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Gerhard Richter Figürliche Malerei 1963-2009
Gerhard Richter
Figürliche Malerei 1963-2009




Helmut Friedel

Schirmer-Mosel
EAN: 9783829610193 (ISBN: 3-8296-1019-X)
139 Seiten, hardcover, 18 x 24cm, Oktober, 2024

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Im Frühjahr 2024 hat Gerhard Richter die in diesem Buch versammelte Auswahl eigener Gemälde getroffen. Die von ihm in einem selbst gehefteten Band zusammengefasste, chronologische Bilderfolge zeichnet diese Publikation nach. Keine Ausstellung, nicht die Festlegung einer Werkgruppe oder die Erfassung einer konkreten Sammlung gaben dafür den Anlass. Allein der Künstler hat dieses Zusammenspiel eigener Werke nach eigemem Empfinden und seinen Überlegungen so festgelegt.

Helmut Friedel
Rezension
„Oswald“(1964), „Motorboot“(1965), „Onkel Rudi“(1965), „Tante Marianne“(1965), „Ema (Akt auf einer Treppe)“(1966), „Königin Elisabeth“(1967), „Betty“(1988), „Lesende“(1994), „Kl. Badende“(1994), „Selbstportrait“(1996), „Moritz“(2000-2001-2019) und „Ella“(2007). Was verbindet diese bekannten Gemälde von Gerhard Richter (*1932) miteinander? Auf ihnen zu sehen sind ausschließlich Personen aus dem familiären Umkreis, aber auch aus der Zeitgeschichte. Die Bilder wurden zusammen mit 38 weiteren vom bekanntesten deutschen Gegenwartskünstler 2024 persönlich ausgewählt für sein Buch „Figürliche Malerei 1963-2009“. Erschienen ist der Band im renommierten Kunstverlag Schirmer/Mosel.
Dieser enthält 50 Gemälde Richters, die in der Realität Maße zwischen 30x40 Zentimeter und 2x2 Meter besitzen, in sehr guter Reproduktion. Ein Teil der Tafeln kommt den ursprünglichen Maßverhältnissen von seinen für die Erstellung der Bilder verwendeten Fotografien sehr nahe. Ungefähr die Hälfte der Abbildungen hat Personen aus dem Familienkreis des Künstlers zum Gegenstand, die anderen Bilder historische Persönlichkeiten, Freund:innen und Schauspieler:innen. Darunter finden sich auch in der Öffentlichkeit kaum bekannte Gemälde Richters. Die vorliegenden Arbeiten erschließen biographische und zeithistorische Aspekte des Œuvres des Jahrhundertkünstlers. Hilfreich dafür ist auch der den Band einleitende Essay „Gerhard Richter. Im Lauf des Lebens“ von Helmut Friedel (*1946). In diesem zeigt der Kunsthistoriker und langjährige Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus (München) auf, dass Richter in seinen Gemälden klassische kunsthistorische Bildmotive rezipiert und Dialoge mit Künstlern des 20. Jahrhunderts führt, zum Beispiel mit Marcel Duchamp und Andy Warhol. Außerdem verdeutlicht Friedel Bezüge zwischen einzelnen Gemälden Richters. Die von Richter selbst ausgewählten Arbeiten aus seinem Œuvre sind ein Beleg für seinen „Illusionismus“, wie er seine Ästhetik bezeichnete: „Ich wollte nie Realität ins Bild holen. […] Aber den Schein der Realität, das schon.“, bekannte er in einem Gespräch 2002. Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst werden durch das Buch zur Malerei motiviert, sich in ihrem Unterricht mit dem vielschichtigen Werk Richters und mit dem Motiv Personendarstellungen auseinanderzusetzen.
Fazit: Der ästhetisch überaus gelungene, persönliche Band „Gerhard Richter. Figürliche Malerei 1963-2009“ ist ein Muss für alle Freund:innen des Œuvres des Jahrhundertkünstlers, insbesondere seiner Gemälde.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Im Frühjahr 2024 hat Gerhard Richter (geb. 1932) die in diesem Buch versammelte Auswahl eigener Gemälde getroffen, durchwegs Darstellungen von Personen. Sie entstanden zwischen 1964 und 2009 und zeigen einen Reigen von Menschen unterschiedlicher Bekanntheit. Je nach Vertrautheit mit dem Werk Richters lassen sich Personen aus seinem Familienkreis erkennen, die fast die Hälfte der Abgebildeten ausmachen. Andere bleiben im Dunklen. Es sind Gestalten der Zeitgeschichte, Freunde, Schauspieler, Politiker. In seinem Essay versucht Helmut Friedel den Schleier zu lüften, ohne das Geheimnis und Rätsel um die Gezeigten zu beseitigen. Gerhard Richter hat Abbildungen von Personen normalerweise in Werkgruppen erfasst. Im vorliegenden Fall handelt es sich aber nicht um eine Zusammenführung dieser Werke zu einem Block, sondern um eine gedankliche, bildliche Neuschöpfung einer imaginären Begegnung, die nur hier stattfindet. Das kleine Buch möchte dieser sehr persönlichen Auswahl des Künstlers – darunter einige der schönsten Bilder, die Richter gemalt hat – gerecht werden und den Bezügen zwischen den einzelnen Werken, ihrer Entstehung und den gezeigten Menschen nachgehen.
Inhaltsverzeichnis
Gerhard Richter
Im Lauf des Lebens
Helmut Friedel
7
Tafeln
35
Tafelverzeichnis
135
Verwendete Literatur
139