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Handbuch Hauptschulbildungsgang
Zweiter Band: Praxisberichte
Dietmar J. Bronder, Heinz-Jürgen Ipfling, Karl G. Zenke (Hrsg.)
Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781509962 (ISBN: 3-7815-0996-6)
395 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 1999
EUR 20,40 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Dieser Band enthält 66 Praxisberichte von Lehrerinnen und Lehrern. Entstanden sind ermutigende Beispiele gelungener Praxis, deren gemeinsames Kennzeichen ihre Realitätsnähe ist, durch die - trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen - Anregungen für die eigene Schulentwicklung gegeben werden können.
Erziehung, Unterricht und Lebensweltbezug werden als drei Schwerpunkte der Hauptschulbildung definiert. Dementsprechend zeigt das erste Kapitel, wie der einzelne Schüler gestärkt und zugleich die Schulgemeinschaft gestaltet werden können. Kapitel zwei handelt vom Unterricht.. Möglichkeiten, den Unterricht schülerorientiert, lebendig und erfolgreich zu gestalten, werden gezeigt. Im dritten Kapitel werden Wege skizziert, den "Schonraum Schule" einerseits zu wahren und zugleich den Schüler zum risikobelasteten Handeln als Erwachsener in Beruf, Gesellschaft und Privatleben hinzuführen.
Abschließend wird diskutiert, welche Anregungen die Praxisberichte für die Weiterentwicklung des Hauptschulbildungsgangs geben können und von welchen Veränderungen struktureller Rahmenbedingungen (in Schulsystem und Lehrerbildung) positive Impulse für die Weiterentwicklung des Hauptschulbildungsganges ausgehen können.
Rezension
Die Hauptschule bildet das differenzierteste und vielleicht schwierigste pädagogische Aufgabenfeld im Sekundar-I-Bereich wegen der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und der sozio-kulturell höchst differenzierten Lebenslagen der Schüler/innen. Auch kann sich die Hauptschule als Pflichtschule ihrer Problemfälle nicht durch Aussonderung entledigen. Die Hauptschule bildet nicht selten ein schulisches Netz, das diejenigen auffängt, die in anderen Bildungsgängen nicht zurecht kommen. Endlich hat die Hauptschule erhebliche Mitverantwortung beim Ausgleich familiärer Erziehungsmängel und sozialer Benachteiligungen. U.a. deswegen ist es wichtig, dem Hauptschulbildungsgang ein eigenes Handbuch zu widmen, wie es hier geschieht.
Der erste Band hatte Grundlegendes thematisiert: Das erste Kapitel leistet eine Bestandsaufnahme der vielfältigen Erscheinungsformen des Hauptschulbildungsganges im wiedervereinigten Deutschland. Das zweite Kapitel wendet sich den Lebenslagen und der Sozialisation der Schüler/innen und den erzieherischen Konsequenzen zu. Das dritte Kapitel formuliert Aufgaben und Grundsätze der Hauptschulbildung unter dem Prinzip der Schülerorientierung. Das vierte Kapitel schließlich thematisiert zentrale Bedingungen der Schulentwicklung.
Der hier anzuzeigende zweite Band bietet 66 ermutigende und realitätsnahe Praxisberichte von Lehrerinnen und Lehrern aus den unterschiedlichsten Hauptschulkontexten.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11
1 Selbstvertrauen stärken — Gemeinschaft bilden
Hein-Jürgen Ipfling
Einführung 13
Eva Schmoll
Jugendliche und ihre Familien willkommen heißen 16
Claudia Reutier
Neuer Start in die Hauptschule 22
Otto Langlois
Schulanfang auf neuen Wegen 27
Stephanus Stritzke
Förderkonzept für die schulische Eingliederung ausländischer und ausgesiedelter Schüler 31
Gisela van Geisten und Siegfried Arnz
Angebote für Schüler mit speziellem Förder- und Integrationsbedarf 36
Anita Krüger und Ilse Ludwig
Individualisierendes Lernen von extrem verhaltensauffälligen und 'zerlernten' Schülern 40
Nico/a Derrien
'Auszeit' - Chance zum selbstverantworteten Lernen 46
Dagmar Reimnitz
Die Schulstation 50
Petra Adam, Elke Cordeiro und Eva Schmoll
Eine Werkstatt wird zur Lern-Werkstatt umfunktioniert 53
Ute Scheunemann
Förderung sozialer Kompetenzen in Projekten 58
Käthe Schübel
Kampf dem Montagssyndrom 62
Maria Eindner, Manfred Walter und Brigitte Wüllner
Die Fäuste bleiben in der Tasche! — Schüler als Schlichter 65
Irmi Euteneuer-Bruna und Franz-Josef Meiser
Projekt zur Unterstützung der Identitätsfindung 71
Helmut Stroh
Der Klassenrat 77
Eva Schmoll
Von dem Versuch das Schulleben zu ordnen 81
Rainer Sturm
Schüler gestalten Pausenhöfe 88
Anneli Domnick
Schule — Umwelt — Harmonie 92
Mike Beutelmeier
Happy Hour in der Schule 94
Regina Schiveder
Der Zirkus Wülfrathelli 99
LotharJäcker
Zusammenarbeit Schule — Eltern im Förderverein 104
2 Lebendig unterrichten — Lernfreude entwickeln
Dietmar J. Bronder
Einführung 112
Elke Cordeiro und Eva Schmoll
Methodentraining 115
Mona Sommer und Susanne Stünckel
Von der Torwand zum Lerntagebuch 121
Stefanie Antoniadis-Wiegel
Wir spielen — also lernen wir 127
Eva Schmoll
'Giftblättle' oder vom wirklichen Nutzen der Zeugnisse 133
Heinz Strauf
Epochenunterricht 140
Josef Schätz
Team-Teaching 145
Klaus Glorian
Freinetpädagogik 154
Karin ]aeger, Jeus Großpietsch und Horst Fehmers
Binnendifferenzierung und Förderunterricht 159
Reiner Düchting
Projekte — Praktika — Lernortverbindungen 165
Hugo-Christian Dietrich
Planen — Handeln — Verantworten 171
Werner Hüffer
Firmengründungsprojekt im Arbeitslehreunterricht 174
Klaus Forner
Schüler bauen für Schüler 180
Renate Eichler und Anne Welp
Gesundheit durch Ernährung 187
Alfred Hinz
Die Jahresarbeit in der Hauptschulabschlussprüfung 191
Stefanie Antoniadis-Wiegel
„Eulenstraße 7"
Hauptschülerinnen der Klasse 7 schreiben einen Roman 198
Michael Pietrus
Integrativer Deutschunterricht zum Thema „Keine Macht den Drogen" 203
Stefanie Antoniadis-Wiegel
Schülerinnen entwickeln ihre Diktate selbst 206
Anne Welp
Freiarbeit im Mathematikunterricht der Klassen 5 und 6 209
Victoria Herrmann und Doris Maysay
Project-based Teaching 213
Horst Fehmers
Tanzen und springen, hören und bestimmen 219
Karl Ernst Christmann
Auf dem Weg zur ökologischen Schule 225
Karl Ernst Christmann
Bau und Betrieb eines Bienenhauses 229
Klaus Feucht
Solarträume werden wahr 232
Josef Schätz
Computer- und Internet-Werkstatt 236
Hartmut Malecha
Aufbau und Pflege eines virtuellen Marktplatzes 246
Micha Böckler
Offene Schule 2001 251
Ulf Neumann
„Dürfen wir wieder an den Computer?" 256
3 Ausbildungsfahigkeit fördern — Lebenshilfe geben
Karl G. Zenke
Einführung 261
Dietmar]. Bronder und Michael Drogand-Strud
Jungen zwischen Beruf und Haushalt 264
Ute Scheunemann
Das Projekt: Selbstbehauptung für Mädchen 268
Ulrike Flaspöhler, Frank Schlaak und Ingelore Sengstmann-Schaefer
Rambo oder Barbie? Wir können auch anders! 272
Gisela Knigge
Training sozialer Fähigkeiten im Übergang Schule/Beruf 278
Fritsche
MacSchool — Schüler gründen eine eigene Firma 282
Gisela van Geisten und Siegfried Arnz
Die Cafeteria: Unterrichtsprojekt im Fach Arbeitslehre 288
Gitta Hacia und Hans Werner Jorda
Schülercafe als Ort der Jugendsozialarbeit 292
Dieter Stöcklein
Aktionäre und Unternehmer in der Schule 297
Dorothee Wassener
„Unsere Eltern? - Die arbeiten und verdienen Geld." 302
Wolfgang Klink
Lernortkooperation: Handwerk und Hauptschule 307
Hans Otto Meier
Werkstatttag mit sozialem Hintergrund 311
Helmut Merker und Winfried Funk
Dienstags im Betrieb: Technikunterricht in Lehrwerkstätten 315
Axel Beilhartz
Jahrespraktikum 319
Peter Schmid
Projektprüfung im Fach Technik 325
Martin Zielke
Freizeitbörse 331
Ulrich Scheufele
Alle Tage Theater 334
Bernd Hesse
Jung und Alt unter einem Dach 340
Gotthilf Gerhard Hiller
„Ich hab überhaupt kein Geld!" 346
Claudia Haug
Warum heiraten? 356
Heinz-Jürgen Ipfing und Karl G. Zenke
Zur Weiterentwicklung des Hauptschulbildungsgangs
1 Über die Möglichkeiten und Grenzen aus Praxisbeispielen für Schulreform zu lernen 363
1.1 Im Mittelpunkt die Schüler, nicht die Schule! 363
1.2 Aufgabenfelder der Hauptschularbeit 364
1.3 Wesentliche Gegebenheiten für Reformprozesse 365
1.4 Sekundärschule im Konzept eines pädagogischen Klassikers: Wilhelm von Humboldt 369
2 Welche Anstöße geben die Praxisbeispiele für die Schulreform? 371
2.1 Der Erziehungsprozess 371
2.2 Der Unterrichtsprozess 375
2.3 Die Schule als lernende Institution 379
3 Bildungspolitische Orientierungen 383
3.1 Grundlegende Erneuerung 383
3.2 ... statt halbherziger Reformen 383
3.3 Neustrukturierung der Sekundarstufe I 386
3.4 Europäische Perspektiven 388
Anhang
Stichwortverzeichnis 391
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