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Grundriss Wissenschaftsphilosophie Die Philosophien der Einzelwissenschaften
Grundriss Wissenschaftsphilosophie
Die Philosophien der Einzelwissenschaften




Simon Lohse, Thomas Reydon (Hrsg.)

Meiner Hamburg
EAN: 9783787329861 (ISBN: 3-7873-2986-2)
658 Seiten, hardcover, 16 x 25cm, Februar, 2017

EUR 49,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der „Grundriss Wissenschaftsphilosophie“ bietet einen einführenden Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand der verschiedenen Philosophien der Einzelwissenschaften. Er richtet sich sowohl an fortgeschrittene Studierende und graduierte Philosophinnen und Philosophen als auch an praktizierende Forscherinnen und Forscher in den verschiedenen Einzelwissenschaften.

Neben den Natur- und Lebenswissenschaften werden auch die Sozial- und Geisteswissenschaften, Rechts- und Ingenieurwissenschaften, Literaturwissenschaften, Psychologie und Ökonomie behandelt. Anliegen des Bandes ist die philosophische Untersuchung der einzelnen Wissenschaften mit ihren je eigenen Methoden, Standards und Zielen.
Rezension
Was ist der Gegenstandsbereich der Mathematik? Welche Rolle spielen empirische Erkenntnisse in der Philosophie? Was versteht man unter Verstehen? Wie ist das Verhältnis von Recht und Moral zu bestimmen? Beschäftigt Physik sich mit Materie? Basiert Chemie auf Stoffen und Molekülen? Was ist Leben? Besitzt Medizin einen besonderen Wissenschaftscharakter? Welches sind die Methoden der Neurowissenschaften? Wodurch unterscheiden sich Klima-, Geo- und Umweltwissenschaften voneinander? Welches sind die Themen der Kognitionswissenschaft? Ist Psychologie eine Naturwissenschaft? Welche Rolle spielen Erklärungen in der Soziologie?
Fachlich fundierte Antworten auf diese Fragen der Wissenschaftsphilosophie in kompakter Form liefert der „Grundriss Wissenschaftsphilosophie. Die Philosophien der Einzelwissenschaften“, herausgegeben von Simon Lohse, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centre for Ethics and Law in the Life Sciences an der Leibniz Universität Hannover, und von Thomas Reydon, Professor für Philosophie der Biologie an Leibniz Universität Hannover. Wissenschaftsphilosophie, englisch philosophy of science, ist ein Forschungsbereich, der sich mit philosophischen Grundlagen der Einzelwissenschaften bzw. der Wissenschaftsfamilien auseinandersetzt. Dazu zählt die Beschäftigung mit der Ontologie, Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Methodologie, Logik und Anthropologie sowie mit dem Verhältnis der Einzelwissenschaften zueinander. Zunächst stellt sich in den einzelnen Wissenschaftsphilosophien die Frage nach dem Gegenstandsbereich der einzelnen Wissenschaften. Fast alle Wissenschaften werden in dem vorliegenden Band in den einzelnen Beiträgen gewürdigt, die sich allerdings durch einen unterschiedlichen Grad an fachlicher Expertise und der Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstands unterscheiden. Manche Texte stammen von Professor:innen, manche von wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen. Man hätte sich auch einen Beitrag zur Wissenschaftsphilosophie der Erziehungswissenschaft gewünscht.
Lehrkräfte der Philosophie werden durch das vorliegende Werk motiviert, sich in ihrem Unterricht mit philosophischen Grundlagen von einzelnen Wissenschaften auseinanderzusetzen. Zum Beispiel können folgende Fragen Gegenstand des Unterrichts sein: Was ist eine Wissenschaft? Wodurch unterscheiden sich Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften voneinander? Welcher Methoden bedienen sich einzelne Fächer zur Erkenntnisgewinnung? Dazu bietet es sich an, einzelne Unterrichtsfächer zu fokussieren.
Fazit: Das Handbuch „Grundriss Wissenschaftsphilosophie. Die Philosophien der Einzelwissenschaften“ schließt eine wichtige Lücke in der deutschsprachigen Philosophie.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Band bietet eine breite Einführung in die Wissenschaftsphilosophie, die sich (anders als die meisten verfügbaren Einführungen) nicht auf bestimmte Themen oder Diskussionslinien der allgemeinen Wissenschaftstheorie beschränkt, sondern die Philosophien der Einzelwissenschaften separat in den Blick nimmt.
Insbesondere in den letzten zwei Jahrzehnten sind die Philosophien der Einzelwissenschaften unter dem Dach der Wissenschaftsphilosophie zunehmend zusammengewachsen als gleichberechtigte, analog strukturierte und oft aufeinander bezogene Arbeitsfelder, die eigenständig, aber in wechselseitigem Bezug auf die allgemeine Wissenschaftsphilosophie diskutiert werden. Eine Folge dieser Entwicklung ist, dass sich die wichtigsten wissenschaftstheoretischen Debatten immer stärker in den Philosophien der Einzelwissenschaften abspielen.
An diesen Stand der internationalen Diskussion schließt der Band an, der in mehrfacher Hinsicht eine Lücke füllt: Herkömmliche Überblickswerke behandeln oft theoretische Fragestellungen, die sich nur auf bestimmte Wissenschaftsgebiete beziehen lassen, wobei die wissenschaftliche Praxis oft nur als Beispielreservoir für die Theorie dient.
Demgegenüber liegt diesem Band ein breites Wissenschaftsverständnis zugrunde, das alle akademischen Arbeitsbereiche umfasst: neben den Natur- und Lebenswissenschaften etwa auch die Sozial- und Geisteswissenschaften, Rechts- und Ingenieurswissenschaften, Literaturwissenschaften, Geo- und Umweltwissenschaften, Psychologie und Ökonomie. Ausgangspunkt ist die philosophische Untersuchung der einzelnen Wissenschaften mit ihren je eigenen Methoden, Standards und Zielen.
Mit Beiträgen von Richard Bradley, Chris J.J. Buskes, Uljana Feest, Eugen Fischer, Roman Frigg, Jens Greve, Sven Ove Hansson, Catherine Herfeld, Wolfram Hinzen, Dietmar Hübner, Lara Huber, Lara Keuck, Tobias Klauk, Maarten G. Kleinhans, Tilmann Köppe, Meinard Kuhlmann, Simon Lohse, Holger Lyre, Henk de Regt, Julian Reiss, Thomas Reydon, Joachim Schummer, Katie Steele, Erica Thompson, Sven Walter, Charlotte Werndl, Torsten Wilholt, Christian Wüthrich, Benno Zabel und einem ausführlichen Index.
Inhaltsverzeichnis
I. Einführung7
1. Einleitung: Zur Ausdifferenzierung der Wissenschaftsphilosophie (Simon Lohse und Thomas Reydon) 9
2. Allgemeine Wissenschaftsphilosophie und die Philosophien der Einzelwissenschaften (Meinard Kuhlmann) 17
II. Die Philosophie der Formal- und Geisteswissenschaften 51
1. Philosophie der Mathematik (Torsten Wilholt) 53
2. Philosophie der Philosophie (Eugen Fischer) 77
3. Philosophie der Literaturwissenschaft (Tilmann Köppe und Tobias Klauk) 105
4. Philosophie der Geschichtswissenschaft (Dietmar Hübner) 131
5. Philosophie der Rechtswissenschaft (Benno Zabel) 167
III. Die Philosophie der Natur- und Biowissenschaften 199
1. Philosophie der Physik (Christian Wüthrich) 201
2. Philosophie der Chemie (Joachim Schummer) 229
3. Philosophie der Biologie (Thomas Reydon) 253
4. Philosophie der biomedizinischen Wissenschaften (Lara Huber und Lara Keuck) 287
5. Philosophie der Neurowissenschaften (Holger Lyre) 319
IV. Die Philosophie der Ingenieur- und interdisziplinären Wissenschaften 355
1. Philosophie der Ingenieurwissenschaften (Sven Ove Hansson) 357
2. Philosophie der Klimawissenschaften (Richard Bradley, Roman Frigg, Katie Steele, Erica Thompson und Charlotte Werndl) 381
3. Philosophie der Geo- und Umweltwissenschaften (Henk de Regt, Chris J.J. Buskes und Maarten G. Kleinhans) 413
4. Philosophie der Kognitionswissenschaft (Sven Walter) 441
V. Die Philosophie der Sozial- und Verhaltenswissenschaften 473
1. Philosophie der Psychologie (Uljana Feest) 475
2. Philosophie der Linguistik (Wolfram Hinzen) 511
3. Philosophie der Soziologie (Simon Lohse und Jens Greve) 543
4. Philosophie der Ökonomik (Julian Reiss) 583
5. Philosophie der Politikwissenschaft (Catherine Herfeld) 615
Personen- und Sachregister 651
Autorinnen und Autoren 657