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Goethes Bibliothek Eine Sammlung und ihre Geschichte
Goethes Bibliothek
Eine Sammlung und ihre Geschichte




Stefan Hoeppner

Reihe: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. Sonderband


Klostermann
EAN: 9783465045922 (ISBN: 3-465-04592-0)
503 Seiten, hardcover, 17 x 25cm, 2022, mit zahlreichen Abbildungen

EUR 39,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Goethes Haus am Frauenplan in Weimar ist zweifelsohne ein besonderer Ort deutscher (Literatur-) Geschichte. Zu den Zimmern, die dort am meisten besucht werden, gehören Goethes Schlafraum, sein Arbeitszimmer und seine Bibliothek, in die allerdings nur durch ein Gitter eingesehen werden kann.
Die Geschichte der Bibliothek Goethes war lange Zeit nicht gut erforscht. Dies liegt an mehreren Faktoren: Mehrfach scheiterten Bibliothekare daran, einen Katalog zu erstellen (aufgrund einer noch nicht vorhandenen Systematik), Goethes Nachfahren waren nicht kooperativ, in zwei Weltkriegen wurde die Bibliothek ausgelagert usw. Wieder und wieder wurde das Vorhaben erneut aufgegriffen, Goethes Bibliothek systematisch zu erfassen, doch immer wieder scheiterte man daran. Nicht zuletzt unter Mitwirkung des Autors Stefan Höppner ist mittlerweile ein Katalog erschienen, der als digitaler Katalog weltweit eingesehen werden kann: Goethe Bibliothek Online.
Der vorliegende Band (als Sonderausgabe der Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie) listet nun nicht den Inhalt der Bibliothek Goethes auf, sondern erzählt ihre Geschichte: wie Goethe anfangs überhaupt kein Freund des Büchersammelns war, dessen Auswahl doch eher willkürlich als systematisch erfolgte, wie die Bibliothek dann nach und nach aufgebaut wurde, auch unter Mithilfe des ersten Bibliothekars Friedrich Theodor Kräuter, wie sie sich sogar noch nach Goethes Tod als Familienbibliothek veränderte und in der deutschen Geschichte unterschiedlich rezipiert wurde.

Fazit: Für alle Goethe-Freunde und Bibliophilen kann die Anschaffung des Bandes nur empfohlen werden: denn hier wird auf spannende Weise berichtet (auch mit zahlreichen Abbildungen), wie sich Goethes Bibliothek entwickelt hat - ein Meilenstein in der Goethe-Forschung.

S. Düfel, für: lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Stefan Höppners Buch widmet sich Goethes wichtigstem Arbeitswerkzeug – seiner Bibliothek. Sie ist nicht nur eine der prominentesten Büchersammlungen eines deutschsprachigen Autors, sondern auch als eine von wenigen Autorenbibliotheken um 1800 fast vollständig erhalten. Überdies ist ihre Entwicklung seit Goethes Tod außergewöhnlich gut dokumentiert. Auf der Basis teils unveröffentlichter Archivalien, der digitalen Neukatalogisierung der Bücher und Goethes Schreibspuren in den Bänden liefert dieses Buch ganz neue Einblicke in die Arbeitsweise und die Netzwerke des Dichters. Die Geschichte seiner Bibliothek handelt aber auch vom späteren Umgang mit der Weimarer Klassik, sowohl in der Forschung als auch in den politischen und kulturellen Institutionen vom Kaiserreich bis zur Gegenwart.

Stefan Höppner's book is dedicated to Goethe's most important working tool – his library. It is not just one of the most prominent collections of books by a German-language author, but also one of the few authors' libraries from the time around 1800 to have been almost completely preserved. Moreover, its development since Goethe's death is exceptionally well documented. On the basis of partly unpublished archival records, the digital re-cataloging of the books, and Goethe's writing traces in the volumes, this book provides completely new insights into the poet's working methods and networks. The history of his library, however, is also about the later treatment of Weimar Classicism, both in research and in political and cultural institutions from the German Empire to the present.
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG 7

I. EINE GESCHICHTE VON GOETHES BIBLIOTHEK 35
I.1. Die Bibliothek zu Goethes Lebzeiten. 1775–1832 37
I.2. Das Zeitalter der Enkel. 1832–1885 91
I.3. Goethes Bibliothek im Kaiserreich, 1886–1918 121
I.4. Die Ära Hans Wahl. 1918–1949 161
I.5. Hans Ruppert und der Weg zum Katalog. 1949–1965 203
I.6. Von Ruppert zum digitalen Katalog. 1965 bis heute 231

II. PERSPEKTIVEN AUF GOETHES BIBLIOTHEK 251
II.1. Einführung in den systematischen Teil 253
II.2. Die Arbeitsbibliothek 265
II.3. Die Familienbibliothek 313
II.4. Die Bibliothek als Sammlung 335
II.5. Die anderen Bibliotheken. Weimar, Jena, Göttingen 361
II.6. Die Bibliothek als Netzwerk 393

AUSBLICK UND DANK 425

Abbildungsverzeichnis 431
Bibliographie 441
Personenregister 484
Kurzbiographie des Autors 503