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Handbuch der Evangelischen Ethik
Wolfgang Huber, Torsten Meireis, Hans-Richard Reuter (Hrsg.)
Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406666605 (ISBN: 3-406-66660-4)
736 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 24cm, Februar, 2015
EUR 34,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Dieses Handbuch bietet eine von führenden Fachleuten verfasste Gesamtdarstellung der evangelischen Ethik. Sie umfasst deren Grundlagen und Teilgebiete auf dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion und im Gespräch mit Philosophie, Rechts, Sozial- und Naturwissenschaften.
Die wissenschaftlich-technischen Entwicklungen mit ihren riskanten Folgen, die Globalisierung und die zunehmende Individualisierung der Lebensentwürfe stellen frühere Selbstverständlichkeiten in Frage und werfen neue ethische Fragen auf. Dabei wächst das Interesse an den Orientierungspotentialen der Religionen. Das Handbuch der Evangelischen Ethik bietet einer weiteren Öffentlichkeit in Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Gesundheitswesen, Medien und in den Kirchen kompakte Informationen zur Urteilsbildung in den wichtigsten Handlungsfeldern. Zugleich dient es als Lehrbuch für Studium und wissenschaftliche Forschung.
Rezension
Dieses voluminöse, mehr als 700-seitige "Handbuch der Evangelischen Ethik" bietet zunächst auf ca. 100 S. eine einleitende, grundsätzliche und höchst informative Einführung in (evangelische) Ethik (Kap. 1) (vgl. dazu exemplarisch die Gliederung von Kap. 1 unterhalb des Gesamtinhaltsverzeichnisses) und dann 9 Kapitel zu aktuellen Bereichsethiken wie Bioethik oder Umweltethik (vgl. Inhaltsverzeichnis). Von führenden evangelischen Ethiken verfasst, u.a. vom ehemaligen Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber, bieten alle Beiträge zwar eine vernehmbare evangelische Perspektive, sind aber niemals konfessionell oder christlich eng geführt, sondern haben stets auf der Höhe der Zeit das Ganze verschiedener, nicht nur theologischer sondern auch philosophischer Ethik-Ansätze im Blick. Die ausgewählten Bereichsethiken spiegeln die derzeit umstrittensten gesellschafts- und individualethischen Problembereiche in aktueller Auseinandersetzung wider und bieten darüber hinaus jeweils umfassende aktuelle Literaturangaben. Die riskanten Folgen wissenschaftlich-technischer-Entwicklungen sowie die modernen Individualisierungs- und Globalisierungsprozesse führen zu einem starken Klärungsbedarf in Fragen der Ethik. Was die ethische Orientierung betrifft, hat der zunehmende Wertepluralismus einerseits zu einer Verstärkung der «säkularen Option», andererseits zu einer neuen Aufmerksamkeit für die Erschließungspotentiale der Religion geführt. - Fazit: eine Gesamtdarstellung der evangelischen Ethik, ihrer Grundlagen und ausdifferenzierten Teilgebiete auf dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion und im Gespräch mit Philosophie, Rechts-, Sozial- und Naturwissenschaften.
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Herausgegeben von Wolfgang Huber, Torsten Mereis, Torsten Meireis und Hans-Richard Reuter.
Autorinnen und Autoren: Reiner Anselm, Petra Bahr, Peter Dabrock, Elisabeth Gräb-Schmidt, Wolfgang Huber, Traugott Jähnichen, Ulrich H.J. Körtner, Torsten Meireis, Hans-Richard Reuter und Frank Surall
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
I Grundlagen und Methoden der Ethik
Hans-Richard Reuter
II Rechtsethik
Wolfgang Huber
III Politische Ethik
Reiner Anselm
IV Ethik des Sozialen
Torsten Meireis
V Wirtschaftsethik
Traugott Jähnichen
VI Ethik der Kultur
Petra Bahr
VII Ethik der Lebensformen
Frank Surall
VIII Bioethik des Menschen
Peter Dabrock
IX Bioethik nichtmenschlicher Lebensformen
Ulrich H. J. Körtner
X Umweltethik
Elisabeth Gräb-Schmidt
Personenregister
Sachregister
Verzeichnis der Bibelstellen
Autorinnen und Autoren
Inhaltsverzeichnis Kap. 1:
Kap. 1
GRUNDLAGEN UND METHODEN DER ETHIK
Hans-Richard Reuter
1. DEFINITORISCHE BESTIMMUNG UND EINLEITENDER ÜBERBLICK 11
1.1. Warum Ethik? 11
1.2. Was ist Ethik? 14
1.2.1. Ethik, Ethos, Moral 14
1.2.2. Deskriptive Ethik, normative Ethik, Metaethik 16
1.2.3. Fundamentalethik, konkrete Ethik und Bereichsethiken 18
1.3. Ethik im Rahmen evangelischer Theologie 20
1.3.1. Ethik als theologische und als philosophische Disziplin 20
1.3.2. Theologische Ethik und Dogmatik 22
2. PROBLEMGESCHICHTE UND THEORIEANSÄTZE 24
2.1. Grundformen ethischer Theorien 24
2.1.1. Der pflichtethische Typus 25
2.1.2. Der güterethische Typus 32
2.1.3. Der tugendethische Typus 39
2.2. Traditionen protestantischer Ethik 45
2.2.1. Der reformatorische Zugang zur Ethik: Martin Luther 45
2.2.2. Ethik im Kulturprotestantismus: Friedrich Schleiermacher 53
2.2.3. Christologische Fundierung der Ethik: Karl Barth 61
3. SYSTEMATISCHE PERSPEKTIVEN 69
3.1. Motive theologischer Ethik 69
3.1.1. Das ethische Subjekt als Basis einer integrativen Ethik 71
3.1.2. Das verantwortliche Selbst im Deutungshorizont des christlichen Ethos 75
3.2. Methoden konkreter Ethik 94
3.2.1. Drei Modelle 95
3.2.2. Regeln der Vorzugswahl 101
3.2.3. Arbeitsschritte ethischer Urteilsbildung 112
4. LITERATUR 116
Leseprobe:
VORWORT
Die Chancen und Risiken wissenschaftlich-technischer Entwicklungen, die
Individualisierung vieler Lebensformen sowie die Globalisierung von Kommunikation,
Wirtschaft und Politik führen zu einem starken Klärungsbedarf
in Fragen der Ethik. Die ethische Orientierung ist zugleich durch einen
zunehmenden Wertepluralismus geprägt. Er führt einerseits zu einer Verstärkung
der ‹säkularen Option›, andererseits zu einer neuen Aufmerksamkeit
für die Erschließungspotentiale der Religion. Beides erfordert eine eigenständige
Darstellung protestantischer Ethik in der Vielfalt ihrer Traditionen
und gegenwärtigen Argumentationen. Der vorliegende Band stellt sich
dieser Aufgabe. Er soll zum einen als Lehrbuch für Studium, Lehre und
wissenschaftliche Forschung dienen. Darüber hinaus bietet er einer weiteren
Öffentlichkeit in Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Gesundheitswesen,
Medien und in den Kirchen zuverlässige Informationen zur
Urteilsbildung in den wichtigsten Handlungsfeldern.
Die Publikation stellt für die deutschsprachige evangelische Ethik ein
Novum dar. Selbstverständlich gibt es im protestantischen Bereich (neben
traditionsreichen Nachschlagewerken) verschiedene Lehrbücher, die das
Grundwissen für den Studienbetrieb präsentieren. Daneben stehen monografi
sche Darstellungen, die ausgewählte Felder der materialen Ethik behandeln.
Jedoch wurde in der letzten Zeit keine Gesamtdarstellung vorgelegt,
die eine Grundlegung evange lischer Ethik mit einer umfassenden, mehr als
exemplarischen Bearbeitung der wichtigsten Bereichsethiken verbindet. Angesichts
der Ausdifferenzierung der Debatte über Grundlagenfragen sowie
der wachsenden Komplexität der materialethischen Themen und der damit
einhergehenden Spezialisierung ist dies von einzelnen Verfassern auch
kaum noch zu leisten. Deshalb wurden die zehn Kapitel dieses Handbuchs
verschiedenen Autorinnen und Autoren anvertraut.
Das Handbuch der Evangelischen Ethik (HEE) repräsentiert ein breiteres
Spektrum der im gegenwärtigen Protestantismus vertretenen Ansätze. Bei
der Zusammensetzung des Kreises der Autorinnen und Autoren wurde
darauf geachtet, dass die positionelle Vielfalt der aktuellen deutschsprachigen
evangelischen Ethik zum Ausdruck kommt. Zugleich haben wir uns für
eine kompakte Darstellung in einem einzigen Band entschieden und hoffen,
damit den Interessen der Nutzerinnen und Nutzer besser zu entsprechen als
mit einer mehrbändigen Darstellung, für die es an Stoff nicht fehlen würde.
Neben einem ausführlicheren Grundlagenkapitel war deshalb eine Beschränkung
auf die wichtigsten Bereichsethiken er forderlich. Die Genderthematik
wird als Querschnittsperspektive in verschiedenen Zusammenhängen
berücksichtigt. Jedem Kapitel ist ein detailliertes Inhaltsverzeichnis
vorangestellt. Auch wenn die Formulierung der Überschriften im Einzelnen
variiert, orientieren sich alle Kapitel an folgenden Gliederungsgesichtspunkten:
1. Defi nitorische Bestimmung und einleitender Überblick, 2. Problemgeschichte,
Theorieansätze und Grundbegriffe, 3. Problemfelder, 4. Literatur.
Im Text wurde auf Querverweise zwischen den Kapiteln verzichtet; dafür
lassen sich entsprechende Bezüge leicht über das Sachregister auffi nden. Im
Rahmen der konzeptionellen und formalen Vorgaben verantworten alle
Autorinnen und Autoren Inhalt und Profi l ihrer Beiträge selbst. Die Abkürzungen
folgen – soweit nicht anders angegeben – dem Verzeichnis in der
4. Aufl age der Fachenzyklopädie Religion in Geschichte und Gegenwart.
Unser Dank gilt vor allem den Autorinnen und Autoren, die sich bereitwillig
auf die Konzeption dieses Handbuchs eingelassen und jeweils eines
der Kapitel übernommen haben. Krankheitsbedingt ließ sich leider die zunächst
ausgewogener geplante Beteiligung von Autorinnen nicht verwirklichen.
Die Adolf-Loges-Stiftung unterstützte das Projekt sehr großzügig.
Henrike Lüers hat unter Mithilfe von Lydia Lauxmann und Marc Bergermann
die Manuskripte redigiert und die Register angefertigt. Martina Forstmann
erledigte anfallende Sekretariats- und Verwaltungsaufgaben. Ihnen
allen gilt unser herzlicher Dank – nicht zuletzt aber Ulrich Nolte vom
C.H.Beck Verlag für sein hohes verlegerisches Interesse und Engagement.
Berlin / Bern / Münster, im Juli 2014
Wolfgang Huber
Torsten Meireis
Hans-Richard Reuter
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