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Eins
Sarah Crossan
mixtvision Verlag
EAN: 9783958540576 (ISBN: 3-9585405-7-0)
424 Seiten, paperback, 16 x 21cm, Februar, 2024
EUR 16,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Zwei Leben. Zwei Schwestern.
Eine Entscheidung.
Die Schwestern Tippi und Grace sind wie andere Teenager – sie streiten sich, verlieben sich in Jungs, gehen ihren Hobbies nach … Doch das Besondere an ihnen ist: Sie sind sich mehr verbunden als andere Schwestern – sie sind an der Hüfte zusammengewachsen … Aus der Ich-Perspektive erfahren wir, wie es ist, wenn man nie alleine ist und vor eine Wahl gestellt wird, die über Leben und Tod entscheidet.
Rezension
Das Jugendbuch "Eins" öffnet Augen und Herzen für eine Thematik, die uns im Alltag kaum begegnet, von der wir vielleicht einmal irgendwo gehört haben, die aber seltener ist, als viele der Themen in anderen Jugendbüchern. Sarah Crossan ist es gelungen, mit diesem einzigartigen, besonderen Jugendbuch den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Das dicke Jugendbuch hat auf jeder Seite ein neues Kapitel. Jedes Kapitel erscheint wie in Gedichtform geschrieben, obgleich es keine Verse hat. Doch wenige Worte reichen, um alle Gedanken Graces zu vermitteln.
Grace und Tippi sind von Geburt an an der Hüfte zusammengewachsen. Sie haben jede ein Bein, eines, das nicht funktionsfähig war, wurde amputiert. Ich habe noch nie ein Buch über Menschen gelesen, die zusammen gewachsen sind und doch glaube ich, dass das Besondere an diesem Roman ist, dass die Autorin so sehr zeigt, dass es sich um zwei Mädchen handelt, die beide ganz individuelle Gedanken, Wünsche und Vorlieben haben. Es zeigt ohne dauernd zu klagen, wie einzelne Momente im Alltag der Mädchen aussehen - wie beispielsweise ist es, wenn eine müde oder krank ist, die andere aber nicht, oder wenn eine aufstehen, die andere noch schlafen möchte. Zugleich macht das Buch aber deutlich, dass für die Mädchen das Zusammensein kein Problem ist, sie kennen es ja nicht anders, dass sie vielleicht gar nicht getrennt sein möchten. Auch wenn da Momente sind, die sie lieber alleine erleben würden. Den ersten Kuss zum Beispiel.
Das Buch hat kein fröhliches Ende, es setzt sich mit der Frage auseinander, ob sich beide Jugendliche operativ trennen lassen sollten, zeigt die Gefahren auf und appeliert, ohne dies verbalisieren zu müssen, dass miteinander verbundene Menschen vor allem eines nicht möchten: als anders betrachtet, angegafft, mit Fragen durchlöchert werden möchten.
Das Buch eignet sich bedingt als Klassenlektüre, vor allem in reinen Mädchenklassen. Auf der Verlagsseite findet man eine Sammlung an wirklich sinnvollen Unterrichtsmaterialien zu dem Buch zum Download, die ich sehr empfehlen kann!
Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sarah Crossan wuchs in Irland und England auf. Vor ihrer Ausbildung zur Lehrerin für Englisch und Theater in Cambridge studierte sie Philosophie und Literatur. Seit ihrem Abschluss kümmert sie sich um die Förderung von kreativem Schreiben an Schulen. Für ihre Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit der renommierten Carnegie Medal. Bereits zweifach war sie für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Sarah wohnt mit ihrer Familie in Hertfordshire. |
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