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Gott im Wort Theologie des Neuen Testaments: ein Widerhall der jüdischen Bibel
Gott im Wort
Theologie des Neuen Testaments: ein Widerhall der jüdischen Bibel




Klaus Wengst

Random House , Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579083025 (ISBN: 3-579-08302-3)
352 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, August, 2025

EUR 29,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was heißt "Auferstehung"?

Der Tod Jesu verschlug denen, die ihm gefolgt waren die Sprache. Sie mussten erfahren, dass all die Hoffnung, die sie gehegt hatten, zunichte wurde. Sie waren stumm, doch nicht ohne Worte, denn sie hatten die Texte der jüdischen Tradition, der hebräischen Bibel und deren griechische Übersetzung.

Klaus Wengst zeichnet nach, wie die Jesusanhänger hier die Worte finden, mit denen sie die Ereignisse um Jesus deuten können und wie sich daraus die Texte des Neuen Testaments entwickeln. Im Zentrum steht dabei als grundlegende Botschaft: "Gott hat Jesus von den Toten aufgeweckt." Woher kam diese Überzeugung und wie ist sie auf dem Hintergrund des Judentums gemeint?

Aus der Perspektive der Auferstehung war Jesu Tod nicht mehr Zeichen eines endgültigen Scheiterns, sondern konnte positiv gedeutet werden. Zum Beispiel als Ereignis der Versöhnung und Sühne. Dieser Spur folgt Wengst in einem zweiten Kapitel.

Auferstehung und Versöhnung sind eingebettet in die gesamtbiblisch zentrale Frage nach Recht und Gerechtigkeit. Wie dieses Thema die Verkündigung des Reiches Gottes durch Jesus in den ersten drei kanonischen Evangelien prägt, entfaltet das dritte Kapitel dieses Werkes.

Das vierte Kapitel fragt nach der Antwort, die das Neue Testament darauf gibt, dass das Unrecht in der Welt nicht verschwindet. Hier zeigt Klaus Wengst, dass die biblische Rede vom letzten Gericht, das die Welt wieder ins Recht setzt, einen nach wie vor guten Sinn hat.

Im fünften Kapitel versucht Wengst, neutestamentlichen Texten zur Auferstehung der Toten verstehend zu folgen. Dabei spielt auch die Kategorie des Surrealen eine Rolle - jenseits der Alternative von real oder irreal.

Angesichts dessen, dass wir nichts als Worte haben, fragt der Schluss danach, was bleibt.

Ein Werk, dass auf beeindruckende Weise die zentralen Botschaften des Neuen Testaments entfaltet und in seiner Bedeutung für heute erkennbar macht.

Die hebräische Bibel als Quelle der Theologie des Neuen Testaments

Die biblischen Wurzeln der Leitbegriffe des Christentums

Erhellend, verständlich und spirituell bereichernd

Klaus Wengst, geb. 1942 in Remsfeld (Bezirk Kassel); 1961-1967 Studium der evangelischen Theologie in Bethel, Tübingen, Heidelberg und Bonn; 1967 Promotion und 1970 Habilitation in Bonn; 1981 Professor für Neues Testament in Bochum; infolge der Studentenbewegung und daraus resultierender politischer Betätigung sozialgeschichtlich orientierte Exegese; seit Ende der 80er Jahre Begegnung mit dem Judentum, 1991 Studienaufenthalt an der Hebräischen Universität in Jerusalem; seit August 2007 pensioniert; Er war langjähriger Vorsitzender und Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag und des Evangelischen Studienkreises Kirche und Israel in Rheinland und Westfalen.
Rezension
Der Autor dieser "Theologie des Neuen Testaments", Klaus Wengst, emeritierter Professor für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum, hat sich zeit Lebens für den christlich-jüdischen Dialog eingesetzt und das Neue Testament immer im Kontext der jüdischen Bibel verstanden. Das zeigt in Summe auch dieses Buch als Spätwerk. Die ersten Jesusanhänger haben ganz selbstverständlich auf die ihnen zur Verfügung stehende jüdische Tradition zurückgegriffen, um die Ereignisse und Erlebnisse um Jesus als den Christus zu beschreiben und zu deuten. Daraus haben sich die Texte des Neuen Testaments entwickelt. Z.B. konnte der Tod Jesu in Folge jüdischer Tradition als Ereignis von Versöhnung und Sühne gedeutet werden und verlor damit seine Sinn- und Hoffnungslosigkeit. Die Darstellung zeigt deutlich auf: 1) Die hebräische Bibel ist die Quelle der Theologie des Neuen Testaments. 2) Die Leitbegriffe des Christentums haben jüdische Wurzeln.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 13

Einleitung: Wie eine »Theologie des Neuen Testaments« aufgebaut sein könnte 17

I . Die Auferweckung Jesu von den Toten: die zentrale Aussage des Neuen Testaments

1 . Eine wahrhaft unglaubliche Aussage 22
2 . Was die Aussage von der Auferweckung Jesu voraussetzt: Auferstehung der Toten in biblisch-jüdischer Tradition 27
3 . Was die Aussage von der Auferweckung Jesu veranlasste 39
4 . Wie von Auferweckung geredet werden kann 44
5 . Die Erzählungen über Erscheinungen Jesu nach seinem Tod – »wirkliche Gleichnisse«, »wahre Geschichten« 55
6 . Woran den Erscheinungsgeschichten liegt und worauf sie hinweisen 61
a) Der Auferweckte, der sich einstellt und sich entzieht –
loslassen und sich erinnern 61
b) Betonung der Identität des auferweckten mit dem irdischen Jesus 67
c) Die Identität des Auferweckten mit dem Gekreuzigten 69
d) Der Hinweis auf »die Schrift(en)« 72
7 . Konsequenzen aus dem Glauben an Jesu Auferweckung für das Verstehen seiner Person: Gesalbter (»Messias«) – Davidssohn – Gottessohn 74
8 . Jesus als Gleichnis Gottes 86
a) »Der ist das Bild Gottes .« (2 . Korinther 4,4) 86
b) »Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen .« (Johannes 14,9) 87
c) Nicht sehen und doch glauben? 91
d) Das biblische Reden von Gott – anders als das philosophische 94
e) Am Anfang des neutestamentlichen Kanons stehen vier Evangelien 98
9 . »Gott wirkt durchs Wort oder überhaupt nicht .« (Martin Luther)
Gott wurde nicht Mensch und Jesus ist nicht Gott 100

II . Zum Verstehen des Todes Jesu am Kreuz im Neuen Testament

1 . Einleitendes: Gottes Gegenwart – auch im Tod Jesu? 111
2 . »Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?« Das Mitsein Gottes in den Erzählungen von der Passion Jesu 112
3 . »Musste das nicht der Gesalbte leiden ...?« Wider den Triumph faktischer Gewalt 125
4 . »Ich bin’s .« Jesus als Souverän des eigenen Geschicks in der Passionsgeschichte des Johannesevangeliums 129
5 . »... für uns gestorben«
Die Deutung des Todes Jesu als stellvertretende Sühne oder: Über den in Mitleidenschaft gezogenen Gott 132
6 . Jesus als Hohepriester im Hebräerbrief 145
7 . »Die Rede vom Kreuz« als »Dynamit Gottes« – und die Einheit und Einzigkeit der
Unterschiedenen 159

III . Was dringlich ansteht: Gottes Herrschaft und Reich

1 . Perspektive und Schwerpunkt der Darstellung in den ersten drei Evangelien 167
2 . Dass Gott zur Herrschaft komme! 167
3 . Aspekte des Reiches Gottes 171
a) Auf dass Arme nicht arm bleiben 171
b) Der Messias Jesus im Dienst für Israel 175
c) Wenn das Reich Gottes Ereignis wird, ist es ein Wunder 176
4 . Die zentrale Signatur des Reiches Gottes: Recht und Gerechtigkeit 183
5 . Gerechtigkeit und Erbarmen 186
6 . Die Betonung des Rechts in der Hochschätzung der Tora 190
7 . Reich Gottes und politische Macht 200
8 . Die Bedeutung des Judeseins Jesu 206
9 . Noch einmal: Schreien nach Recht und Gerechtigkeit 215

IV .Das letzte Gericht

1 . Einige Bemerkungen vorab 226
2 . Visionen vom Gericht in der Offenbarung des Johannes 227
a) Gottes Gericht und der Strom von Blut 227
b) Die letzte Schlacht oder: die Macht des Wortes 235
c) »... der Seufzer der bedrängten Kreatur«? 246
3 . Erzählungen vom Gericht in den Evangelien 248
a) Noch einmal: Warum vom Gericht Gottes geredet wird und geredet werden muss 248
b) Die Betonung der Dringlichkeit des Kommenden – und wie man sich darauf einstellen soll 249

c) Die Aussagen über das Endgericht im Matthäusevangelium 259

V . Auferstehung der Toten

1 . Einleitendes: Auferweckung Jesu und Auferstehung der Toten 278
2 . Das Unvorstellbare skizzieren: eine surreale Notiz (Matthäus 27,51–53) 278
3 . Noch nicht mit dem Messias Jesus auferweckt, dennoch »gleichsam aus den Toten Lebende« (Römer 6,1–14) 282
4 . Ein »geistiger Leib«?! (1 . Korinther 15) 286
5 . Spatzen, die zur Erde fallen oder: Vom Wert des Geringen und Alltäglichen oder: Von der Kostbarkeit vergehender Zeit 306
6 . Im Himmel eingeschrieben ... 312
7 . Ein neuer Himmel und eine neue Erde ... 318
8 . »Lachen werd ich ja ...« 325
9 . Vom kommenden Gott 326

Schluss
Was bleibt ... 333
Anmerkungen 341
Stellenregister 345