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Géricault - Meisterwerke im Großformat
Géricault - Meisterwerke im Großformat




Michael Imhof

Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
EAN: 9783865689573 (ISBN: 3-86568-957-4)
96 Seiten, hardcover, 29 x 37cm, 2013, 118 Farbabbildungen

EUR 29,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Theodore Gericault (1791-1824) gehört trotz seines frühen Todes mit nur 32 Jahren zu den bedeutendsten und innovativsten Malern Frankreichs im 19. Jahrhundert. Von seiner Begabung zeugen nicht nur das großformatige Gemälde "Das Floß der Medusa" im Pariser Louvre, sondern auch seine zahlreichen Pferdedarstellungen. Diese führte er im Zusammenhang mit Reiter- und Soldatenszenen, aber auch als Pferdeporträts und als Stall- und Alltagsbild in allen Techniken aus.

Gericault war in der Auswahl seiner Motive und Formate oft revolutionär. Das gilt insbesondere für zeitgenössische Themen wie "Das Floß der Medusa", das er im Format von Historienbildern umsetzte, und die Bilder psychisch Kranker, den sogenannten Irrenporträts, für die er als erster Maler das traditionelle Porträtformat wählte. Zudem hielt er sich bei der künstlerischen Umsetzung von Pferderennen im Gegensatz zu seinen zeitgenössischen Malerkollegen strenger an die Wiedergabe der Natur. Innovativ zeigte er sich auch in der neuen Vervielfältigungstechnik der Lithographie, die er als einer der ersten Künstler zur Perfektion führte. Trotz seiner Bedeutung fehlt bislang ein deutschsprachiges Buch, das mit hochwertigen Fotos die Qualität des Künstlers würdigt. Der vorliegende Band wird diese Lücke schließen.
Rezension
Die neue Reihe im Michael Imhof Verlag "Meisterwerke im Großformat" wird kontinuierlich weiter ausgebaut: hier mit dem Band über den an den Folgen eines Reitunfalls jung verstorbenen französischen Maler der Romantik aus dem 19. Jahrhundert Théodore Géricault (1791-1824). Seine Malweise geht bereits von der Romantik zum Realismus über und wird in diesem großformatigen Band erstmals in Deutschland umfassend dokumentiert. - Die neue Reihe im Michael Imhof Verlag "Meisterwerke im Großformat" wird ihrem Namen gerecht; denn mit dem Format 29 x 37 cm handelt es sich in der Tat um ein Hyper-Format, das auf ca. 100 S. fast ebenso viele überaus brillante Farb- und S/W-Reproduktionen ausbringt: In ausgezeichneter Druckqualität werden die Hauptwerke des Künstlers im Großformat wiedergegeben und so läßt sich wirklich die großartige Arbeitsweise des Künstlers erkennen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Kindheit S. 6

Ausbildung S. 8

Salonbilder 1812 und 1814 S. 20

Rom 1816/17 S. 32

Paris 1817/18 S. 44

„Das Floß der Medusa“ 1818/19 S. 56

London 1820/21 S. 74

Paris 1821–24 S. 83

Ergebnis S. 96




Literaturempfehlungen:

Leben und Werk Géricaults sind vergleichsweise gut aufgearbeitet, da bereits Charles Clément 1867 in seiner Biografie über Géricault die wichtigsten Quellen zu dessen Leben veröffentlichte (Géricault, étude biographie et critique avec le catalogue raisonné de l'oeuvre du maître, Paris 1879). Diese Quellen und das Werkverzeichnis wurden von Germain Bazin in sechs Bänden 1987 bis 1994 aktualisiert und ergänzt (Théodore Géricault: Etude Critique, Documents Et Catalogue Raisonne, 6 Bände, Paris 1987–1994). Das Standardwerk ist seit Jahren Lorenz Eitners Monografie (Géricault, his life and work, London 1982). Eine gute Übersicht liefern auch der Ausstellungskatalog
„Géricault“ des Grand Palais in Paris von 1991/92, die Monografie von Nina Athanassoglou-Kallmyer (Théodore Géricault, London/New York 2010) und der Katalog „Géricault. La folie d’un monde“ im Musée des Beaux Arts de Lyon von 2006.
In deutscher Sprache sind kaum Beiträge erschienen. Eine gute und spannend geschriebene Biografie, die sich allerdings auf die historischen Aspekte von Géricaults Leben und das Umfeld beschränkt, lieferte Denise Aimé-Azam bereits 1967 (Géricault und seine Zeit, München 1967). Ein kurzes Werkverzeichnis verfasste Philippe Grunchec (Théodre Géricault. Werkverzeichnis [= Die großen Meister der Malerei], Frankfurt/M., Berlin, Wien 1980). Klaus Bergers Biografie (Géricault und sein Werk, Wien 1952) ist zwar das einzige kunsthistorische Übersichtswerk in deutscher Sprache, aber inhaltlich und methodisch veraltet. Die anspruchsvollsten deutschsprachigen Bücher stammen von Karin Althaus, Michael Mohr und Götz J. Pfeiffer [Géricault, Delacroix, Daumier und Zeitgenossen. Französische Lithographien und Zeichnungen [hg. v. Michael Brunner, Gariele Holthuis, Stephan Mann und Gregor K. Stasch], Petersberg 2009) und von Gregor Wedekind, dessen Katalog zur Ausstellung in der Frankfurter Schirn 2013 sich nicht biografisch, sondern motivisch dem Werk Géricaults nähert und vor allem Géricaults Porträts der Geisteskranken und seine Studiender Leichenteile in den Blick nimmt (Gregor Wedekind und Max Hollein [hg.]: Géricault. Bilder auf Leben und Tod, München 2013). Hervorzuheben ist im Katalog der Beitrag von Bruno Chenique, „Géricault und Delacroix – oder die Geburt der Romantik aus dem Geist der Revolution“. Im Gegensatz zum Katalog versucht das nur 36-
seitige Einführungsheft zur Ausstellung auch einen Überblick zum Leben und Werk Géricaults zu vermitteln (Laura Heeg und Antje Lindner: Géricault. Bilder auf Leben und Tod, Frankfurt/M. 2013). Letztlich schließt der Frankfurter Katalog an Gregor Wedekinds Untersuchung „Le portrait mis à nu. Théodore Géricault und die Monomanen“ (München/Berlin 2007) an. Zum selben Thema äußerte sich zuvor Udo Schubert (Die „Irrenporträts“ von Géricault für Dr. Georget [1822/23] [mit einem Vortrag von M.
Putscher, Leiden 1986], Köln 1989).
Umfangreiche Einzeluntersuchungen erschienen zum Hauptwerk Géricaults – dem „Floß der Medusa“. Dabei ist das Buch von Lorenz Eitner aus dem Jahr 1972 hervorzuheben.
Bereits zuvor, 1967, hatte Eitner in einem Aufsatz die Themen- und Motiventwicklung der Studien zum „Floß der Medusa“ geklärt. Weitere Einzelveröffentlichungen zum „Floß der Medusa“ stammen von Michel Schneider (Un rêve de pierre: Le Radeau de la Méduse. Géricault, Paris 1991), Albert Alhadeff (The Raft of the Medusa. Géricault, Art, and Race, München/Berlin/London/New York 2002) und Bruno Chenique (Géricault, au coeur de la création romantique. Études pour le Radeau
de la Méduse, Ausstellungskatalog Clermont-Ferrand 2012). In letztgenanntem Katalog findet sich auch ein ausführliches Literaturverzeichnis. Eine gute Zusammenstellung von Pferdebildern Géricaults versammelt das Buch von Philippe Grunchec (Géricaults Horses. Drawings an Watercolours, London 1982).
Erwähnenswert sind zudem die Beiträge zum grafischen Werk von Emmanuelle Brugerolles (Géricault. Dessins & estamps des collections de l’École des Beaux-Arts, Katalog Paris 1997) und Loys Delteil (Théodore Géricault – The Graphic Work. A Catalogue Raisonne, San Francisco 2010).
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