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Geschichte des christologischen Dogmas in der Alten Kirche  Herausgeber: Michael Bußer, Pfeiff Johannes
Geschichte des christologischen Dogmas in der Alten Kirche


Herausgeber: Michael Bußer, Pfeiff Johannes

Michael Busser, Johannes Pfeiff (Hrsg.), Franz Duenzl

Herder Verlag
EAN: 9783451378775 (ISBN: 3-451-37877-9)
224 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, 2019

EUR 28,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wer ist Jesus Christus?

Dreh- und Angelpunkt der christlichen Wirklichkeitsdeutung stellen nicht die kirchlichen Institutionen dar, die Lehren und ethischen Normen, auch nicht der Gottesdienst und nicht einmal die Bibel, sondern eine historische Gestalt, ein Mensch, der vor 2000 Jahren gelebt hat: Jesus von Nazaret. In ihm ist – wie es das christologische Dogma formuliert – Gott Mensch geworden. Diese Vorstellung wirft allerdings zahlreiche Fragen auf, nicht erst bei modernen Menschen. Das Buch zeichnet das Ringen der Alten Kirche um ein tieferes Verständnis der Inkarnation nach und lässt darin ihre Bedeutung für den Menschen greifbar werden.

Franz Dünzls Darstellung der Entstehung des christologischen Dogmas lässt an vielen Stellen erkennen, wie er um das Ausloten existentieller Fragen im Rahmen einer kirchenhistorischen Untersuchung rang. Wenn sich zwischen diesen Buchdeckeln These und Antithese, Triumph und Verbannung, Momentum und Debakel abwechseln und jeder eben erst mühsam erkämpfte Kompromiss bald schon wieder in Frage gestellt wird und neuerlicher Vertiefung bedarf, dann wird der intellektuelle und spirituelle Abgrund der Glaubenserkenntnis, dass Gott Mensch geworden ist, spürbar.

Franz Dünzl, 1960-2018, Dr. theol., 2001-2018 Professor für Kirchengeschichte des Altertums, christliche Archäologie und Patrologie an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg.
Rezension
Dieses posthum erschienene Buch des 2018 verstorbenen Würzburger Patristikers Franz Dünzl stellt die komplexe Entstehung des christologischen Dogmas in der Alten Kirche dar. Die Deutung der Person Jesu von Nazaret ist für das Selbstverständnis des Christentums zentral. Es geht um die Frage der Inkarnation. Die Christologie gehört deshalb zu den Kerngebieten der Systematischen Theologie. Die anfängliche Christologie vom Neuen Testament bis zum Ende der Alten Kirche mit den zentralen Verhältnibestimmungen von Jesus Christus als "ganzer Mensch und ganzer Gott" (Zwei-Naturen-Lehre), Sünd- und Sühnopfer-Christologie, Prä-Existenz-Christologie, Messias und Menschensohn etc. stellt dabei einen zentralen Aspekt der Christologie dar.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Hinführung 7

1. Neutestamentliche Anhaltspunkte 11

2. Formen der Pneuma-Christologie 17
2.1. Die Taufperikope als Ausgangspunkt der Pneuma-Christologie 17
2.2. Pneuma als göttliche Dimension des Erlösers 31

3. Die Frage nach der Seele Christi 41

4. Die christologischen Kontroversen des 4. Jahrhunderts 51

4.1. Der Streit um den Arianismus 51
4.2. Die apollinaristische Kontroverse 62

5. Der Gegensatz zwischen antiochenischer und alexandrinischer Christologie 76

5.1. Der Gegenentwurf zu Apollinaris: Die antiochenische Position 76
5.2. Der Streit um Nestorius 96

6. Das Konzil von Ephesus und seine Nachgeschichte 117

7. Die Formulierung des christologischen Dogmas 127

7.1. Der monophysitische Vorstoß und die ›Räubersynode‹ von Ephesus 127
7.2. Das Konzil von Chalcedon 136
7.3. Die Nachgeschichte des Konzils von Chalcedon 145
7.4. Der ›Drei-Kapitel-Streit‹ und das zweite Konzil von Konstantinopel 150
7.5. Weitere Klärungen: Der Monenergismus und der Monotheletismus 157

8. Die christologische Synthese: Johannes v. Damaskus 171

9. Ertrag 182

Bibliographische Hinweise 195
Bibelstellenregister 199
Namen- und Sachregister 201

Franz Dünzl (1960–2018)
von Michael Bußer und Johannes Pfeiff
In memoriam 209
Curriculum Vitae 216
Ausgewählte Publikationen 218