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Ernst Jandl zum 100.
Lieblingsgedichte – ausgewählt und kommentiert von Luchterhand-AutorInnen
Herausgegeben: Bultmann, Christof; Kammerer, Regina; Klüver, Martina; Spinrath, Miriam
Ernst Jandl
Random House
, Luchterhand
EAN: 9783630878065 (ISBN: 3-630-87806-7)
176 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 19cm, Februar, 2025
EUR 18,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Was hat uns Jandl heute noch zu sagen? Sehr persönliche und höchst originelle Annäherungen der Luchterhand-AutorInnen an einen der wichtigsten Dichter deutscher Sprache.
Am 1. August 2025 hätte Ernst Jandl seinen 100. Geburtstag gefeiert. In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts hat er die Lyrik revolutioniert: Seine Laut- und Sprechgedichte verbinden Poesie und Performance, Avantgarde und Populärkultur, sie schwanken zwischen der Liebe zur Sprache und ihrer Zertrümmerung, zwischen anarchischem Witz und existenziellem Ernst. Doch was haben sie uns heute noch zu sagen? Der Luchterhand Literaturverlag, in dem Jandls Werk seit über 50 Jahren beheimatet ist, hat seine deutschsprachigen AutorInnen gebeten, mit einem eigenen Text jeweils auf ihr Lieblingsgedicht aus dem Werk von Ernst Jandl zu reagieren - herausgekommen sind sehr persönliche und höchst originelle Annäherungen an einen der wichtigsten Dichter deutscher Sprache.
Mit Beiträgen von: Martin Becker, Kristine Bilkau, Marica Bodrozic, Melitta Breznik, Marie Gamillscheg, Christian Haller, Kerstin Hensel, Franz Hohler, Norbert Hummelt, Judith Keller, Terézia Mora, Christiane Neudecker, Hanns-Josef Ortheil, Angelika Overath, Christoph Peters, Benjamin Quaderer, Jaroslav Rudis, Sasa Stanisic, Michael Stavaric und Daniel Wisser
Ernst Jandl wurde 1925 in Wien geboren. Nach Schule, Militärdienst und Kriegsgefangenschaft studierte er Germanistik und Anglistik. Von 1949 bis 1974 arbeitete er als Gymnasiallehrer. Seit 1952 schrieb und veröffentlichte er Gedichte, seit 1954 bis zu seinem Lebensende war er mit Friederike Mayröcker befreundet. Sein Werk wurde mit vielen renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter 1968 dem Hörspielpreis der Kriegsblinden (gemeinsam mit Friederike Mayröcker), 1982 dem Mülheimer Dramatikerpreis, 1984 dem Großen Österreichischen Staatspreis und dem Georg-Büchner-Preis. 1995 erhielt er den Friedrich-Hölderlin-Preis und ein Jahr danach das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Rezension
Zu Ernst Jandls 100. Geburtstag am 1. August 2025 hat der Luchterhand-Verlag seine deutschsprachigen Autor/inn/en gebeten, ein Gedicht Jandls auszuwählen und zu kommentieren; das Ergebnis liegt mit diesem Buch vor. In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts hat Jandl die Lyrik revolutioniert: Seine Laut- und Sprechgedichte verbinden Poesie und Performance, Avantgarde und Populärkultur, sie schwanken zwischen der Liebe zur Sprache und ihrer Zertrümmerung, zwischen anarchischem Witz und existenziellem Ernst. Der österreichische Dichter und Schriftsteller Ernst Jandl (1925 in Wien - 2000 in Wien), dessen Werke 2016 in sechs Bänden von Klaus Siblewski (Hrsg.) bei Random House (Luchterhand), 9783630900032, ediert worden sind, studierte Germanistik und Anglistik und arbeitete lange Zeit als Lehrer. Er ist bekannt geworden durch seine humoristische Sprachkunst und experimentelle Lyrik, darunter auch Sprech- und Lautexperimente, z.B. sein Gedicht "Ottos Mops", das eine Geschichte zwischen Herrchen und Hund erzählt, die mit nur dem Vokal "O" auskommt oder das Gedicht "lichtung", das hier exemplarisch genannt sei: "manche meinen - lechts und rinks - kann man nicht velwechsern. - werch ein illtum!" Der Wortakrobat Ernst Jandl hat seine Gedichte selbst gelesen und vertont und wurde als einer der ersten Lyriker über die Schallplatte, den Tonträger, heute würden wir sagen: das Hörbuch, bekannt. Ernst Jandl wurde durch seine Sprechgedichte berühmt, die sich ebenso in den Ohren von Erwachsenen wie in denen von Kindern festsetzten: auf dem Land ist viel o sophie, ottos mops will nicht nach Hause, lechts und rinks wird vel-wechsert, die weile eilt mit feile und inge hat es dringend.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
Martin Becker zu leben und schreiben 11
Kristine Bilkau zu wirklich schön 17
Marica Bodrožić zu bescheibung eines gedichts 23
Melitta Breznik zu da kommen sie gelaufen 29
Marie Gamillscheg zu naturgedicht 39
Christian Haller zu der greis 47
Kerstin Hensel zu märchenspur 55
Franz Hohler zu zweierlei handzeichen 63
Norbert Hummelt zu junger sperling 69
Judith Keller zu séance 79
Terézia Mora zu vogelgott 87
Christiane Neudecker zu lichtung 93
Hanns-Josef Ortheil zu wenn im theater vater und mutter sind 101
Angelika Overath zu Züge der Zeit 109
Christoph Peters zu älterndes paar – ein oratorium 115
Benjamin Quaderer zu beantwortung von sieben nicht gestellten fragen 127
Jaroslav Rudiš zu bahnfahrten 135
Saša Stanišić zu up and down: ein klaviersolo 143
Michael Stavarič zu zertretener mann blues 151
Daniel Wisser zu Herz 161
BeiträgerInnen 169
Gedichtnachweise 174
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