Vier sehr verschiedene Protagonisten leben in einem Dorf in der französischen Provinz. Das Ehepaar Marion und Patrice sowie Tochter Ida bewohnen eines der Häuser. Im Haus gegenüber wohnt Christine, die eine sehr enge Beziehung zu letztgenannter Familie pflegt. Als wie aus dem Nichts plötzlich drei fremde Männer auf den Hof einfahren, entwickelt sich die Nacht zum Albtraum.

Mit einer sehr präzisen und genauen Beschreibung der unterschiedlich wahrgenommenen Realitäten beschreibt Mauvignier die Geschehnisse dieser Nacht. Wie eine in Zeitlupe verfasste Gedankenwanderung gelingt es ihm, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Fragen von Vertrauen, einseitiger Weltsichten aber auch das Überwinden der Vergangenheit beschäftigen die Erzählstränge der Dorfbewohner. Die dezidierte und subtile Sprache ist manchmal nicht einfach zugänglich. An der ein oder anderen Stelle ist dies wohl auch der Übersetzung aus dem französischen geschuldet. Sehr langsam werden das Grauen und der Schrecken des Thrillers aufgebaut. Diese Langsamkeit wirkt ab und an etwas einschläfernd, ja lullt den Leser gerade zu ein. Doch vielleicht ist dies auch eine der Stärken des Romans, wenn die Spannung des Thrillers schleichend die ausgelöste Entspannung durchbricht.

F. Düring, lbib.de