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Erzählte Behinderung Grundlagen und Beispiele narrativer Heilpädagogik
Erzählte Behinderung
Grundlagen und Beispiele narrativer Heilpädagogik




Johannes Gruntz-Stoll

Verlag Paul Haupt
EAN: 9783258076638 (ISBN: 3-258-07663-4)
204 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2012, 1 Abb., 25 Diagr., 8 Tab.

EUR 36,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Im Grenzbereich zwischen Literatur und Wissenschaft ist das Konzept einer narrativen Heilpädagogik angesiedelt: Während es in der Heil- und Sonderpädagogik um Praxis und Theorie von Bildung und Erziehung unter erschwerten Bedingungen geht, schildern literarische Texte erzählter Behinderung Erfahrungen von Personen mit besonderen Bedürfnissen. Das Zusammenleben von Betroffenen und ihren Angehörigen, von Beteiligten und Aussenstehenden, von Bezugs- und Fachpersonen ist charakterisiert durch Vielfalt wie durch Einmaligkeit und entzieht sich verallgemeinernden Aussagen, wie sie für wissenschaftliche Texte charakteristisch sind - literarische Texte vermitteln im Gegensatz dazu individuelle Erfahrungen von Personen in ihrer Komplexität, stellen sie in einen Erzählkontext und gewinnen dadurch Authentizität und Differenziertheit. Erzählte Behinderung erschliesst Lebenssituationen von Menschen mit Behinderung - Grundlagen und Beispiele dazu vermittelt die einführende Darstellung narrativer Heilpädagogik.
Rezension
Literarische Texte erzählter Behinderung schildern Erfahrungen von Personen mit besonderen Bedürfnissen - das ist das Feld narrativer Heilpädagogik. Subjektives Erleben, das sich wissenschaftlicher Verobjektivierung oft genug entzieht, erschliesst in dargestellter und erzählter Weise plastisch konkrete Lebenssituationen von Menschen mit Behinderungen. Hier zeigt sich die ganze Bandbreite und Vielfalt von Leben mit Behinderung, aber auch die Komplexität der Lebenssituationen. Hier kommt der behinderte Mensch selbst authentisch zur Sprache - mit seinen ganz spezifischen Bedürfnissen. In Erzählungen finden Erfahrungen Ausdruck und Gestalt und so kann Sein durch Sprache verstanden werden. Narrative Heilpädagogik stellt Überlegungen zum Erfassen und Verstehen von literarischen Texten erzählter Behinderung an.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sachgebiet: Heil- und Sonderpädagogik
Inhaltsverzeichnis
„Aus Geschichten lernen” 9
Zur Einführung

Begriffe und Bedeutungen 11
Erschliessen und Verstehen 14
Grundlagen und Beispiele 17
Dank 18

„Mitten unter uns und doch am Rande” 21
Anthologien und Bibliografien

„Geschichten verbinden” 22
Textsammlungen und Anthologien
„Mitleidscharakter und Rührseligkeit” 29
Recherchen und Studien
„Warum gerade ich?” 34
Bibliografien und Materialien

Vom Buchtext zur Datenbank 43
Kriterien und Kategorien

Reflektierte Willkür und systematischer Zufall 45
Kriterien für Auswahl und Aufnahme
Erzähltes Wissen in vorläufiger Struktur 51
Kategorien zur Erschliessung und Verortung
Absehbare Grenzen und angedachte Übergänge 58
Fragen und Probleme beim Auf- und Ausbau

Zahlen, Tabellen und Diagramme 63
Datenbank und Textkorpus

Stück für Stück 64
Erfassung der Daten

Säulen und Kurven 69
Merkmale und Häufigkeiten
Sprache und Erzählung 75
Perspektiven und Motive

Verschiedene Lesarten mit variabler Tiefenschärfe 83
Analysen und Interpretationen

Facts and Figures 85
Literatur als Wachstumsmarkt
Themen und Trends 88
Entwicklungslinien von Motiven und Formen
Möglichkeiten und Grenzen 94
Merkmalskombinationen und Kategorienmatrix

„Der Georg, und das bin ich” 105
Identität und Narration

„Ich bin nicht behindert, ich kann reden” 106
Schul- und andere Lebensläufe
„Ich bin ein richtiger Mensch” 113
Themenvielfalt der Textveröffentlichungen
„Die Welt braucht keine behinderten Menschen” 121
Kontexte und Lesarten

„Michi, einer von denen” 127
Personen und Perspektiven

„Ich schrieb ‘er’ statt ‘ich’” 128
Erzählperson und Erzählperspektive
„Der ist jetzt im Heim” 132
Vom Leid und den Sorgen der Eltern
„Das Fremde lesen als das Eigene” 141
Erzählen und Verstehen

„mittendrin in dieser normalen normalität” 147
Empathie und Reflexion

„Eigentlich hätte es ja mich erwischen müssen” 149
Mehrperspektivische Geschichten
„zäh und lebensstark” 154
Ein Kinderbuch als Mutmacher
„Ich lass mich nicht behindern” 160
Erfahrungsberichte von Betroffenen

„In Geschichten verstrickt” 167
Ein Ausblick

Geschichten und Motive 169
Erzählen und Vermitteln 171
Fragen und Gedanken 175
Bitte 177

Die Bibliografien 179
Primärliteratur 179
Sekundärliteratur 193

Der Autor 204
Weitere Titel aus der Reihe Lernen ermöglichen - Entwicklung fördern / Basler Beiträge zur Speziellen Pädagogik und Psychologie