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Gotik Der Paderborner Dom und die Baukultur des 13. Jahrhunderts in Europa Katalog zur Ausstellung im Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn 
Diözesanmuseum Paderborn: 21. September 2018 bis 13. Januar 2019
Gotik
Der Paderborner Dom und die Baukultur des 13. Jahrhunderts in Europa


Katalog zur Ausstellung im Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn

Diözesanmuseum Paderborn: 21. September 2018 bis 13. Januar 2019

Christoph Stiegemann (Hrsg.)

Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
EAN: 9783731907343 (ISBN: 3-7319-0734-8)
800 Seiten, hardcover, 22 x 29cm, 2018, 666 Farb- und 74 S/W-Abbildungen

EUR 49,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Architektur ohne Schwere, Wände aufgelöst in große, lichtdurchflutete Maßwerkfenster, himmelwärts strebende Gewölbe und monumentale Figuren an den Portalen, die in zart andeutendem Lächeln oder schmerzerfüllter Klage tiefe menschliche Regungen zeigen, aber auch Architektur im Kleinen, fein detaillierte Planzeichnungen, Buchmalereien und kostbarste Goldschmiedekunst – all dies ist kennzeichnend für die faszinierende Epoche der Gotik, die seit dem 12. Jahrhundert die Architektur und Kunst in ganz Europa revolutionierte.

Der Katalog zur neuen großen kunst- und kulturhistorischen Ausstellung des Diözesanmuseums Paderborn nimmt das Phänomen der GOTIK in den Blick. In 21 anschaulich verfassten, reich bebilderten Essays aus der Feder ausgewiesener Experten der Architektur- und Kunstgeschichte entwirft er ein breites Panorama gotischer Kunst und Architektur. Neben den grandiosen Hochleistungen der gotischen Zentren geht es darum zu zeigen, wie sich eigene regionale Traditionen etwa beim Paderborner Dombau des 13. Jahrhunderts mit westlichen Einflüssen zu selbstbewussten neuen Formen verbinden konnten.

Exponate aus ganz Europa, unter ihnen die ältesten erhaltenen Architekturzeichnungen, bedeutende und kunstvoll gearbeitete Bildhauerwerke wie der berühmte „Kopf mit der Binde“ des Naumburger Meisters aus dem Mainzer Dommuseum, Preziosen der Elfenbeinschnitzkunst und Goldschmiedekunst – darunter einzigartige Stücke aus dem Pariser Louvre und den Domschatzkammern zu Pamplona und Aachen –, aber auch aufwendige 3-D-Animationen lassen die Epoche der GOTIK mit ihren umwälzenden kulturellen und technologischen Veränderungen lebendig werden. Vom Bauprozess über bahnbrechende technische Neuerungen bis zum Austausch kultureller Ideen gewähren Ausstellung und Katalog faszinierende Einblicke in die Voraussetzungen und Entstehungszusammenhänge dieser innovativen Architektur- und Bildsprache, die sich über ganz Europa verbreitete und unsere Städte bis heute nachhaltig prägt.
Rezension
Im Diözesanmuseum Paderborn läuft vom 21. September 2018 bis 13. Januar 2019 die Ausstellung zur Gotik, deren Begleitband hier vorzustellen ist: "Gotik - Der Paderborner Dom und die Baukultur des 13. Jahrhunderts in Europa". Die Epoche der Gotik hat seit dem 12. Jahrhundert die Architektur und Kunst in ganz Europa revolutioniert: die gotische Architektur verwendet Spitzbogen, bricht die massiven Wände der Romanik lichtdurchflutend mit Fenstern auf, das Kreuzrippengewölbe tritt an die Stelle des Tonnengewölbes, Strebewerk leitet die gigantischen Lasten ab und die gesamte Kathedral-Anlage ist von einer systematischen, rational gegliederten Konstruktion geprägt. Die Fassaden der Kathedralen sind mit Skulpturen geschmückt, die auch die Unterteilung in Geschosse markieren; dabei dominiert die Königsgalerie. Säulenfiguren am Eingang der Kirchen empfangen die Gläubigen. Der Katalog zur neuen großen kunst- und kulturhistorischen Ausstellung des Diözesanmuseums Paderborn nimmt das Phänomen der GOTIK umfassend in den Blick, in 21 Essays und hervorragenden Bild-Reproduktionen im Katalogteil.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
9 Grußwort
11 Zum Geleit
13 Vorwort
18 Wissenschaftlicher Beirat
19 Dank an unsere Leihgeber
21 Dank für Rat und Unterstützung
26 Dank an unsere Autorinnen und Autoren
27 Dank an unsere Förderer und Sponsoren
29 Ausstellungs- und Katalogimpressum

ESSAYS 32

36 Bruno Klein
Die gotische Kathedrale und die Kunst des
konstruktiven Kompromisses

50 Albert Gerhards
Raum für eine reich entfaltete Liturgie.
Zum Verhältnis von Liturgie und Architektur in Kathedral -
kirchen des 13. Jahrhunderts

60 Arnold Angenendt
Der Kirchenbau als Zeitenraum

66 Rudolf Schieffer
Der Bauherr: Bischof Imad

74 Clemens Kosch
Zum Paderborner Dombau des Bischofs Imad
(Neuweihe 1068) als Grundlage und Ausgangspunkt für die
gotische Kathedrale. Entwicklungslinien sakraler Binnen -
topografie im Hochmittelalter

90 Uwe Lobbedey
Der Paderborner Dom – die Geschichte seiner Erbauung im 13. Jahrhundert

122 Hermann-Josef Schmalor
Die Rolle der Bischöfe und Domkapitel beim Dombau des 13. Jahrhunderts in Westfalen, insbesondere in Paderborn

132 Leonhard Helten
Das Langhaus des Paderborner Domes. Zu den Voraussetzungen des Hallenquerschnitts

144 Stephan Albrecht und Stefan Breitling
Das Paradiesportal im Paderborner Dom

160 Thomas Eißing
Dendrochronologische Datierung des hölzernen Figurenschmucks vom Paradiesportal des Hohen Doms in Paderborn

170 Elisabeth Schmidt
Die Relieffriese des südlichen Ostquerhauses des Paderborner Doms

184 Harald Wolter-von dem Knesebeck
Zur Entwicklung der Wandmalerei des 13. Jahrhunderts in Westfalen und Norddeutschland im Spannungsfeld von Architektur, Glasmalerei und Skulptur

198 Johann Josef Böker
Das gotische Altarjoch des Paderborner Doms

204 Ulrich Meier
Hochstift Paderborn und Herrschaft Lippe.
Dynastische und interterritoriale Dimensionen mittelalterlicher Herrschaftsbildung (1190–1340)

216 Holger Kempkens
Der Paderborner Dom im Kontext der Sakralbauten von Mitgliedern der Edelherrenfamilie zur Lippe

232 Agnese Bergholde-Wolf
Die westfälischen Einflüsse auf den gotischen Dombau zu Riga

242 Andreas Sohn
Bildung, Wissenschaft und Universität in der Zeit der Gotik.
Zu den Beziehungen zwischen Frankreich und Westfalen, Paris und Paderborn

262 Norbert Nußbaum
Bauen als Wagnis. Die Sakralarchitektur des 13. Jahrhunderts im Lichte ihrer Produktionsbedingungen

274 Marc C. Schurr
Die französische Gotik und die deutschen Hallenkirchen des 13. und 14. Jahrhunderts

290 Peter Kurmann
Gotikrezeption, Deutscher Orden und Heiligenkult.
Zur Frage nach dem Sinn der Baugestalt von St. Elisabeth zu Marburg

300 Uwe Lobbedey
Die ehemalige Klosterkirche in Rumbeck bei Arnsberg, eine frühe Hallenkirche in Westfalen

304 Nott Caviezel
Hallenkirchen und Stufenhallen. Überlegungen zur Schweiz als Grenzmilieu

312 Stefan Bürger
Problem Typus Hallenkirche

326 Klaus Niehr
Rom – Pienza – Paderborn: Die Physiognomie der Hallenkirche. Wahrnehmung und Interpretation

344 Uwe Albrecht
Mikroarchitektur im Wandel am Beispiel norddeutscher und dänischer Werke des 13. bis 15. Jahrhunderts. Ein gattungsübergreifendes Phänomen?

KATALOG

357 KAPITEL I
Die Voraussetzungen: Der Dombau Bischof Imads (1058–1068) und die Domweihe des Jahres 1068
Kat.-Nr. 1–13

387 KAPITEL II
Neues Konzept auf altem Fundament: Die Akteure und der Neubau des Domes im 13. Jahrhundert
Kat.-Nr. 14–29

425 KAPITEL III
Kathedralbau im 13. Jahrhundert – Formentransfer, Dynamik und Innovation im Baubetrieb
Kat.-Nr. 30–48

461 KAPITEL IV
Der Paderborner Dombau des 13. Jahrhunderts – Architektur und Skulptur. Die mediale Qualität der Werke
Kat.-Nr. 49–84

553 KAPITEL V
Ecclesia nostra Paderbornensis – Kirchenausstattung und Liturgie
Kat.-Nr. 85–130

673 KAPITEL VI
Gotik en miniature – Mikroarchitektur in der Kunst der Gotik
Kat.-Nr. 131–157

ANHANG

746 Abkürzungen
746 Quellen
750 Sekundärliteratur
794 Verzeichnis der Leihgaben nach Aufbewahrungsorten
796 Bildnachweis