lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Gelehrte Künstler Maler, Bildhauer und Architekten der Renaissance über Kunst
Gelehrte Künstler
Maler, Bildhauer und Architekten der Renaissance über Kunst




Bernd Roeck

Wagenbach
EAN: 9783803136459 (ISBN: 3-8031-3645-8)
256 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, Januar, 2013

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie wird der Künstler vom Handewerker zum Gelehrten und schließlich zum zweiten Gott, der eigene Welten erschafft?
Rezension
Die Bilderwelten der Renaissance beeindrucken uns nach wie vor durch ihre enorme Ausdruckskraft und Komplexität. Im Gegensatz zu vorherigen Epochen gelang den Künstlern dieser Zeit ein nie zuvor erreichter Realismus als Ausdruck einer neuen Weltsicht. Mathematisch-technische Grundlagen bilden dafür ebenso die Basis wie kulturpolitische und philosophische Ideen, die in den Bildkompositionen deutlich werden. Doch wer waren diese Künstler und wie hoch war deren Bildungsgrad tatsächlich? Diesen Fragen nähert sich Bernd Roeck in dem vorliegenden Buch an. Etappenweise geht er verschiedenen Meistern ihrer Zeit nach und ergründet deren biographische und gesellschaftliche Umstände als Faktoren für ihr Schaffen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse reichen weit über die Welt der Kunst hinaus. Es entsteht ein Zeitgemälde, das Einblick in das Leben, das Arbeiten und in die Denkweisen der Renaissance gibt. Der Einfluss Italiens auf die Niederlande, Deutschland und das restliche Eruopa wird deutlich. Das dadruch vermittelte Kunstverständnis fokussiert den Blick auf ausgewählte Werke und Bauwerke, die der Leser nach der Lektüre mit neuen Augen betrachten wird.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wie wird der Künstler vom Handwerker zum Gelehrten und schließlich zum zweiten Gott, der eigene Welten erschafft?

Die Künstlerbrüder Benedetto und Giuliano da Maiano besaßen 29 Bücher, während in Michelangelos Nachlass kein einziges Buch verzeichnet ist. Leonardo bemühte sich noch als Erwachsener, Latein zu lernen. Alberti ist einer der ganz wenigen Renaissancekünstler, die an einer Universität studiert haben. Wie konnten diese Künstler so komplexe Bilderzyklen schaffen wie die Fresken der Sixtinischen Kapelle in Rom?

Waren sie derart gebildet, dass sie auf das Stichwort eines Auftraggebers solche Werke allein entwarfen? Standen ihnen humanistische Gelehrte zur Seite, wurden sie, die nach dem Selbstverständnis ihrer Zeit zunächst bloß Handwerker waren, selbst zu Gelehrten? Dachten sie über ihre Kunst nach, reflektierten sie ihr Tun?
Bernd Roeck beantwortet diese Fragen – er beschreibt beispielsweise, wie nach und nach immer mehr Bildhauer, Maler und Architekten Italiens in der Lage waren, antike Schriften zu lesen und daraus eine neue Kunsttheorie formulierten. Es kam zu einer enormen Aufwertung der Kunst – und der Künstler, die sie schufen.
Nördlich der Alpen war Albrecht Dürer der originellste Künstler-Theoretiker. Im Gegensatz zu seinen italienischen Kollegen musste er die Begriffe für eine theoretische Reflexion über Kunst selbst erst erfinden. Hier gab es niemanden wie Giorgio Vasari, das berühmteste Beispiel eines »denkenden Künstlers«.
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Emilio Vedova und die Ästhetik der Meringel
- Zauberworte und Geschwätz

Umrisse einer Weltkultur
Voraussetzungen des "europäischen Wunders"
- Große Schreiber, große Schweiger
- Eine Epoche "made in Switzerland"
- Die sieben Säulen der Renaissance
- Blut, Pest und Eis
Die Renaissance der Künste
- Anfänge: Die Malerei
- Bildhauerei, Architektur
- Bildwanderungen
Künstler, Handwerker
- Sonderlinge und Genies
- Italien über allem
- Titanen auf der Schulbank
Frührenaissance
Tendenzen der Epoche: Die Natur als Vorbild und die Macht der Geometrie
Gelehrte Künstler des 15. Jahrhunderts
- Der Geruch der Werkstatt: Cennino Cennini
- Sehstrahlen und arabische Gelehrsamkeit: Lorenzo Ghiberti
- Die Begründung der neuzeitlichen Kunsttheorie: Leon Battista Alberti
- Die Botschaft des Goldenen Buchs: Filarete
- Der malende Mathematiker: Piero della Francesca
- Der Reimschmied: Giovanni Santi
Hochrenaissance
Tendenzen der Epoche: Das Licht Platons
Gelehrte Künstler der Hochrenaissance
- Das geheimnisvolle Genie: Leonardo da Vinci
- Höhe der Renaissance: Raffael
- Philologie und Hobbybildhauer: Pomponius Gauricus
- Platon in Nürnberg: Albrecht Dürer
Spätrenaissance
Tendenzen der Epoche: Die Macht der Phantasie
Gelehrte Künstler der Spätrenaissance I: Maler, Bildhauer
- Schönheit, Liebe, Gott: Michelangelo Buonarroti
- Der portugiesische Apelles: Francisco de Holanda
- Venedig ergreift das Wort: Paolo Pino
- Der Vater der Kunstgeschichte: Giorgio Vasari
- Meistergoldschmied und Mörder: Benvenuto Cellini
- Alleskönner: Vincenzio Danti
- Antiquarischer Pedant und Feind des Zeitgeists: Pirro Ligorio
- Der blinde Bücherwurm: Giovanni Paolo Lomazzo
- Maler und Gentleman: Nicholas Hilliard
- Ein Kreis schließt sich: Giovanni Battisti Armenini
- Vasari kommt bis nach Holland: Karel van Mander
Gelehrte Künstler der Spätrenaissance II: Architekten
- Architekturtheorie der Spätrenaissance
- Über Vitruv hinaus: Sebastiano Serlio, Pietro Cataneo
- Architektur und Weltharmonie: Andrea Palladio
- Hofmann, Architekt, Gelehrter: Philibert Delorme
- Architekt des Würfels: Juan de Herrera
- Junge und alte Säulen: Hans Vredeman de Vries
- Renaissancemann auf verlorenem Posten: Vincenzo Scamozzi
Epilog
- Jenseits der Säulen des Herkules
- Federico Zuccaro oder die Zeichnungen Gottes
- Der Triumph der Mortadella
Anmerkungen
Quellen
Literatur
Bildnachweis
Register