären Rahmen umsetzbar. Das Buch stellt einen Brückenschlag dar: Erfahrungen aus vielen Fachbereichen der Psychologie, Psychiatrie und der Pädagogik fließen in die Beschreibung einer bewährten Alltagspädagogik für Jugendliche mit psychischen Störungen ein. Es zeigt Möglichkeiten auf, mit einer Klientel umzugehen, die den Alltag von professionellen Helfern maßgeblich bestimmt.

Die 5., veränderte Neuauflage bringt alle Kapitel auf den fachlich aktuellen Stand und ist ergänzt um die komplett neuen Kapitel zu Traumatisierung und Traumafolgeströrungen, Autismus-Spektrum-Störungen und Bindungsstörungen.
Rezension
Dieses Buch gibt einen sinnvollen Einblick in die Diagnostik verschiedener Störungen und ergänzt diese mit gezielten pädagogischen Maßnahmen. Der Aufbau des Werkes ist gut nachvollziehbar und übersichtlich, sodass es besonders Laien den Einstieg in die Thematik erleichtert. Die theoretischen Hintergründe der Störungsbilder werden kurz angesprochen, aber nicht vertieft. Dafür werden Intervention und Prävention in der Praxis deutlich stärker in den Fokus gerückt. Neu in der 5ten Auflage sind die Traumafolgestörungen, Autismus-Spektrum-Störungen und Bindungsstörungen. Etwas schade ist, dass einige Kapitel nicht überabeitet wurden, und Forschung- sowie Studienergebnisse von über 15 Jahren zitiert werden. Buch- und Filmtipps, sowie ein umfangreiches Glossar sind im Anhang des Buches zu finden. Das Buch richtet sich somit vor allem an die praktischen Herausforderungen des Alltags im Umgang mit psychischen Störungen.

Frank Düring, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 5 Auflage 11
Teil I: Grundlagen 13
1 Einführung 13
2 Das Konzept »psychische Störung« 19
3 Die Diagnostik »psychischer Störungen« 27
3.1 Grundgedanken zur Diagnostik 27
3.2 Die ICD-10 29
4 Richtungen der Psychotherapie 37
4.1 Psychoanalyse, analytische Psychotherapie und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie 37
4.2 Verhaltenstherapie 41
4.3 Systemische Therapie 44
5 Psychopharmaka 48
5.1 Wirkweise von Psychopharmaka 48
5.2 Zulassungsbestimmungen für Psychopharmaka 50
5.3 Gruppen von Psychopharmaka 51
6 Haltung, Werte und grundlegende Konzepte, welche die Alltagsgestaltung erleichtern 59
6.1 Konstruktivistisches Weltbild 60
6.2 Wirklichkeitskonstruktionen, Individualität und Gemeinschaft 61
6.3 Bindung, Beziehung und Begegnung 63
6.4 Pädagogik der positiven Absicht 71
6.5 Ressourcenorientierung 72
6.6 Vorbild 74
6.7 Lebensfreude 75
6.8 Spiritualität 76
6.9 Selbstfürsorge 79
7 Anforderungen an Mitarbeiter 84
8 Grundinterventionen 92
8.1 Alltagsstrukturierung 92
8.2 Bearbeitung innerseelischer Konflikte 95
8.3 Bedürfnisse erkennen und befriedigen 95
8.4 Entspannung 96
8.5 Erfolgserlebnisse schaffen 99
8.6 Expositionstraining 100
8.7 Frustrationstoleranz ausbauen 100
8.8 Gefühle und emotionale Kompetenz stärken 101
8.9 Genusstraining 103
8.10 Integration in die Peergroup 104
8.11 Kognitive Umstrukturierung und positives Denken 105
8.12 Kommunikationstraining 108
8.13 Körperwahrnehmung 109
8.14 Die positive Absicht 109
8.15 Positive Verstärkung 110
8.16 Probleme und Belastungen verringern 111
8.17 Problemlösetraining 111
8.18 Psychoedukation 112
8.19 Risikofaktoren minimieren 113
8.20 Rückfallprophylaxe 113
8.21 Selbststeuerungsfähigkeit und Selbstkontrolle fördern 114
8.22 Selbstwertsteigerung 116
8.23 Selbstwirksamkeit 117
8.24 Soziales Kompetenztraining 117
8.25 Stimuluskontrolle 118
8.26 Stressbewältigungstechniken 120
8.27 Verstärkerpläne 121
8.28 Ziele 121
8.29 Zwangseinweisung, § 1631b BGB und PsychKG 123
9 Elternarbeit 127
10 Kooperation in Helfersystemen 138
Teil II: Ausgewählte psychische Störungen des Kindes und Jugendalters 145
11 Drogenmissbrauch und Sucht F10–19 147
11.1 Statistik 147
11.2 Ursachen und Risikofaktoren 147
11.3 Komorbidität 149
11.4 Symptome 150
11.5 Intervention 159
11.6 Psychotherapie 174
11.7 Medikation 175
11.8 Anforderungen an Mitarbeiter 176
11.9 Elternarbeit 177
12 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen F20–F29 181
12.1 Statistik 184
12.2 Ursachen und Risikofaktoren 184
12.3 Komorbidität 186
12.4 Phasen im Verlauf einer Schizophrenie 187
12.5 Symptome 187
12.6 Risikofaktoren für einen Rückfall 193
12.7 Typen psychotischer Störungen 194
12.8 Intervention in der Prodromalphase 196
12.9 Intervention in der Akutphase 198
12.10 Intervention bei erfolgter Besserung 204
12.11 Psychotherapie 208
12.12 Medikation 209
12.13 Anforderungen an Mitarbeiter 209
12.14 Elternarbeit 210
13 Depression F30–39 213
13.1 Statistik 213
13.2 Ursachen und Risikofaktoren 214
13.3 Komorbidität 214
13.4 Symptome 215
13.5 Typen depressiver Störungen 215
13.6 Intervention 219
13.7 Psychotherapie 228
13.8 Medikation 229
13.9 Anforderungen an Mitarbeiter 230
13.10 Elternarbeit 230
14 Angststörungen F40–43 232
14.1 Statistik 233
14.2 Ursachen und Risikofaktoren 234
14.3 Komorbidität 235
14.4 Symptome 235
14.5 Intervention bei Angststörungen allgemein 236
14.6 Kurzcharakteristik einzelner Angststörungen 240
15 Traumatisierung und Traumafolgen F43 und F62.0 245
15.1 Definition Traumatisierung 245
15.2 Statistik 246
15.3 Risiko- und Resilienzfaktoren 246
15.4 Komorbidität und Differenzialdiagnosen 249
15.5 Symptome 250
15.6 Intervention 260
15.7 Psychotherapie 275
15.8 Medikation 276
15.9 Jugendhilfe 276
15.10 Eltern- und Familienarbeit 276
15.11 Anforderungen an Mitarbeiter 279
15.12 Akute Traumatisierung 281
16 Essstörungen F50 286
16.1 Statistik 287
16.2 Ursachen und Risikofaktoren 288
16.3 Komorbidität 290
16.4 Symptome 290
16.5 Medizinische Komplikationen und Folgeschäden bei Fehlernährung 293
16.6 Prävention von Essstörungen 294
16.7 Intervention 299
16.8 Psychotherapie 313
16.9 Stationär-psychiatrische Behandlung 314
16.10 Anforderungen an Mitarbeiter 314
16.11 Elternarbeit 316
17 Persönlichkeitsstörungen F60 321
17.1 Statistik 322
17.2 Ursachen und Risikofaktoren 322
17.3 Komorbidität 323
17.4 Symptome 323
17.5 Intervention bei Persönlichkeitsstörungen allgemein 324
17.6 Kurzcharakteristik einzelner Persönlichkeitsstörungen 329
17.7 Emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typus F60.3 334
17.8 Intervention 335
17.9 Psychotherapie 345
17.10 Stationär-psychiatrische Behandlung 345
17.11 Medikation 345
17.12 Anforderungen an Mitarbeiter 346
17.13 Elternarbeit 347
18 Autismus-Spektrum-Störungen F84.0, F84.1, F84.5 349
18.1 Statistik 349
18.2 Ursachen 350
18.3 Komorbidität und Differenzialdiagnosen 350
18.4 Symptome 351
18.5 Intervention 356
18.6 Jugendhilfe 368
18.7 Psychotherapie 368
18.8 Medikation 368
18.9 Anforderungen an Mitarbeiter 369
18.10 Elternarbeit 371
19 Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und hyperkinetische
Störung F90 376
19.1 Statistik 377
19.2 Ursachen und Risikofaktoren 378
19.3 Komorbidität 380
19.4 Symptome 380
19.5 Intervention 382
19.6 Psychotherapie 394
19.7 Medikation 395
19.8 Schule 398
19.9 Kooperation 400
19.10 Anforderungen an Mitarbeiter 401
19.11 Elternarbeit 401
20 Störungen des Sozialverhaltens F91–92 405
20.1 Statistik 405
20.2 Ursachen und Risikofaktoren 405
20.3 Komorbidität und Differenzialdiagnostik 407
20.4 Symptome 407
20.5 Intervention 408
20.6 Psychotherapie 432
20.7 Stationär-psychiatrische Behandlung 432
20.8 Medikation 433
20.9 Anforderungen an Mitarbeiter 433
20.10 Elternarbeit 434
21 Bindungsstörungen 438
21.1 Statistik 440
21.2 Risiko- und Resilienzfaktoren 441
21.3 Komorbidität 442
21.4 Symptome 443
21.5 Intervention 449
21.6 Psychotherapie 459
21.7 Medikation 460
21.8 Jugendhilfe 460
21.9 Elternarbeit 460
21.10 Anforderungen an Mitarbeiter 463
22 Suizidalität 468
22.1 Statistik 468
22.2 Ursachen und Risikofaktoren 468
22.3 Motive 470
22.4 Anzeichen für akute Suizidalität 470
22.5 Intervention 472
22.6 Psychotherapie 480
22.7 Medikation 481
22.8 Anforderungen an Mitarbeiter 481
22.9 Elternarbeit 481
23 Selbstverletzendes Verhalten 485
23.1 Statistik 486
23.2 Ursachen und Risikofaktoren 487
23.3 Komorbidität 489
23.4 Intervention 490
23.5 Psychotherapie, stationär-psychiatrische Behandlung und Medikation 492
23.6 Alternativen zu selbstverletzendem Verhalten 493
23.7 Anforderungen an Mitarbeiter 494
23.8 Elternarbeit 495
24 Abschließende Bemerkungen 498
Teil III: Anhang 499
25 Romane, Jugendbücher und Filme zum Thema 499
26 Glossar 505
27 Stichwortverzeichnis 547