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Heidegger
Ein deutsches Leben
Lorenz Jäger
Rowohlt
EAN: 9783737100366 (ISBN: 3-7371-0036-5)
608 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, September, 2021
EUR 28,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Martin Heidegger zählt zu den wirkmächtigsten Denkern des 20. Jahrhunderts – zugleich ist er einer der umstrittensten, nicht zuletzt aufgrund seiner Parteinahme für den Nationalsozialismus 1933. Basierend auf neuesten Quellen erzählt Lorenz Jäger das Leben des Philosophen, der den Menschen und sein Dasein in der Welt auf ganz neue Weise gedacht hat – von der katholischen Kindheit in Meßkirch und den geistigen Auseinandersetzungen der zwanziger Jahre über den Nationalsozialismus bis weit in die Jahre des Wiederaufbaus hinein. Dabei begegnen uns Lehrer wie Edmund Husserl, dem 1936 die Lehrerlaubnis entzogen wurde, Vertraute wie Karl Jaspers und Hannah Arendt, deren so schwieriges wie intensives Verhältnis zu Heidegger über historische Brüche hinweg anhielt, Intellektuelle und Dichter wie Ernst Jünger und Paul Celan, die ihn in seiner Schwarzwaldhütte besuchten, bis hin zu späten Interpreten wie Lacan und Derrida. Warum Heidegger jede Generation aufs Neue fasziniert und polarisiert, sein Denken auch heute nichts an Bedeutung eingebüßt hat: Auch das zeigt Lorenz Jäger in dieser Biographie, die meisterhaft das Leben Heideggers erzählt – und zugleich ein deutsches Jahrhundert.
Lorenz Jäger, geboren 1951, studierte Soziologie und Germanistik in Marburg und Frankfurt am Main, anschließend unterrichtete er deutsche Literatur in Japan und den USA. 1997 wurde er Redakteur im Ressort Geisteswissenschaften der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», das er zuletzt leitete. 2003 erschien sein Buch «Adorno. Eine politische Biographie», 2017 «Walter Benjamin. Das Leben eines Unvollendeten».
Rezension
Martin Heidegger (Meßkirch 1889, Freiburg 1976) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Philosophen des 20. Jhdts., zugleich ist er umstritten wie kaum ein anderer (auch wegen seines Engagements für die nationalsozialistische Bewegung, für die Heidegger nach dem Krieg mit einem zeitweisen Lehrverbot belegt wurde) und wegen einer sehr eigenen Sprache einigermaßen schwer verständlich; zugleich ist seine Philosophie immer auch sehr zeitbezogen. Warum Heidegger jede Generation aufs Neue fasziniert und polarisiert, sein Denken auch heute nichts an Bedeutung eingebüßt hat: Auch das zeigt Lorenz Jäger in dieser Biographie. Dieser umfangreichen Darstellung gelingt neben der eigentlichen Biographie eine Vermittlung der Grundgedanken Heideggerscher Philosophie. Dabei begegnet auch das gesamte Umfeld Heideggers: Lehrer wie Edmund Husserl, dem 1936 die Lehrerlaubnis entzogen wurde, Vertraute wie Karl Jaspers und Hannah Arendt, deren so schwieriges wie intensives Verhältnis zu Heidegger über historische Brüche hinweg anhielt, Intellektuelle und Dichter wie Ernst Jünger und Paul Celan, die ihn in seiner Schwarzwaldhütte besuchten, bis hin zu späten Interpreten wie Lacan und Derrida.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Prolog 13
1. Kapitel:
Die Glocken von Meßkirch 15
2. Kapitel:
Wahrheit, Glaube und Philosophie 24
3. Kapitel:
Ein anfang mit logik und Geschichte 42
4. Kapitel:
Elfride Petri, das «Seelchen» 59
5. Kapitel:
Ehemann und Privatdozent 67
6. Kapitel:
Stil der Intensität 84
7. Kapitel:
In der Nähe von Edmund Husserl 92
8. Kapitel:
Freundschaft mit Karl Jaspers 105
9. Kapitel:
Philosophieren mit Karl Löwith 118
10. Kapitel:
Paulus, Augustinus und die Mystik 123
11. Kapitel:
Denkort: Die Hütte von Todtnauberg 134
12. Kapitel:
Mit Aristoteles und einem Stoßtrupp Marburg erobern 148
13. Kapitel:
Hannah Arendt, Schülerin und Geliebte 160
14. Kapitel:
Das Jahrhundertwerk: «Sein und Zeit» 189
15. Kapitel:
Löwith opponiert 211
16. Kapitel:
Mit Ernst Cassirer in Davos 216
17. Kapitel:
Stille Glut: Elisabeth Blochmann 228
18. Kapitel:
Der Weg in den Nationalsozialismus 234
19. Kapitel:
Die Heideggersche Linke: Herbert Marcuse 259
20. Kapitel:
«Alles Große steht im Sturm»: Heidegger 1933 265
21. Kapitel:
Metapolitik des Metafaschismus: Hölderlin und der Staat 293
22. Kapitel:
Rudolf Carnaps antimetaphysischer Angriff 310
23. Kapitel:
Das Kunstwerk 319
24. Kapitel:
Sommersemester 1939 327
25. Kapitel:
Arbeiter und Mobilmachung: Ernst Jünger lesen 330
26. Kapitel:
Der Weltkrieg 341
27. Kapitel:
Das Denken der Untergänge 367
28. Kapitel:
Kriegsende 375
29. Kapitel:
In der Verbitterung 385
30. Kapitel:
Antwort an Sartre: Der «Brief über den ‹Humanismus› » 396
31. Kapitel:
Wiedersehen mit Hannah 417
32. Kapitel:
Münchner Akademie und Bremer Gesellschaft 448
33. Kapitel:
Freunde in Frankreich 459
34. Kapitel:
Szenen einer Ehe 470
35. Kapitel:
Gegenspieler: Günter Grass und Theodor W. Adorno 475
36. Kapitel:
René Char und die Seminare in der Provence 488
37. Kapitel:
Paul Celan in Todtnauberg 494
38. Kapitel:
Und wieder Hannah 508
39. Kapitel:
Versöhnung mit Löwith 522
40. Kapitel:
Planung des Nachruhms: Die Gesamtausgabe 528
41. Kapitel:
Späteste Gedanken: Das Ende der ontologischen Differenz 532
42. Kapitel:
Die Kastanie 540
Epilog 551
Anmerkungen 555
Literatur 577
Personenverzeichnis 597
Dank 604
Bildnachweis 605
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