|
Existentielle Psychotherapie
Irvin D. Yalom
Edition Humanistische Psychologie
EAN: 9783926176196 (ISBN: 3-926176-19-9)
639 Seiten, hardcover, 15 x 21cm, 2005, 4. vermehrte Auflage
EUR 40,00 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
„Ich glaube, dass dieses exzellente Buch ein Klassiker für Studierende der existentiellen Psychotherapie und erst recht für alle im psychosozialen Bereich Tätige wird. Es wäre allerdings sicherlich ein Fehler, dieses Buch nur Psychiatern und Psychologen zu empfehlen, denn jede Person, die sich die sich für die Motive des menschlichen Daseins interessiert, wird in diesem Buch hilfreiche Anregungen finden. Ich fand dieses Buch derart lesenswert, dass es mir kaum möglich war, es beiseite zu legen, bevor ich es nicht beendet hatte.“
Rollo May
Rezension
In diesem Buch führt Irvin Yalom in die Grundlagen der existenziellen Psychotherapie ein. Die vier Themen Tod, Freiheit, Isolation und Sinnlosigkeit, die auch den strukturellen Rahmen des Buches bilden, sind für jeden Menschen fundamental und die Auseinandersetzung mit ihnen ist für die Entwicklung von Krankheit und Gesundheit entscheidend. Auf der einen Seite können die Ängste, die mit diesen Themen im Zusammenhang stehen bzw. deren Verdrängung Grundlage vielfältiger Psychopathologien sein, auf der anderen Seite können diese Themen aber auch als Motivationsgrundlage für ein befriedigendes und selbstbestimmtes Leben dienen.
Die Darstellung nimmt Bezug zu zahlreichen psychologischen Theorien aber auch zu Werken aus Philosophie, Literatur und Geschichte (Satre, Camus, Tolstoi, Dostojewski) und verdeutlicht an ihnen die existenziellen Themen. Größeren Raum nimmt hierbei die kritische Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse ein, die insbesondere bei der Frage nach dem Tod der existenziellen Thematik ausweicht. Die Erläuterung möglicher Gründe hierfür gewährt hierbei auch einen interessanten Einblick in die Psychoanalyse und in die Motivationen ihres Begründers Sigmund Freud.
Zahlreiche Fallbeispiele verdeutlichen die Ausführungen. Der Text ist flüssig und allgemeinverständlich geschrieben und liest sich teilweise eher spannend wie ein Roman ohne jedoch am wissenschaftlichen Anspruch Abstriche zu machen. Nur an wenigen Stellen wird der Leser ein Fremdwörterbuch zu Rate ziehen müssen um Wörter nachzuschlagen, die wohl nicht zum allgemeinen Wortschatz gehören.
Die existenziellen Themen, die Yalom hier vorstellt sind so fundamental, dass Sie auch außerhalb des klinischen Kontextes für eine breite Leserschicht relevant sind. Für den Fachmann dürfte der Reiz des Buches jedoch genau darin zu bestehen, eine ausführliche Darstellung der Themen zu erhalten, die in der klinischen Fachliteratur oft weitesgehend ausgeklammert werden, da sie als schwer zu handhaben gelten. Für die Schule ist das Buch ebenfalls vom großen Nutzen, da es vertieft die Themen behandelt, die gerade auch in der Adoleszenz von großer Bedeutung sind, wie z.B. die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Fazit: Gut lesbares Grundlagenwerk zur existenziellen Psychotherapie sowohl für den Fachmann als auch für eine breite Leserschicht.
Björn Hillen, lehrerbibliothek.de
Rezensionszitate
(Quelle: EHP)
»Das große Standardwerk der Humanistischen Psychologie - kaum ein Werk ist von so zentraler und programmatischer Bedeutung. Und dabei schreibt Yalom so lesbar wie in seinen Romanen, so dass er auch vielen Laien moderne Psychotherapie verständlich machen kann - auf den Schreibtischen der Profis liegt er eh'.«
»Kölner Stadt-Anzeiger: Welches Buch lesen Sie derzeit? – Renan Demirkan: ›Yaloms Existenzielle Psychotherapie‹.«
»Ein Fehler, dieses Buch nur Psychiatern und Psychologen zu empfehlen, denn jeder, der sich für Motive des menschlichen Daseins interessiert, wird hier Anregungen finden.« (Rollo May)
»Ich bewundere das Sprachgefühl von Yalom, seinen Mut, sich immer wieder selbst in Frage zu stellen, die Brillanz seiner Ansichten, seinen Umgang mit Obsessionen, und zu guter Letzt seine Fähigkeit, im schwierigsten Charakter den Menschen zu entdecken.« (Washington Post)
"Wenn mich Leser fragen, welches meiner Bücher mir am liebsten ist, würde ich wohl antworten, dass ich besonders stolz auf das Buch ›Existenzielle Psychotherapie‹ bin.« (Irvin Yalom)
Inhaltsverzeichnis
Danksagungen 11
1. Kapitel: Einführung 13
Existentielle Therapie: Eine dynamische Therapie 16
Die existentielle Orientierung: Fremd aber seltsam vertraut 22
Existentielle Therapie und die akademische Gemeinschaft 34
I. Teil
TOD 41
2. Kapitel: Leben, Tod und Angst 43
Die Interdependenz von Leben und Tod 43
Tod und Angst 56
Die Unachtsamkeit gegenüber dem Tod in der Theorie und Praxis der Psychotherapie 72
Freud: Angst ohne den Tod 78
3. Kapitel: Der Todesbegriff bei Kindern 97
Das verbreitete Interesse von Kindern am Tod 98
Der Todesbegriff: Entwicklungsstufen 100
Todesangst und die Entwicklung der Psychopathologie 129
Die Todeserziehung von Kindern 133
4. Kapitel: Tod und Psychopathologie 137
Todesangst: Ein Paradigma der Psychopathologie 139
Besonderheit 145
Der letzte Retter 158
Auf dem Weg zu einer integrierten Sicht der Psychopathologie 172
Schizophrenie und die Angst vor dem Tod 180
Ein existentielles Paradigma der Psychopathologie: Forschungsbefunde 186
5. Kapitel: Tod und Psychotherapie 193
Der Tod als Grenzsituation 193
Der Tod als ursprüngliche Quelle der Angst 225
Probleme der Psychotherapie 243
Lebensbefriedigung und Todesangst: Eine therapeutische Stütze 247
Todes-Desensibilisierung 251
II. Teil
FREIHEIT 257
6. Kapitel: Verantwortung 261
Verantwortung als eine existentielle Angelegenheit 261
Vermeidung der Verantwortung: Klinische Erscheinungsformen 266
Übernahme von Verantwortung und Psychotherapie 275
Verantwortungsbewusstheit nach amerikanischer Art – oder: Wie man sich um sein eigenes Leben kümmert, selbst Regie führt, zuerst an sich denkt und es schafft 302
Verantwortung und Psychotherapie: Forschungsbefunde 311
Grenzen der Verantwortung 319
Verantwortung und existentielle Schuld 328
7. Kapitel: Wollen 341
Verantwortung, Wollen und Handlung 341
Zum klinischen Verständnis des Willens: Rank, Faber, May 349
Der Wille und klinische Praxis 358
Wunsch 360
Entscheidung – Wahl 373
Vergangenheit versus Zukunft in der Psychotherapie 410
III. Teil
ISOLATION 417
8. Kapitel: Existentielle Isolation 419
Was ist existentielle Isolation? 421
Isolation und Beziehung 430
Existentielle Isolation und interpersonale Psychopathologie 443
9. Kapitel: Existentielle Isolation und Psychotherapie 465
Eine Anleitung zum Verständnis zwischenmenschlicher Beziehungen 465
Den Patienten mit der Isolation konfrontieren 470
Isolation und die Begegnung zwischen Patient und Therapeut 475
IV. Teil
SINNLOSIGKEIT 493
10. Kapitel: Sinnlosigkeit 495
Das Problem des Sinns 498
Sinnhaftigkeit im Leben 499
Sinnverlust: Klinische Implikationen 526
Klinische Forschung 536
11. Kapitel: Sinnlosigkeit und Psychotherapie 543
Warum brauchen wir Sinn? 544
Psychotherapeutische Strategien 553
EPILOG 569
Anmerkungen 571
Personen und Sachregister 611
Nachwort des Autors: »25 Jahre Existenzielle Psychotherapie« 629
»Sich berühren lassen«. Der Romanautor und Psychotherapeut
Irvin Yalom im Gespräch mit Ulfried Geuter 635
|
|
|