lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Dogmatik für das Lehramt 12 Kernfragen des Glaubens
Dogmatik für das Lehramt
12 Kernfragen des Glaubens




Erwin Dirscherl, Markus Weisser

Pustet
EAN: 9783791730509 (ISBN: 3-7917-3050-9)
400 Seiten, paperback, 14 x 22cm, Mai, 2019

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Anhand von 12 zentralen Fragestellungen erschließt die „Dogmatik für das Lehramt" die wesentlichen Inhalte des christlichen Glaubens. Sie bahnt allen Lehrenden, Studierenden und theologisch Interessierten einen Weg durch das Dickicht der Dogmatik und Dogmengeschichte und zeigt Zusammenhänge auf, die den umfassenden Stoff ordnen und für die heutige Zeit nachvollziehbar machen. Die verständliche und gut lesbare Einführung deckt dabei den Prüfungsstoff für das Staatsexamen (Lehramt Katholische Religion im Fach Dogmatik) ab und behandelt folgende Fragen:

• Gott — wer oder was ist das?

• Warum und wie dreifaltig?

• Der Mensch — frei gesetzt aus Sternenstaub?

• Sünde — glückliche Schuld?

• Was bedeutet dieser Jesus für uns?

• War das Kreuz denn wirklich nötig?

• Was ist eigentlich ein Sakrament?

• Wozu brauchen wir die Kirche?

• Kann man mit Wasser ein Feuer entfachen?

• Brot und Wein als Leib und Blut Christi?

• Wer früher stirbt, ist länger tot?
Rezension
Kaum ein/e Lehramts-Student/in wird eine ganze, umfangreiche, zumeist trinitarisch aufgebaute Dogmatik des christlichen Glaubens lesen. Die Allgemeine Dogmatik thematisiert die grundlegenden, formalen Fragen der Dogmatik, also die Fundamentaltheologie oder die Prolegomena (wie es in der Evangelischen Theologie heißt). Das sind u.a. Fragen zur Aufgabe, zur Definition, zur Sprache von Dogmatik oder z.B. das Verhältnis von Glaube und Wissen. Die Spezielle Dogmatik beinhaltet dann inhaltliche Fragen der Dogmatik wie Trinität, Schöpfung oder Kirchenlehre. Dieses Buch vermittelt die zentralen Hauptinhalte und -probleme katholischer Dogmatik sowie maßgebliche dogmen- und theologiegeschichtliche Zusammenhänge für das Lehramt zu 12 Kernfragen des Glaubens (Untertitel). Die Darstellung ist verständlich verfasst und deckt den Prüfungsstoff für das Staatsexamen (Lehramt Katholische Religion im Fach Dogmatik) ab. Jede Dogmatik als Summe der Lehre des christlichen Glaubens muss sich zudem in der Gegenwart, im Heute, verantworten; sie muss den christlichen Glauben in und für die Gegenwart aussagbar machen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Autoren bieten eine verständliche und gut lesbare Einführung in die katholische Dogmatik mit einer Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte des christlichen Glaubens. Dieser wird anhand von 12 zentralen Fragestellungen erschlossen. Die „Dogmatik für das Lehramt“ deckt dabei den Prüfungsstoff für das Staatsexamen im Fach Katholische Religionslehre ab und bereitet ihn differenziert und didaktisch reduziert auf. Sie bietet zugleich allen Lehrenden und Lernenden in Schule, Universität, Kirche und Alltag einen fundierten Zugang zu den Inhalten des christlichen Glaubensbekenntnisses, das sich immer wieder neu befragen und hinterfragen lässt, um für die heutige Zeit nachvollziehbar zu sein. Die Übersetzung in moderne Sprach- und Fragehorizonte ist die Kernaufgabe der Dogmatik selbst, die sich als eine äußerst dynamische Disziplin erweist.
Dr. theol. Erwin Dirscherl, geb. 1960, ist Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg.
Dr. theol. Markus Weißer, geb. 1986, ist Akademischer Rat a. Z. am Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg.
Inhaltsverzeichnis
Zu Risiken und Nebenwirkungen ... 11

Dogmatik — Mehr Antworten als Fragen? (Erwin Dirscherl / Markus Weißer) 13

Theologie im Modus der Frage 14
Wer's glaubt, wird selig? 17

1. Gott — wer oder was ist das? (Erwin Dirscherl) 23

Auf der Grenze des Sagbaren: „Gott" 23

Biblische Grundlagen der Rede von Gott 25

Gott spricht — Gottes Wort in menschlichen Worten (25) Gott als Schöpfer und Bewahrer des Kosmos (28) Der ewige Bund als Ausdruck der Treue Gottes (30) Wie ist Gott ansprechbar? — Der Name Gottes (31) Die Gegenwart des Ewigen (33) Gott sehen? — Vorübergang und Erfahrung im Nachhin-
ein (35) Wie ist Gott in der Welt gegenwärtig? (36)

Gewalt im biblischen Gottesbild? 38

Kritik am biblischen Monotheismus (38) Reflektierter Monotheismus und Menschenwürde (40)

Die Rede von Gott im Neuen Testament 43

Verkündet Jesus einen anderen Gott? — Die Versuchung Marcions (43) Kirche und Judentum (45) Universale Herrschaft Gottes und Bindung an den Messias (46) Inkarnation des Wortes Gottes (50) Gottes rettendes Handeln durch Jesus Christus (51)

2. Warum und wie dreifaltig? (Erwin Dirscherl) 55

Dreierstrukturen innerhalb der jüdischen Gottrede 55

Grundlagen der Trinitätslehre im Neuen Testament 56

Präsenz des Auferstandenen im Heiligen Geist (56) Taufe Jesu und frühe Taufpraxis: Vater — Sohn — Geist (58)

Dogmengeschichtliche Entwicklung 60

Liturgie und Theologie (60) Erste Ansätze und Gegenreaktionen (62) Arius und sein Gegner Athanasius (65) Das Konzil von Nizäa (67) Die drei Kappadozier (68) Das Konzil von Konstantinopel (69)

Systematische Zugänge zur Dreifaltigkeit 70

Verschiedene Ansatzpunkte (70) Ein Klassiker der Tradition: Augustinus (71) Ein Klassiker des 20. Jahrhunderts: Karl Rahner (74) Immanente und ökonomische Trinität (74) Personalität Gottes (76) Relationen in Gott (78) Ein weiterer Klassiker des 20. Jahrhunderts: Hans Urs von Balthasar (79) Theodramatik (80) „Verbluten Gottes" (81)

Eine Sprachregel: Analoge Gottrede 82

Beispiel: Allmacht Gottes (84)

3. Der Mensch — frei gesetzt aus Sternenstaub? (Erwin Dirscherl) 86

Der Mensch im Kosmos 86

Die Schöpfungserzählungen 89

Die Schöpfung als guter Anfang einer Geschichte mit Gott (90) Schöpfung aus dem Nichts und andauernde Schöpfung (91) Transzendentales Denken: Hinterm Horizont geht's weiter ... (92) Schöpfung aus Liebe (93) Vorsehung und Fürsorge Gottes: Gut an das Ziel kommen (94) Zwei Vorstellungsmodelle für die Schöpfung (95) Haus Gottes und der Menschen (96)

Der Mensch als Bild Gottes 98

Repräsentation Gottes als König und Hirte (98) Bin ich der Hüter meines Bruders? (99) Jesus Christus: Die Menschlichkeit Gottes (100) Die Seele des Menschen: Im Dialog mit Gott (101) Geschöpflichkeit: Begrenzte Zeit zwischen Leben und Tod (102) Bild und Ähnlichkeit: Dynamisches Werden (103) Menschwerdung Gottes (104) Mann und Frau: Der Mensch in geschlechtlicher Differenzierung (105) Anderheit und Anerkennung (107) Der undefinierbare Mensch und sein Körper als Präsenzraum (108) Körper und Geschlechtlichkeit (109) Der Mensch als verantwortliche Person: Leibhaftige Beziehungen (110) Das Gewissen — Hören des individuellen Imperativs Gottes (112) Der Mensch als Gemeinschaftswesen (113)

4. Sünde — glückliche Schuld? (Erwin Dirscherl) 115

Sünde als Beziehungsabbruch und die Sorge Gottes 116

Deutung ambivalenter Erfahrungen (118) Urknall sittlicher Autonomie — Ambivalenz der Freiheit (119) Die Spannung von Autonomie und Theonomie (120) Der Brudermord (121) Verweigerte Verantwortung (122) Die Möglichkeit der Überwindung des Bösen (124) Universalität der Gnade und die universale Sünde (126) Adam und Christus (127) Mit Schuld angenommen (128)

Die problematische Rede von der Erbsünde 130

Augustinus (130) Selbstverkrümmung und Verlust der Freiheit? (132) Ein höchst problematisches Erbe (135)

Die Rede von der Ursprungssünde heute 136

Die Rede von der Sünde seit dem II. Vaticanum (136) Karl Rahner: Ursünde als Existential (136) Verweigerung der Offenheit (138) Eröffnung der Vergebung (139) Alles Banane? Strukturen der Sünde (139) Ursünde in den Strukturen der Freiheit? (140)

5. Was bedeutet dieser Jesus für uns? (Markus Weißer) 142

Biblische Grundlagen der Geschichte Jesu 143

Alttestamentlicher Hintergrund (143) Die Verkündigung Jesu: Ankunft der Herrschaft Gottes (145) Der Vollmachtsanspruch Jesu: Implizite Christologie (147) Resonanz und Ablehnung: Tod am Kreuz (151) Die Osterbotschaft: Auferweckt! (154)

Biblische Hoheitstitel und christologische Ansätze 155

Messias (Christus) und Sohn Gottes (155) Immanuel und Retter (157) Menschensohn und Diener Gottes (157) Kyrios und Logos (158) Aszendenz-Christologie (159) Deszendenz-Christologie (160) Neue Fragen (162)

Dogmengeschichtliche Entwicklung der Christologie 163

Zwei gegenläufige Tendenzen (163) Die Reaktion der frühen Kirche (164) Wahrer Gott — Das Konzil von Nizäa (325) (166) Nur im Fleisch oder wahrer Mensch? (168) Zwei Schulrichtungen im Streit (169) Das Konzil von Ephesus (431) (172) Eine Einigungsformel als Konsens (433) (173) Schlägerei und Post vom Papst — der Tomus Leonis (173) Das Konzil von Chalcedon (451) (174) Chalcedon reloaded (175) Ein oder zwei Willen? (176)

Rückkehr der Christologie zu ihrem Ursprung 178

Vielfalt der Zugänge (178) Ein und derselbe (179)

6. War das Kreuz denn wirklich nötig? (Markus Weißer) 181

Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? 181

Der Osterglaube in der Bekenntnistradition (181) Die Entfaltung des Osterglaubens in der Erzähltradition (183)

Die soteriologische Bedeutung der Auferstehung Jesu 184

Solidarität im Tod und Verbundenheit im Geist des Lebens (184) Sieger über Sünde und Tod (185) Quelle und Ziel des HI. Geistes (186) Wie tragfähig ist Liehe? — Frage und Antwort in Person (186) Gottes Selbstoffenbarung und Weg des Lebens (187)

Vielfalt soteriologischer Deutungen 188

Inkarnatorische Zugänge 189

Vergöttlichung und Erziehung (189) Rekapitulation (189)

Vitale bzw. geschichtliche Zugänge 191

Staurozentrische Zugänge 191

Die Abendmahlsberichte: Selbsthingabe und Blut des Bundes (192) Biblische Kultmetaphorik: Opfer und Sühne (193) Loskauf und Lösegeld (198) Anselm von Canterbury — I can get no satisfaction? (199) Rechtfertigung — Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? (201) Heutige Fragehorizonte (202)

Jesu Kreuzestod als Advent Gottes im menschlichen Abgrund 203

7. Was ist eigentlich ein Sakrament? (Markus Weißer) 207

Zur Begrifflichkeit 207

Analoge Verwendung 208

Anzahl und Herkunft 209

Bedeutung und Funktion 213

Bilder und Zeichen (213) Die Frage nach der Wirkung (213) Werkzeuge Gottes und ihre Bestandteile (214) Zeitliche Dimensionen (215) Sakramente als Realsymbole (216) Objektive Wirklichkeit und subjektiver Mitvollzug (218) Kommunion durch Kommunikation (219) Soteriologische Funktion (220)

Verbindung von Liturgie und Alltag 221

8. Wozu brauchen wir die Kirche? (Markus Weißer) 223

Was ist die Kirche überhaupt? 223

Mysterium — universales Sakrament des Heils (223) Pilgerndes Volk Gottes (224) Leib Christi (225) Tempel des HI. Geistes (226) Communio (227)

Wer ist die Kirche? 228

Gemeinsames Priestertum und Amtspriestertum (229) Sensus und consensus fidelium (232)

Was kennzeichnet die Kirche? 235

Einheit (235) Heiligkeit (237) Katholizität (239) Apostolizität (241) Rückblick: Wollte Jesus eine (solche) Kirche gründen? (245)

Konkrete Verwirklichung der einen Kirche 247

Subsistit in (247) Subsidiärer Aufbau der kirchlichen Strukturen (249)

Sinn und Zweck der Kirche 251

Kirchliche Grundvollzüge (251) Dynamik einer dienenden Kirche (254) Dynamik eines offenen Dialogs (256) Außerhalb der Kirche kein Heil? (259)

Heilige und Hure zugleich? 266

9. Kann man mit Wasser ein Feuer entfachen? (Erwin Dirscherl) 271

Taufe — Zwischen Feuer und Wasser 271

Allgemeines 271

Biblische Perspektiven 273

Neues Leben als Kinder Gottes durch die Gabe des HI. Geistes (273) Bestimmt zu einem Leben aus der Hoffnung für die ganze Schöpfung (274) Charismen als Gabe und Aufgabe: Ethische Konsequenzen der Liebe (275) Die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer als Vorbild (275)

Dogmengeschichtliche Entwicklung 277

Neuorientierung des Lebens in der Erwartung des Herrn (277) Nachahmung Christi und Aufkommen der Ursündenlehre (279) Mission um des Heiles willen: Zwischen Zwang und Freiheit (280) Tauftheologie in der Zeit der Reformation und des Konzils von Trient (282) Sensibilität für das Heil außerhalb der Kirche (283) Die ökumenische Bedeutung der Taufe (285)

Geschenktes Leben — Taufe als bewusste Gabe und Aufgabe 286

10. Brot und Wein als Leib und Blut Christi? (Erwin Dirscherl) 290

Bedeutung der Eucharistie 290

Danksagung für die Liebe Gottes im Gedenken Jesu Christi (291) Realpräsenz und andere Weisen der Gegenwart des Herrn (292)

Biblische Perspektiven 294

Mtes Testament: Manna, Gastfreundschaft, Mahl und Opfer (294) Die Mahlpraxis Jesu im Neuen Testament (296) Die Einsetzungserzählungen (297) Universalisierung des Sinaibundes bei Markus und Matthäus (298) Neuer Bund als erneuerter Bund bei Paulus und Lukas (299) Die Brotreden im Johannesevangelium (301) Erfahrung der Nähe des auferweckten Herrn (301)

Theologiegeschichtliche Stationen 302

Die Eucharistie als Danksagung, Mahl und Opfer in der Patristik (302) Augustinus: Unser Geheimnis liegt auf dem Tisch des Herrn (303) Bild oder Realität? (305) Die Abendmahlsstreitigkeiten im 9. und 11. Jh. (305) Die Lehre von der Transsubstantiation (308) Einseitigkeiten in der Entwicklung der Feier der Eucharistie (309) Die Reformation: Martin Luthers Verständnis des Abendmahles (311) Die Reaktion im Konzil von Trient (313) Neubesinnung im 20. Jahrhundert (315) Transsignifikation und Transfinalisation? (315) Die Reaktion des päpstlichen Lehramtes (316)

Sprechen über das, was abwesend gegenwärtig bleibt 317

Ökumenischer Dialog mit den ev.-luth. Kirchen 318

Die uns verwandelnde Gegenwart des Herrn 321

11. Wer früher stirbt, ist länger tot? (Markus Weißer) 323

Phänomenologie des Todes 323

Theologie des Todes 324

Die lebenslange Spannung von Passivität und Aktivität (324) Loslassen in Liebe und Einsatz unserer Zeit (326) Die christliche Hoffnung in der Nachfolge Jesu (328)

Hermeneutik eschatologischer Aussagen 330

Hermeneutische Prinzipien Karl Rahners (330) Eschatologische Orte — Heaven for everyone? (333) Vollendung und ewiges Heil — Himmel (335) Möglichkeit ewiger Verlorenheit — Hölle (338) Hans Urs von Balthasars Höllenhermeneutik (339) Das Gericht — Tag der Abrechnung oder Hoffnung? (341) Vom Funken Hoffnung zum brennenden Fegefeuer (342) Zwischenzustand — Seele in der Warteschleife? (345)

12. Auferstehung des Leibes? (Erwin Dirscherl) 348

Biblische Perspektiven 348

Die Hoffnung auf Auferweckung im Alten Testament (348) Die Hoffnung auf Auferweckung im Neuen Testament (350)

Systematische Perspektiven 354

Dialogische Unsterblichkeit der Seele bei Joseph Ratzinger (354) Auferstehung im Tod bei Gisbert Greshake (363)

Wichtige Protagonisten und ... 370
... Wegmarken der hier behandelten Dogmengeschichte 371


Abkürzungsverzeichnis 372

Bibelausgabe 372

Weiterführende Literatur 373

Dogmatik allgemein bzw. für alle Traktate 373
Gottes- und Trinitätslehre 373
Schöpfungslehre und Theologische Anthropologie 373
Christologie und Soteriologie 374
Allg. Sakramentenlehre, Taufe und Eucharistie 374
Ekklesiologie 374
Eschatologie 375

Anmerkungen 376