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Freundschaft ist blau-oder?
Eine Geschichte mit 12 Liedern vom kleinen Pinguin, der anders ist als die anderen
Ursula Kraft
Buchecker- Verlag
EAN: 9783936156072 (ISBN: 3-936156-07-7)
1 Seiten, CD-Box, 14 x 12cm, 2001, 32 Min ab 5 Jahren mit Autorenlesung
EUR 12,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
In einer Geschichte voller Klänge und Lieder erleben Kinder, wie sich der kleine blaue Pinguin, der anders aussieht als seine Artgenossen, auf den Weg ins weite Meer macht. Er findet dort einen Freund, der die gleiche Farbe hat wie er. Freundschaft ist eben blau oder?
Erst ganz allmählich begreift der Pinguin, dass es um ihn herum viele verschiedene Wesen gibt und dass es genau diese Vielfalt ist, die das Leben bunt macht.
Ab 5
Rezension
Die Geschichte vom Pinguin erinnert an das Land der vier Farben: ein kleiner Pinguin ist nicht schwarz-weiß, sondern blau. Alle anderen aber sind gleich. Der kleine Pinguin ist anders- und das merkt er auch sehr schnell. So schwimmt er davon und findet ein neues Zuhause. Bald gesellt sich blauer Fisch zu ihm und sie werden Freunde. Freundschaft ist eben blau! Doch dann kommen weitere Tiere hinzu, die aber sind gar nicht blau. Doch allmählich machen sich die Tiere miteinander vertraut und nach anfänglichen Vorurteilen, werden sie zu Freunden.
Mir gefällt an dieser Geschichte besonders gut, dass auch der Pinguin und der Fisch Vorurteile gegenüber den anderesfarbigen hatten. So erleben Kinder, dass anfängliche Scheu durchaus normal ist und auch sein darf; dass man sich aber kennen lernen sollte, und dann merken wird, dass man trotzdem befreundet sein darf.
Aber nicht nur Vorurteile werden von Ursula Kraft in sensibler Weise angesprochen! Auch Die Eifersucht des Pinguins, als sein Freund einen neuen Freund findet, ist angesprochen. Die liebevolle Art, in der die Autorin Kindern diese Themen zugänglich macht, indem sie auf einer einfachen Handlung die Konzentration auf das Wesentliche lenkt, ja, diese Schreibweise zeigt, wie gern die Autorin Kinder haben mag. Als ehemalige Lehrerin versteht sie es prima, Kinder anzusprechen. Schade nur, dass sie jetzt keine eigene Schulklasse mehr unterrichtet- aber dafür liest sie noch immer in Grundschulen und ist in der Lehrerfortbildung tätig!
Sehr schön- und dafür werden ihr viele Lehrerinnen und Lehrer dankbar sein- sind die Materialien, die begleitend zum Bilderbuch angeboten werden.
Wer Interesse an den Melodien gefunden hat, der kann auf der Verlagshomepage die Hörproben geniessen und mehr über die Bücher des Verlages erfahren!
Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kurze Leseprobe aus dem Buch "Freundschaft ist blau - oder?"
Eines Nachmittags, als der Pinguin gerade mit zwei Luftblasen von der Wasseroberfläche zurückkam, wedelten die anderen aufgeregt mit ihren Flossen.
"Schau mal da hinüber!", flüsterte ihm der kleine Grüne zu. "Zwei Fremde! Sie sind am ganzen Körper gelb!"
Der Pinguin war ratlos. "Diese beiden sehen wirklich völlig anders aus als wir. Was sollen wir denn jetzt machen?"
"Ich ärgere mich", zischte der lange Grüne. "Wir hatten es so gemütlich - und jetzt das!"
Die anderen drei gaben ihm Recht.
"Aus ist es mit unserer Ruhe!", murmelte der kleine grüne Fisch.
Er und der kleine Blaue waren inzwischen so gute Freunde geworden, dass der Pinguin fast schon ein bisschen eifersüchtig war.
Die Blauen und die Grünen versteckten sich in ihrer Höhle.
"Blau und grün passt recht gut zusammen. Das sieht man ja an uns", meinte der Pinguin, "aber gelb ist eben etwas ganz anderes!"
Draußen standen die Gelben wie zwei Ungeheuer und dachten nicht daran zu verschwinden.
Die Aufregung der Freunde legte sich allmählich, aber sie wussten nicht recht, wie es weitergehen sollte.
Plötzlich begann die schöne Wasserpflanze, sich sanft hin und her zu wiegen.
Da erinnerten sich die vier an den Abend, an dem die beiden Grünen als Fremde draußen vor der Höhle gestanden waren.
Angst hatten sie damals voreinander gehabt! Und nun waren sie die besten Freunde.
Die Wasserpflanze faltete ihre Blütenblätter auseinander und wartete.
"Ich glaube, sie will, dass wir kommen und Luftkugeln abholen", sagte der Pinguin. Und damit hatte er Recht.
Beim ersten Mal hatte ihnen die Wasserblume geholfen. Diesmal mussten sie allein das Richtige tun.
Mutig schwammen sie zur Pflanze hin und rüttelten sanft an ihrem Stängel.
Schon blubberten durchsichtige, glänzende Luftblasen aus der Blüte hervor und schwebten schillernd durch das Wasser.
Die Gelben näherten sich ein wenig. Der eine sah aus wie ein Aal, der andere wie eine Wasserschildkröte. Die beiden spürten, dass sie nun doch willkommen waren.
Nun waren sie zu sechst in dem Unterwassergarten und verbrachten dort glückliche Tage.
Wenn der Pinguin Luft holen musste, begleiteten ihn die anderen fünf zur Wasseroberfläche. Nachts schlief er auf seiner Insel.
Er war nun nicht mehr eifersüchtig.
"Manche passen einfach besonders gut zusammen", dachte er.
Er selbst hatte ja auch seinen allerbesten Freund gefunden - die gelbe Wasserschildkröte.
Anfangs war sie scheu gewesen und hatte sich oft in ihren Panzer zurückgezogen. Aber eines Tages erkannte sie, dass man zur Freundschaft auch ein wenig Mut braucht. Jetzt war sie überall mit dabei.
Der "Aal" war überhaupt kein Aal, sondern eine Wasserschlange, die sogar ein bisschen giftig war. Das merkten die anderen aber erst, als sie schon mit ihr befreundet waren - und vor einem Freund braucht man ja keine Angst zu haben. |
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