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Erkämpfte Freiheit
Erinnerungen
Hans Küng
Piper Verlag GmbH
EAN: 9783492044448 (ISBN: 3-492-04444-1)
620 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 23cm, September, 2002, 2. Auflage 2003
EUR 24,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Zu allem ja und Amen sagen?
Alles hätte auch ganz anders kommen können. Eine Ausbildung unter den Augen des Papstes im römischen Elite-Institut »Collegium Germanicum«, die Priesterweihe in Rom, eine aufsehenerregende Dissertation in Paris, mit 32 Jahren Professor für Fundamentaltheologie und Konzilsberater: So beginnen kirchliche Karrieren allerersten Ranges. Aber Hans Küng entscheidet sich anders, für Freiheit statt für Anpassung, für Wahrheit statt für Kompromiß. In einem sehr persönlichen und gedankenreichen Rückblick auf die ersten vier Jahrzehnte seines Lebens erzählt er, wie aus dem »Mustergermaniker« und potentiellen Kardinal ein Mann des aufrechten Ganges wird, der sich seine Freiheit in der Kirche und teilweise auch gegen sie erkämpft.
In Rom kannte sie jeder: Die »cardinaletti«, die Studenten des Collegium Germanicum in ihren roten Roben. Unter den Augen des Papstes wurden sie zur künftigen Elite ausgebildet: Sieben Jahre lang Studium, in Latein selbstverständlich, ein streng reglementierter Tagesablauf, genaueste Vorschriften über Benehmen, Auftreten, ja Denken. Der junge Hans Küng erfährt am eigenen Leib das Zwanghafte des römischen Systems: Der Kampf um Freiheit wird sein Lebensthema. Sehr persönlich erzählt er hier über seine Schweizer Jugend und den Entschluß, Priester zu werden, über manche Zweifel und Kämpfe in Rom und Paris und seine Erfahrungen als junger Professor. Zum prägenden Erlebnis wurde das Konzil, bei dem er Einblicke über die Kämpfe hinter den Kulissen gewann. Begegnungen mit Präsidenten wie John F. Kennedy, mit Päpsten wie Johannes XXIII. und Paul VI. und mit Menschen aus allen Erdteilen schildert er zugleich mitreißend und analytisch. Eine ebenso gedankenreiche wie glänzend erzählte Autobiographie über Küngs erste vier Jahrzehnte und seinen Kampf um ein ursprüngliches Christentum.
Hans Küng, geboren 1928 in Sursee/Schweiz, ist Professor emeritus für Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen und Präsident der Stiftung Weltethos. Sein Werk liegt im Piper Verlag vor. Zuletzt erschienen von ihm unter anderem »Spurensuche. Die Weltreligionen auf dem Weg«, »Die Frau im Christentum« und seine Erinnerungen unter dem Titel »Erkämpfte Freiheit«.
Verlagsinfo
Hans Küngs großer Bericht über die ersten vier Jahrzehnte seines Lebens: Seine Kindheit und Jugend in der Schweiz, seine Eliteausbildung am päpstlichen »Collegium Germanicum«, sein Weg zum jungen Theologen des Konzils. Küng schildert seinen Kampf um die Freiheit des Denkens ebenso wie seine Begegnungen und Erfahrungen in allen Erdteilen.
Inhaltsverzeichnis
Warum ich von meinem Leben erzähle 13
I. Wurzeln der Freiheit 17
Heimat? 17
Bedrohte Freiheit 19
Schockdatum I: 25. Juli 1934 20
Schockdatum II: 12. März 1938 20
Schockdatum III: 1. September 1939 22
Anpassung oder Widerstand? 24
Helden der Freiheit 25
Anpasser und Unbeugsame 27
Frei sein, wie die Väter waren 29
Politische Freiheit - ohne Führer und Geführte 30
Leben aus einer Freiheitsgeschichte 32
Leben mit der Natur: von See und Bergen 34
Naturmystik? 37
Drei Generationen 40
Wieviel liegt an den Genen? 43
Bürgerehre und Ehrenbürger 46
Aus geschlossener katholischer Welt 48
Einer war anders 51
Eine frühe Entscheidung 55
Abschied vom Getto-Katholizismus 58
Die Schweiz und Europa 61
Entscheidung für Rom 64
II. Erziehung zur Freiheit? 67
Freigewählte babylonisch-römische Gefangenschaft? 67
Demokratie oder Kommunismus? 69
Ablegen des alten — Anziehen des neuen Menschen 71
Die römische Kaderschule 72
1928 - 1948 - 1968 73
Ein durchreguliertes Leben 74
Keine Partikularfreundschaften 76
»Unser« Papst: Pius XII. 78
Zuerst der philosophische Unterbau 81
Wer sagt hier, wann Zeit ist? 83
Ein früher »dritter Weg« 84
Hoher Besuch 86
Sehnsucht nach Höherem? 88
Ferien in der römischen Campagna 89
Dem Papst ganz nahe 90
Geistliches Exerzitium 92
Bleibende Einsichten 94
Drohende Unfreiheit 95
Ein erstes Aufbegehren 97
Freiheit ohne Grenzen? 99
Ein unerschütterliches rationales Fundament? 101
III. Durchbruch zur Gewissensfreiheit 104
Erstarrte Fronten 104
Eine Disputatio publica 106
Das »ordentliche« Lehramt: für alle Tage 107
Kritische Rückfragen 109
Das »außerordentliche« Lehramt: Mariendogma 1950 111
Dogmatik römisch 113
Krise des Gehorsams 115
»Das heilige Experiment« 116
Freiheit des Gewissens 118
Ein lautloser Zweikampf 121
Krise der Theologie 122
Ein Versammlungsverbot 124
Heil für Nichtchristen? 126
Sinn meiner Freiheit? 129
Ich habe die Wahl 131
Grundvertrauen wagen 132
Krise der Kirche 134
Kirchenreform — von oben oder unten? 137
Die Arbeiterpriester - ein Testfall 139
Theologen-Säuberung: Yves Congar 140
Im Geist des Gehorsams unterworfen 144
»Wenn ich einen eliminieren könnte« 146
»Going my way«: kritische Katholizität 148
In den Grotten von Sankt Peter 150
Dienerkaplan 152
Ein unbequemes Memorandum 154
Abschied von Rom 157
Ein kleines Nachspiel 158
IV. Freiheit eines Christenmenschen 160
Auf der Suche nach einem Thema 160
Der Laienordensmeister: Hans Urs von Balthasar 163
Warum gerade Karl Barth? 166
Ein an- und aufregendes Resultat 169
»Wenn Sie Lob ernten wollen ...« 171
Paris: ein Studentenleben 172
Eine Defensio und eine kleine Lüge 177
Karl Barth und die Christuserscheinung Pius' XII. 179
Verteidigungsbereit 182
Eine gewonnene Schlacht 185
Keine Siegesfeier 188
Eine theologische Sensation auch für Montini 189
Mein Dossier bei der Inquisition: Nr. 399/57i 192
Dank meinen Lehrern 195
Später Triumph 196
Der Grund christlicher Freiheit 200
Ein Buch wird zum Schicksal 201
Lust an der Philosophie: G. W. F. Hegel 203
Madrid: faszinierendes Spanien 205
Befremdliches Lourdes (und Fatima) 210
London: englische Demokratie - anglikanische Kirche 214
Amsterdam: katholische Tradition und Erneuerung 217
V. Aufbruch zur Kirche in Freiheit 220
Bewährung in der Praxis: Luzern 220
Was ein Vikar zu tun hat 222
Theologische Leitfiguren 224
Ecclesia semper reformanda: ein brisantes Thema 227
Ein Konzil! 229
Pius XII.: der größte Papst des 20. Jahrhunderts? 231
Johannes XXIII.: ein anderes Verständnis des Papsttums 234
Die versäumte Kurienreform 235
Führungsschwäche 238
An der Wegscheide: Praxis oder Theorie? 240
Der Weg in die Wissenschaft 242
Eine deutsche Theologie - getestet 246
Ein Professor als Bischof? 247
Konzil und Wiedervereinigung 249
Eine Gesamtvision 251
Der Fels als Hindernis 253
Reformen: was geht theologisch? 255
Reformen: was geht praktisch? 257
So geht es nicht!? 259
Rom vor dem Kon/il - Kardinal Montini 262
Viel Mühe um ein Geleitwort 266
Geheimnisse eines Berufungsverfahrens 269
Ein Ruf und ein Buch 274
Freiheit in der Welt 277
VI. Kampf um die Freiheit der Theologie 279
Heiße Eisen aussuchen? 279
Fundamentale Probleme 282
Glauben oder Wissen? 284
Die freie Luft Tübingens 286
Theologie eigenständig 288
Wie die Bibel verstehen - wörtlich, geistig-symbolisch ...? 291
Große Theologen in der Endphase: Barth und Bultmann 295
Wegen der Bibel katholisch werden? Schlier und Käsemann 297
Dreiecksdiskussion um Bibel und Kirche 300
Katholizität statt »Häresie«: freilich nur ein Programm 302
Was ist ein Ökumenisches Konzil? 304
Laien auf dem Konzil? Martin Luthers Anliegen 307
Und die Rolle des Papsttums? 308
Ohne Euphorie engagiert für das Konzil 310
Scheitern des Konzils möglich 313
Ein erster Schlagabtausch 315
Gerüchte über Gerüchte 317
Neue - alte Strukturen der Kirche: drei Wege ins Amt 320
Das Konzil über dem Papst? Konstanz und Vatikanum I 323
Zweifel an der Unfehlbarkeit: Rottenburger Bischöfe 325
Ein Kurienkardinal an der Universität: Augustin Bea 327
Ein Vorkämpfer der Freiheit in der Theologie: Karl Rahner 331
Ein Streit um Dogmen 334
Imprimatur? 337
Des Bischofs Sachverständiger 340
Eine Neuformierung der katholischen Theologie 342
Kuriale Konzilsvorbereitung und Gegenaktionen 344
Wider Erwarten ein Bestseller 347
»Time Magazine«: Zwischen Luther und Papst Johannes 349
Eine Verbindung zu Johannes XXIII. 352
»Sua Santitä ... hat es gelesen« 354
VII. Kampf um die Freiheit des Konzils 357
Pessimistische Stimmung vor dem Zweiten Vatikanum 357
Konzilseröffnung zwiespältig 359
Der Sprung nach vorn 362
Öffnung zur Ökumene 365
Das Konzil - eine eigene Persönlichkeit 368
Weltumfassende Katholizität 372
Erlebte Freiheit 373
Lateinmonopol als Machtinstrument 375
Warum zuerst Liturgiereform? 378
Nachhilfeunterricht für Bischöfe 380
Rückkehr zum Ursprung: gehe ich zu weit? 382
Liturgiekommission an kurialer Kette 384
Realisierung evangelischer Anliegen 386
Abkehr von der Gegenreformation 388
Eine Abstimmung gegen die Zweidrittelmehrheit 392
Die konziliare Theologie organisiert sich 394
Impulse für die Reform der Strukturen 396
Eine historische Debatte und ein Lehrverbot 399
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