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Elfennacht
Die siebte Tochter
Frewyn Jones
Ravensburger Buchverlag
EAN: 9783473352807 (ISBN: 3-473-35280-2)
352 Seiten, 14 x 22cm, Januar, 2008
EUR 14,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Den Blick auf ihr Spiegelbild geheftet, bewegte Anita stumm die Lippen: Ich liebe dich, Evan. Ihre Augen wurden groß. Am liebsten hätte sie laut geschrien, und sie wusste nicht, ob vor Freude oder Panik.
Anita hatte sich bereits rettungslos in Evan verliebt, als sie erfuhr, dass sie einem anderen gehörte. Anita war nicht von dieser Welt - sie war die verlorenen Tochter des Elfenkönigs, der sie in sein Reich zurück rief.
Rezension
Elfennacht - Die siebte Tochter so lautet der neugierig machende Titel dieser neuen Jugendromanserie.
Kurz vor ihrem sechzehnten Geburtstag bauen Anita und Evan - der Junge, in den sie sich innerhalb kürzester zeit unsterblich verliebt hat - einen schweren Bootsunfall auf der Themse - ausgerechnet in dem Moment, in dem Evan ihr etwas unheimlich wichtiges sagen will.
So beginnt die Geschichte, in der sich Anitas Leben von Grund auf verändern wird.
Im Krankenhaus entdeckt sie plötzlich, dass ihr Flügel wachsen - und dann wieder verschwinden. Hat sie bei dem Unfall einen Hirnschaden davon getragen? Oder passiert das alles wirklich?
Wer mehr erfahren will, sollte einfach das Buch lesen - es bleibt spannend bis zum Schluss und macht neugierig auf die Fortsetzung.
Dem - mir zuvor vollkommen unbekannten - Autor gelingt es wirklich sehr gut, den Leser in seinen bann zu ziehen. Man hat das Gefühl, mitten in der Geschichte zu stecken und egal wie irreal einem so manches als nüchtern denkender Mensch vorkommen mag, während man das Buch liest glaubt man an (fast) alles.
Genau das macht ein gutes Buch aus!
Der Schreibstil ist sehr modern gehalten und kommt ohne große Schnörkeleien aus. So wie die Personen der Geschichte sich unterhalten, könnte die Geschichte sich direkt neben uns im realen Leben abspielen - so hat man zmindest den Eindruck.
Sobald Anita jedoch die Welt der Elfen betritt ändert sich das. Die Sprache wird blumiger, es wird mehr umschrieben und hat den Hauch des altertümlichen und irrealen - auch für Anita selbst.
Man kann sich nur zu gut vorstellen wie es ist, wenn man sich plötzlich in einer ganz anderen Welt als der gewohnten wieder findet.
Zentrale Themen des Buches sind eine junge Liebe, die auf die Probe gestellt wird, Verrat und Intrigen und eine Fantasy-Welt der Elfen. Alles Themen, die Jugendliche, vor allem junge Mädchen, ansprechen.
Auch das Äußere des Buches macht durch seine Farbgebung und die schöne photoähnliche Zeichnung neugierig auf den Inhalt. Die geprägten Goldbuchstaben des Titels werten das Cover zusätzlich auf. Der mittelalterlich illustrierte Anfangsbuchstabe mutet geheimnisvoll an.
Kurz: Das Äußere des Buches wurde dem Innern hervorragend angepasst.
Mein Fazit:
Ein vielversprechendes Buch; der Anfang einer verheißungsvollen neuen Jugendbuchserie, die sich in erster Linie an junge Leserinnen richtet.
Spannend vom ersten bis zum letzten Buchstaben (auch wenn man schon etwas älter ist).
Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen und würde es Mädchen ab etwa 11 Jahren empfehlen.
Eine schöne Geschenkidee.
Sylvia Schubert für Lbib.de
Verlagsinfo
Der Verlags-Website entnommen:
Elfennacht 1: Die siebte Tochter
Die sechzehnjährige Anita ist ein ganz normaler Teenager. Bis ein mysteriöser Fremder sie in das zauberhafte Elfenreich Faerie entführt. Hier wird sie schon sehnsüchtig erwartet - denn sie ist die verlorene siebte Tochter des Königs Oberon ...
Als ein mysteriöser Fremder sie in das zauberhafte Reich Faerie entführt, glaubt Anita zu träumen. Doch dann begreift sie: Sie ist Tania, die verlorene Tochter des Elfenkönigs Oberon. Tania taucht ein in ein Land unwirklicher Schönheit. Und sie versucht zu vergessen, dass ihre große Liebe sie verraten hat. Sie versucht zu vergessen, wie sehr sie ihre menschlichen Eltern vermisst. Und sie ahnt nicht, dass das Schicksal des Elfenreichs in ihren Händen liegt ...
L E S E P R O B E :
"Du bittest mich um einen Tanz, ja?", fragte Tania.
Gabriel verneigte sich. "Wenn es Mylady beliebt."
"Okay", sagte sie. "Ist in Ordnung. Aber bitte nichts Schnelles."
"Vertraut mir", sagte er. "Ich werde Euch so gut führen wie kein anderer."
Das klang verlockend. Sie ging mit ihm zur Tanzfläche, wo sie sich einander gegenüberstellten. Er verbeugte sich, sie nahm seine Hände, und sie tanzten in einem langsamen Kreis umeinander herum.
"Woran denkst du?", fragte sie.
"Ich habe mich daran erinnert, wie wir das letzte Mal miteinander getanzt haben."
"Das muss eine ganze Weile her sein", sagte sie.
"Fürwahr, eine lange, lange Zeit."
Sie schüttelte den Kopf. "Ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern."
"Mit der Zeit wird Euer wahres Selbst zurückkehren", versprach Gabriel.
Sie sah ihn nachdenklich an. Sie konnte verstehen, wie man bei so einem Mann schwach wurde. Hatte sie ihn geliebt - vor "langer, langer Zeit"?
Er erwiderte ihren Blick. Und seine Augen waren auf sie gerichtet, als wäre sie das einzig Interessante in der ganzen umherwirbelnden Welt.
Er hatte seltsame Augen. Silbergrau. Wie Mondlicht, das auf einen tiefen, dunklen See fällt. Oder eine weiße Flamme, die sich in poliertem Stahl spiegelt. Der Raum drehte sich um sie herum, und sie konnte ihren Blick nicht abwenden.
Seine Augen schienen immer größer zu werden, bis sie nur noch silberne Iris und schwarze Pupillen waren. Das Silber schimmerte wie Mondlicht, und das Schwarz funkelte mit weißen Lichtpunkten wie ein ganzer Himmel voller Sterne. Silber und schwarz. Es zog sie hinein. Mit schnellem, festem Griff.
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