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Gott hat hohe Nebenkosten Wer wirklich für die Kirchen zahlt
Gott hat hohe Nebenkosten
Wer wirklich für die Kirchen zahlt




Eva Müller

Kiepenheuer und Witsch
EAN: 9783462044850 (ISBN: 3-462-04485-0)
208 Seiten, kartoniert, 14 x 22cm, 2013

EUR 14,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Katholische Putzhilfe gesucht



Nicht getauft? Nicht gläubig? Neu verheiratet? Dann haben Sie schlechte Karten bei Deutschlands zweitgrößtem Arbeitgeber: Die Kirchen reglementieren das

Privatleben von Hunderttausenden Angestellten in

Kindergärten, Krankenhäusern und Schulen. Was kaum

jemand weiß: Finanziert wird all das vom Staat, von der

Allgemeinheit. Wie gerecht ist das in einer Zeit, in der

immer weniger Menschen Mitglied einer Kirche sind?
Rezension
Die Kirche ist der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland. In konfessionellen Krankenhäusern, Kindergärten, Altenheimen und Schulen arbeiten Menschen unter besonderen Bedingungen. Sie haben einen Arbeitsvertrag unterschrieben, der sie an die Glaubensgrundsätze und moralischen Anschauungen des Arbeitgebers bindet. Immer wieder gerät Kirche in die Schlagzeilen der Medien, wenn sie Angestellten kündigt, die sich nicht an ihre Regeln halten. Eva Müller schöpft in ihrem Buch „Gott hat hohe Nebenkosten“ aus dem Vollen und erzählt viele Geschichten von Betroffenen, die berühren und nachdenklich machen. Wie ein roter Faden zieht sich die Geschichte der beliebten Kindergartenleiterin, der gekündigt wurde, weil ihre Ehe zerbrochen und sie wieder geheiratet hat, durch das Buch. Die Autorin bleibt sachlich und zielt gekonnt auf die entscheidende Frage: Wer finanziert die Kirchen und warum genießen sie solche Sonderrechte? Dabei steigt die Anzahl katholischer und evangelischer Einrichtungen immer weiter, während die Zahl der Kirchenmitglieder immer weiter sinkt. Ein nachdenkliches und kritisches Buch, von dem ich mir aber gewünscht hätte, dass nicht nur die kirchlichen Hardliner vorgeführt werden, sondern auch die Menschen zu Wort kommen, die gerne in kirchlichen Einrichtungen arbeiten und dort aus christlicher Überzeugung das Leben ein wenig menschlicher machen. Es gibt sie wirklich. Lesenswert und diskussionswürdig!

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Warum wir alle für die Kirche zahlen, aber nichts zu sagen haben

Seit neun Jahren leitet Bernadette Knecht einen katholischen Kindergarten bei Bonn. Sie ist kompetent, engagiert und beliebt. Aber als ihre Ehe zerbricht und sie sich neu verliebt, wird sie entlassen. Sie hat gegen die Moralvorstellungen der katholischen Kirche verstoßen. Die Eltern sind entsetzt – und wütend. Sie wollen ihre Kindergärtnerin behalten und gehen auf die Barrikaden. Dabei machen sie eine erstaunliche Entdeckung. Die Kirche bestimmt, aber sie zahlt gar nicht – der Kindergarten wird von ihnen selbst, vom Staat finanziert.
Eva Müller erzählt die Geschichte einer Auseinandersetzung, die sinnbildlich für die Konflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in konfessionellen Einrichtungen steht. Anhand von weiteren Beispielen aus dem ganzen Land beleuchtet sie Arbeitsbedingungen von Ärzten, Pflegern und Lehrern. Dabei stellt sie fest, dass die Zahl von katholischen und evangelischen Einrichtungen immer weiter steigt, während die Zahl der Kirchenmitglieder immer weiter sinkt.

Eva Müller blickt in diesem Buch hinter die Kulissen des zweitgrößten deutschen Arbeitgebers; sie schildert, wie die Kirchen immer mehr Einfluss gewinnen, was das für Arbeitnehmer bedeutet und wer den Preis dafür zahlt. Anschaulich, informativ und kritisch: „Gott hat hohe Nebenkosten“ fragt danach, welchen Einfluss die Kirchen heute haben – und welchen sie haben sollen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. »Schädliches Ärgernis«
Der Fall Rauschendorf
2. Keine echten Katholiken
Wenn Kirche auf Wirklichkeit trifft
3. Steuern für Gott
Woher das Geld kommt
4. »Solange niemand etwas davon weiß ...«
Ein besonderes Angebot
5. Hinkende Trennung oder gute Partnerschaft
Wer zahlt und wer bestimmt
6. Katholische Putzfrau gesucht
Was die Gerichte sagen
7. Wir schließen sonst!
Wie man mit der Kirche sparen kann
8. Die Diakonie und der Markt
Gleiche Arbeit, weniger Rechte
9. »Mit denen will man es sich nicht verscherzen«
Was die Parteien sagen
10. »Wir fühlen uns Höherem verpflichtet«
Eine Erklärung
11. Mit dem Taxi zum Gymnasium
Die Nebenwirkungen christlicher Schulen
12. »Die können nicht mehr miteinander«
Eine Entscheidung
13. »Vater unser im Himmel«
Kein Abschied