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Fremdenfeindlichkeit durch Emotionen? Subjektive Deutungsmuster Jugendlicher gegenüber Zuwanderern
Fremdenfeindlichkeit durch Emotionen?
Subjektive Deutungsmuster Jugendlicher gegenüber Zuwanderern




Alkje Sommerfeld

Juventa Verlag
EAN: 9783779917533 (ISBN: 3-7799-1753-X)
320 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2010

EUR 28,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Warum sind einige Jugendliche der Meinung, dass in Deutschland zu viele Ausländer leben und andere nicht? Warum befürworten einige Jugendliche die Abschiebung hier lebender Migranten und andere nicht?

Die Studie untersucht den subjektiven Sinn und die emotionalen Hintergründe von fremdenfeindlichen Positionen und Verhaltensweisen Jugendlicher. Grundlage der Analyse bilden problemzentrierte Interviews mit deutschen Jugendlichen mit variierenden Affinitäten zu fremdenfeindlichen Orientierungen.

Mit der Fokussierung auf Emotionen erhellt die Autorin einen Bereich, der in den bisherigen Klärungsversuchen – mit der Dominanz von Einstellungskonzepten und makrosozialen Ansätzen – vernachlässigt wurde. Darüber hinaus arbeitet sie heraus, welche Person- und Umweltfaktoren sich begünstigend oder hemmend auf die Entstehung intensiver, negativer Emotionen auswirken, woraus wertvolle Anregungen für die Prävention von Fremdenfeindlichkeit abgeleitet werden.
Rezension
Fremdenfeindlichen und rechtsextremen Positionen ist selten mit Mitteln der Vernunft beizukommen; was man nicht hören und wahrnehmen will, das wird eben nicht wahrgenommen. Lehrer/innen machen diese Erfahrung nicht selten. Deshalb wählt diese Studie einen anderen Zugang: Sie untersucht den subjektiven Sinn und die emotionalen Hintergründe von fremdenfeindlichen Positionen und Verhaltensweisen Jugendlicher, geht also über die Emotionalität auf das Thema zu. Nur wenn man die hinter den fremdenfeindlichen Positionen liegenden Emotionen versteht und begreift, lassen sich dann auch hilfreiche Präventionsmaßnahmen ableiten. So gelingt es der Autorin herauszuarbeiten, welche Person- und Umweltfaktoren sich begünstigend oder hemmend auf die Entstehung intensiver, negativer Emotionen auswirken, woraus wertvolle Anregungen für die Prävention von Fremdenfeindlichkeit abgeleitet werden.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Reihe: Jugendforschung, hrsg. von W. Heitmeyer, K. Hurrelmann, J. Mansel und U. Sander.

Die Studie untersucht den subjektiven Sinn und die emotionalen Hintergründe von fremdenfeindlichen Positionen und Verhaltensweisen Jugendlicher und leitet daraus Anregungen für die Prävention ab.

Die Autorin:
Alkje Sommerfeld, Dr. phil., Jg. 1979, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bielefeld Center for Education and Capability Research der Universität Bielefeld. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Jugend- und Jugendhilfeforschung.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung

II. Begriffsklärungen


1. Fremdenfeindlichkeit
1.1 Die soziale Konstruktion von Fremdheit
1.2 Arbeitsdefinition von Fremdenfeindlichkeit
2. Emotionen
2.1 Eine Begriffsbestimmung von Emotionen aus kognitionstheoretischer Perspektive
2.2 Die einzelnen Komponenten von Emotionen
2.3 Emotionsarten und ihre prototypischen Erscheinungen

III. Theorien und Forschungsstand

1. Die Intergroup Emotion Theory
2. Negative gruppenbezogene Bewertungen und ihre Konsequenzen
3. Hintergründe und Konsequenzen von Intergruppenemotionen
4. Intergruppenangst
5. Zusammenfassung, Forschungslücken und die Zielsetzungen dieser Untersuchung

IV. Methodisches Vorgehen

1. Zur Datenerhebung
2. Zur Auswertung der Interviews

V. Empirische Ergebnisse

1. Einstellungen und Verhaltensweisen und -tendenzen Jugendlicher gegenüber Migranten
1.1 Die Einstellungsebene
1.2 Die Verhaltensebene
2. Emotional relevante Erfahrungen mit Migranten im Alltag von Jugendlichen
2.1 Negative Interaktionen mit und Beobachtungen von Migranten
2.2 Negative Erfahrungsberichte und Informationen anderer
2.3 Positive Erfahrungen mit Migranten
2.4 Zusammenfassung
3. Emotionen und subjektive Deutungen in der Auseinandersetzung mit Migranten
3.1 Emotionen im Zusammenhang mit Migranten
3.2 Subjektive Deutungen in der Auseinandersetzung mit Migranten - Implikationen für die personale und soziale Identität
4. Emotionale Hintergründe von fremdenfeindlichen Positionen und Handlungsweisen bei Jugendlichen
4.1 Zur Generalisierung von negativen Erfahrungen mit Migranten
4.2 Der Einfluss von Bedrohungswahrnehmungen und Deprivationsempfindungen auf die Haltung zum Ausländeranteil
4.3 Etabliertenvorrechte, rassistische und nationalistische Positionen als Ursache und Folge von negativen Emotionen
4.4 Die Präferenz diskriminierender Umgangsweisen mit Migranten als Folge von Bedrohungswahrnehmungen und Gefühlen der Benachteiligung
4.5 Emotionale Hintergründe für fremdenfeindliche Verhaltensweisen und -intentionen

VI. Zusammenfassung und Konsequenzen

1. Inwiefern „erzeugen“ Migranten negative Emotionen?
2. Was haben Emotionen mit Fremdenfeindlichkeit zu tun?
3. Welche Faktoren und Bedingungen beeinflussen die Entstehung und Intensität negativer Emotionen gegenüber Migranten?
4. Was bedeuten die Ergebnisse für die Prävention von Fremdenfeindlichkeit?

Literatur