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Gesundheitsmonitor 2009 Gesundheitsversorgung und Gestaltungsoptionen aus der Perspektive der Bevölkerung
Gesundheitsmonitor 2009
Gesundheitsversorgung und Gestaltungsoptionen aus der Perspektive der Bevölkerung




Jan Böcken, Bernard Braun, Juliane Landmann (Hrsg.)

Verlag Bertelsmann Stiftung
EAN: 9783867930529 (ISBN: 3-86793-052-X)
288 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2009

EUR 37,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Gesundheitsmonitor analysiert den Zustand der Gesundheitsversorgung in Deutschland sowie andere zentrale Gesundheitsthemen aus der Perspektive von Versicherten und Patienten. Die Grundlage dafür bilden repräsentative Umfragen, in denen die Bertelsmann Stiftung seit 2001 halbjährlich die Bevölkerung zu ihren Erfahrungen im deutschen Gesundheitswesen, ihren gesundheitspolitischen Einstellungen sowie zu Veränderungsbedarf und ­bereitschaft befragt. Ziel des Gesundheitsmonitors ist es, gesundheitspolitische Informationslücken zu schließen und Reformkonzepte zu entwickeln, die von der Bevölkerung mitgetragen werden.

Der »Gesundheitsmonitor 2009« beschäftigt sich zunächst mit den Themen Verhaltensprävention, Arztsuche im Internet sowie Fragen rund um den Bedarf und die tatsächliche Nutzung von Einrichtungen der Patienten- und Verbraucherberatung. Dem folgen mehrere Beiträge, die die Qualität bestehender Versorgungsstrukturen im ambulanten Bereich analysieren. Darüber hinaus werden Versorgungsqualität und Leitlinientreue am Beispiel von Rückenschmerzpatienten sowie das Thema psychische Erkrankungen im Arbeitskontext behandelt.

Die letzten Beiträge beschäftigen sich mit dem System der gesetzlichen Krankenversicherung. Dabei werden der Kassenwettbewerb und die zentrale Gruppe der freiwillig Versicherten betrachtet. Den Abschluss bilden Untersuchungen zur Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln und der Akzeptanz von Leistungsbegrenzungen aus der Versichertenperspektive.

Weitere Informationen unter www.gesundheitsmonitor.de.
Rezension
Der Gesundheitsmonitor erhebt in regelmäßigen Abständen Daten zur Gesundheitsversorgung in Deutschland. Ziel ist es, Informationen über die Reformfähigkeit und die zeitlichen Veränderungen des deutschen Gesundheitswesens zu erheben und darauf aufbauend Reformvorschläge zu entwickeln. Eine stärkere Berücksichtigung von Versicherteninteressen ist bei der Ausgestaltung des Gesundheitssystems von elementarer Bedeutung. Dazu aber müssen die Versicherteninteressen systematisch durch Befragungen erhoben werden. Der Gesundheitsmonitor hat sich mittlerweile zu einem Standardhilfsmittel etabliert; er ist mehr als 90% der Entscheidungsträger und Experten im Gesundheitssystem bekannt.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das neue Buch spannt den Bogen über alle Etappen der Gesundheitsversorgung, die ein Versicherter potenziell durchlaufen kann, bis hin zu Fragen der zukünftigen Ausgestaltung: also Themen, mit denen sich der Versicherte vor und während der Versorgung konfrontiert sieht.

Gesundheitsmonitor
Gesundheitswesen aus Sicht von Bevölkerung und Ärzten
Gesundheitsmonitor zeigt Wandel im Anspruchsdenken

Im deutschen Gesundheitswesen mangelt es an Transparenz. Es fehlen Informationen, wie die Bevölkerung den Versorgungsalltag erlebt, welche Anforderungen sie als Bezahler und Nutzer des Gesundheitssystems stellt und wie sie geplante oder schon umgesetzte Reformen beurteilt. Deshalb hat sich die Bertelsmann Stiftung im Jahr 2001 entschlossen, einen Querschnitt der Bevölkerung regelmäßig zu befragen.
Der Gesundheitsmonitor gibt Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft regelmäßig und unabhängig Informationen über den Zustand der ambulanten Versorgung in Deutschland. Dazu befragt die Bertelsmann Stiftung seit 2001 alle sechs Monate einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung zu ihren gesundheitspolitischen Einstellungen zu Reformen sowie zu Veränderungsbedarf und -bereitschaft. Erstmals seit Beginn der Erhebungen zeigt sich jetzt ein Wandel im Anspruchsdenken: immer mehr Menschen befürworten, dass in der gesetzlichen Krankenversicherung nur eine umfassende Grundsicherung von der Solidargemeinschaft getragen wird. Für individuelle Risiken und Wahlleistungen soll dagegen eigenverantwortlich vorgesorgt werden.
Die Ergebnisse des Gesundheitsmonitors tragen dazu bei, gesundheitspolitische Informationslücken zu schließen und Reformkonzepte zu entwickeln, die von Versicherten und Ärzten mitgetragen werden. Hierbei greift die Stiftung auf ein Netzwerk von Experten zurück, mit denen die Befragungsergebnisse des Gesundheitsmonitors diskutiert werden. Insgesamt hat die Stiftung bis heute über 23.000 Versicherten und über 2.500 Ärzten zu über 150 gesundheitspolitisch relevanten Themen befragt. Damit ist der Gesundheitsmonitor einer der größten Surveys dieser Art in Deutschland.
Die Befragungsdaten werden über zahlreiche Kommunikationsformate an die Zielgruppen herangetragen. Dazu zählen eine jährliche Buchveröffentlichung, Chartbooks, quartalsweise Newsletter, Aufsätze in Fachzeitschriften, gesundheitspolitische Fachseminare, Vorträge auf Tagungen, Pressemitteilungen sowie Interviews im Fernsehen und Hörfunk.
Das Instrument: neutral, zeitnah, vielseitig nutzbar
Was unterscheidet den Gesundheitsmonitor von anderen Befragungen zur ambulanten Versorgung? Erstens kann die Bertelsmann Stiftung als neutrale Institution Umfragen jenseits von Partikularinteressen durchführen und darauf aufbauend unabhängige Reformvorschläge entwickeln. Zweitens bietet die halbjährliche Befragung der Versicherten aktuelle Aussagen - etwa zu den unmittelbaren Auswirkungen von Reformen. Drittens ermöglicht das Befragungsdesign die Analyse von Veränderungen, die sich im Laufe der Zeit in der ambulanten Versorgung und den Einstellungen der Bevölkerung vollziehen.
"Unser übergeordnetes Ziel ist es, die Befragungsergebnisse Funktionsträgern in Politik und Selbstverwaltung zur Verfügung zu stellen", sagt Dr. Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. "Damit geben wir ihnen eine solide, aussagekräftige und unabhängige Basis für die Verbesserung des deutschen Gesundheitssystems aus Versichertenperspektive an die Hand."
Der aktuelle "Gesundheitsmonitor 2008" ist im November 2008 erschienen und beinhaltet folgende Themen:
Ilona Kickbusch, Gerd Marstedt
Gesundheitskompetenz: eine unterbelichtete Dimension sozialer Ungleichheit
Max Geraedts
Informationsbedarf und Informationssuchverhalten bei der Arztsuche
Andreas Timm
Die gesundheitliche Lage von alleinerziehenden Müttern
Felix Welti
Streitigkeiten zwischen gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen und ihren Versicherten
Melanie Schnee
Sozioökonomische Strukturen und Morbidität in den gesetzlichen Krankenkassen
Jan Böcken
Hausarztmodelle im Spannungsfeld zwischen ordnungspolitischem Anspruch und Versorgungsrealität
Christian Graf
Verbesserung der Chronikerversorgung - welchen Einfluss haben DMP und Hausarztmodelle?
Hedy Kerek-Bodden, Bernd Hagen, Adelheid Lang, Dominik von Stillfried
Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten aus Versichertenperspektive
Matthias S. Pfannkuche, Gerd Glaeske, Falk Hoffmann
Rabattverträge bei Medikamenten: Erfahrungen der Patienten
Ute Mons, Robert Amhof, Martina Pötschke-Langer
Gesetzliche Maßnahmen zum Nichtraucherschutz in Deutschland - Einstellungen und Akzeptanz der Bevölkerung
Adelheid Kuhlmey, Tanja Hitzblech, Susanne Schnitzer
Alter und Gesundheit: Vorstellungen in unterschiedlichen Generationen
Karin Höppner
Neue Aufgabenverteilung zwischen Gesundheitsberufen in der Arztpraxis aus Patientensicht
Bernard Braun, Thomas Gerlinger
Erwartungen der GKV-Versicherten an die Zukunft des Gesundheitswesens 2001 bis 2008: Trends, soziale und politische Einflussfaktoren
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7
Jan Böcken, Bernard Braun, Juliane Landmann

Verhaltensprävention: Guter Wille allein reicht nicht 12
Gerd Marstedt, Rolf Rosenbrock

Arztsuche im Internet 38
Christopher Kofahl, Stefan Nickel, Alf Trojan

Einrichtungen zur Patienten- und Verbraucherberatung: Bedarf und Nutzung 59
Marie-Luise Dierks

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit: Zur angemessenen Dauer des hausärztlichen Gesprächs aus Sicht der Versicherten 80
Ottomar Bahrs, Andre Dingelstedt

Medizin hat ein Geschlecht: Zufriedenheit mit der Behandlung durch Ärztinnen und Ärzte 102
Petra Kolip

Praxisorganisation und Behandlungsqualität von Hausärzten in Einzel- und Gruppenpraxen:
Die Schweiz und Deutschland im Vergleich 121
Andre Busato, Beat Künzi, Martin Buitkamp

Das Einhalten von Leitlinien und die Qualität der ambulanten Versorgung von Rückenschmerzpatienten 135
Jean-Frangois Chenot, Michael M. Kochen, Garsten Oliver Schmidt

Arbeitsbedingungen, Arbeitsplatzbedrohung und psychische Gesundheit 156
Timo Harfst

Krank bei der Arbeit: Präsentismusphänomene 179
Joachim Vogt, Bernhard Badura, Detlef Hollmann

Krankenkassenwettbewerb um Versicherte: Diesmal ohne Beitragssatz 203
Juliane Landmann

Freiwillig Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung:
Die Finanzierung der Gesundheitsversorgung aus Sicht einer heterogenen Gruppe 221
Melanie Schnee

Bewertung von Kosten und Nutzen in der gesetzlichen Krankenversicherung: Einstellungen der Versicherten 239
Mathias Kißnann, Marlies Ahlen

Zur Akzeptanz von Leistungsbegrenzungen im Gesundheitswesen:
Strategien, Kriterien und Finanzierungsmodelle unter Berücksichtigung ethischer Aspekte 258
Sabine Müller, Dominik Groß

Schlussbemerkungen und Ausblick 280
Jan Böcken, Bernard Braun, Juliane Landmann

Die Autorinnen und Autoren 286