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Fundbüro
Roman
Siegfried Lenz
Hoffmann und Campe
EAN: 9783455042801 (ISBN: 3-455-04280-5)
335 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, Juli, 2003
EUR 21,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
»Endlich hatte Henry Neff das Fundbüro entdeckt.«
So setzt Siegfried Lenz' neues Buch ein - ein wunderbar erzählter Roman, der warmherzig und mitfühlend von Menschen berichtet, von ihren Verlusten, Erwartungen und Ängsten ... und von der Notwendigkeit, im Leben Entscheidungen zu treffen.
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Henry Neff verspürt trotz seiner jugendlichen 24 Jahre keine Lust, auf der Karriereleiter nach oben zu kommen. Attraktive Angebote schlägt er aus und sucht statt dessen Unterschlupf im Fundbüro eines Hauptbahnhofs. »Mir genügt's, da zu bleiben, wo ich bin«, ist sein Motto, und schon bald gewinnt er Gefallen an seinem neuen Arbeitsplatz, der reich an Kuriositäten und absonderlichen Vorkommnissen ist. Jeder Tag beschert ihm Begegnungen mit Menschen, die die unglaublichsten Dinge verlieren und liegenlassen. Mal vermißt ein Messerwerfer sein Handwerkszeug, mal tauchen im Zug zurückgelassene Liegestühle auf, und ein andermal wendet sich eine Schauspielerin hilfesuchend an Henry, weil sie ihr Textbuch nicht mehr findet. Um den »Besitznachweis« zu führen, fordert Henry sie mit dem ihm eigenen Charme auf, Passagen aus dem Theaterstück im Fundbüro zu rezitieren. Siegfried Lenz' warmherziger Humor läßt die farbige Szenerie eines unvergleichlichen Schauplatzes vor die Leser treten - grundiert von einer feinen Symbolik des Verlierens und (Wieder-)Findens. Als Henrys Freund, der baschkirische Mathematiker Fedor Lagutin, dann aber von skrupellosen Gewalttätern bedroht wird und die Reformen der Bundesbahn den Arbeitsplatz eines Kollegen gefährden, muß Henry einsehen, daß sein Fundbüro keine Oase der Seligen ist. Er ergreift Partei und erkennt, daß das Leben mitunter dazu zwingt, sich einzumischen. »Fundbüro« ist ein einnehmender, souverän erzählter Roman voll menschlicher Anteilnahme und liebenswertem Witz.
Siegfried Lenz wurde 1926 im ostpreußischen Lyck geboren. Seine Werke erscheinen seit 1951 (»Es waren Habichte in der Luft«) im Hoffmann und Campe Verlag und wurden mit zahlreichen renommierten Preisen, darunter dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, ausgezeichnet. Zuletzt erschienen der Roman »Arnes Nachlaß« und die Essays »Mutmaßungen über die Zukunft der Literatur«.
Rezension
Ein Fundbüro, das jeder kennt, und doch aus einer anderen Zeit zu stammen scheint, ein Großstadtgetto mit Motorradgang, das etwas überzeichnet wirkt. Ausländerfeinlichkeit, die ganz unvermittelt auftritt, ohne herausgearbeitet zu werden, ein Professor aus dem Osten, der auch nicht in unsere Welt passen will.
Und in Mitten diese Elemente eine Hauptperson, die sich erfolgreoch gegen den Ergeiz und die Hetze unserer Zeit stellt und liebevoll in seiner Umwelt wirkt.
Ein Buch für Träumer, eher ein Märchen als ein Roman. Leise Töne, wenig Spannung.
Mehr geeignet zur aufbauenden Lektüre des geschundenen Lehrerherzens als zur Schullektüre.
Christoph Ranzinger, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
„Sie sind und bleiben ein Junge, der Geschichten erzählen will“ – so ist Henry, die Hauptfigur in Siegfried Lenz’ lang erwartetem neuen Roman. Und in einem Fundbüro lauern Geschichten schließlich überall.
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