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Digitaler Religionsunterricht Fachdidaktische Perspektiven und Impulse
Digitaler Religionsunterricht
Fachdidaktische Perspektiven und Impulse




Andrea Dietzsch, Stefanie Pfister

UTB , Vandenhoeck & Ruprecht
EAN: 9783825256531 (ISBN: 3-8252-5653-7)
200 Seiten, paperback, 15 x 22cm, 2022

EUR 19,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie gelingt religiöse Bildung im digitalen Format?

Wie können Lernprozesse im digitalen Religionsunterricht gelingen? Die Covid-19-Pandemie fordert von Lehrenden, Lernenden, Eltern sowie Forschenden und Verantwortlichen im Bildungssystem einen neuen Blick auf Bildung und Digitalisierung. Die Krise wirft die Frage auf, wie Bildung neu gedacht werden kann: Wie soll und kann Unterricht gestaltet werden, der nicht in Präsenz stattfinden darf? Wie kann Lernen synchron oder asynchron ermöglicht werden? In diesem Band diskutieren die Autorinnen empirische Erkenntnisse, Best-Practice-Beispiele aus unterschiedlichen Schularten und Klassenstufen sowie (bildungs-)theoretische Reflexionen miteinander. Daraus formulieren sie Impulse für eine Didaktik des digitalen Religionsunterrichts und damit einen religionspädagogischen Beitrag zu einer allgemeinen Theorie digitaler Bildung.

Prof. Dr. Andrea Dietzsch lehrt Religionspädagogik an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg und ist Oberstudienrätin für die Fächer Ev. Religion und Geschichte.

Prof. (apl.) Dr. Stefanie Pfister ist Lehrerin für die Fächer Ev. Religionslehre, Deutsch und Sport sowie Privatdozentin für Ev. Theologie/Religionspädagogik an der WWU Münster.
Rezension
Religionsunterricht bedarf aufgrund seiner sehr persönlichen und existentiellen Fragestellungen wohl in besonderer Weise der authentischen persönlichen Begegnung und ist deshalb durch Extremsituationen wie die pandemiebedingten Schulschließungen und dem damit verbundenen Fern- und Online-Unterricht besonders herausgefordert. Zukunftsweisende Denkanstöße für die Lehre im digitalen oder hybriden Format auch für den Religionsunterricht sind aber nicht nur durch die Pandemie erforderlich, sondern auch nötig für Schüler:innen in besonderen Lebenssituationen wie z.B. längere Krankenhausaufenthalte. Wie können Lernprozesse im digitalen Religionsunterricht gelingen? Wie soll und kann Unterricht gestaltet werden, der nicht in Präsenz stattfinden darf? Wie kann Lernen synchron oder asynchron ermöglicht werden? Dazu bietet dieser Band in drei Teilen (vgl. Inhaltsverzeichnis) empirische Erkenntnisse, Best-Practice-Beispiele aus unterschiedlichen Schularten und Klassenstufen, (bildungs-)theoretische Reflexionen und Impulse für eine Didaktik des digitalen Religionsunterrichts.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

1 Digitaler Religionsunterricht – Unterrichtsqualität – Bildungsprozesse 12

1.1 Digitalisierung – Digitalität 12
1.2 Terminologische Klärungen 15
1.2.1 Fernunterricht – digitaler Religionsunterricht 15
1.2.2 Bildung 17
1.2.3 Lernen und Lernprozesse 19
1.3 Unterrichtsqualität 19
1.3.1 Qualitätskriterien von (Religions-)Unterricht 19
1.3.2 Qualitätskriterien von digitalem (Religions-)Unterricht 26
1.4 Anfragen an eine Didaktik des digitalen Unterrichts 29
1.5 Forschungsfragen 32

Teil I: Wie kann Lernen im digitalen (Religions-)Unterricht gelingen?
Impulse aus Perspektive der Lernenden


2 Lernen im digitalen Unterricht aus Perspektive der Lernenden: Ergebnisse ausgewählter Studien 33

2.1 Überblick und Auswahl 33
2.2 Ergebnisse ausgewählter Studien 35
2.2.1 Sinus-Jugendstudie 2020 (Sonderkapitel) 35
2.2.2 JuCo-1-Studie 2020 37
2.2.3 JIMplus Corona 2020 39
2.2.4 Schul-Barometer 2020 40
2.2.5 Schüler:innenbefragung von Wacker, Unger und Rey 43
2.2.6 CUNITAS-Studie 44
2.2.7 Review von Helm, Huber und Loisinger 46
2.3 Wie gelingt Lernen im digitalen Unterricht? Impulse aus Perspektive der Lernenden 48
2.3.1 Wahrnehmung des digitalen Unterrichts aus Perspektive der Lernenden 48
2.3.2 Wie kann Lernen im digitalen Unterricht gelingen? Impulse aus Perspektive der Lernenden 52

3 Lernen im digitalen Religionsunterricht aus Perspektive der Lernenden: Ergebnisse einer qualitativen Studie 54

3.1 Forschungsdesign der Studie 54
3.2 Wahrnehmungen des digitalen Religionsunterrichts aus Perspektive der Lernenden 57
3.2.1 Wie wurde der Religionsunterricht didaktisch, methodisch und
3.2.2. Wie bewerten die Lernenden den „digitalen“ Religionsunterricht? 60
3.2.3. Welche Ideen formulieren Schüler:innen für einen digitalen Religionsunterricht? 61
3.2.4. Wann lernen Schüler:innen? Wie muss Religionsunterricht gestaltet werden, dass aus der Perspektive von Schüler:innen Lernprozesse gelingen? 63
3.2.5. Digitaler Religionsunterricht und Religionsunterricht in Präsenz – ein Vergleich 67

4 Gelingende Lernprozesse im digitalen Religionsunterricht aus Perspektive der Lernenden – Impulse aus Kapitel 2 und 3 70

4.1 Wie kann Lernen im digitalen Religionsunterricht gelingen? 70
4.1.1 Ermöglichung und Unterstützung des individuellen Lernprozesses 70
4.1.2 Synchrone Form des Religionsunterrichts 72
4.1.3 Eigenständige, aktive Erarbeitung der Unterrichtsinhalte 72
4.1.4 Partizipation, Interaktion und Kooperation der Lernenden 73
4.1.5 (Eigenständig) lernen lassen 73
4.2 Spezifika des digitalen Religionsunterrichts im Vergleich zu den Studien in anderen Fächern 74
4.2.1 Beziehungsgestaltung 74
4.2.2 Fachkompetenz der Lehrperson 75

Teil II: Wie kann Lernen im digitalen Religionsunterricht gelingen? Impulse aus Perspektive der Lehrenden

5 Qualitative Perspektiven aus Perspektive der Lehrenden: Best-Practice-Beispiele 76

5.1 Allgemeine Impulse der Unterrichtsgestaltung 77
5.1.1 „Störer und Drama-Queens erwünscht“ – Gesprächsführung in Videokonferenzen
(Stefanie Pfister) 77
5.1.2 Rituale im digitalen Religionsunterricht (Florian Vorherr) 83
5.2 Primarstufe 87
5.2.1 „Eine Tüte voller Freundschaft“ (Kerstin Bieber/Karin Hank) 87
5.2.2 Godly-Play-Erzählung im digitalen Unterricht (Beate Brauckhoff) 91
5.3 Sekundarstufe I 97
5.3.1 „Kreative Poesie im digitalen Raum“ – Textverdichtung in einer Zoom-Konferenz (Stefanie Pfister) 97
5.3.2 Gott ist heute für mich wie … – Materialarrangements zu Gottesvorstellungen in Videokonferenzen (Stefanie Pfister) 101
5.3.3 Mit Punk und Gloria – Sketchnotes im digitalen Religionsunterricht
(Markus Arnold/Tobias Haas) 105
5.3.4 Gottesvorstellungen kreativ! – Legebilder als eine Form ganzheitlichen Distanzlernens (Lea Steen/Annchristin Lettmann-Osthoff) 110
5.4 Sekundarstufe II 115
5.4.1 Digitaler Religionsunterricht im Flipped-Classroom-Design (Hannah Geiger) 115
5.4.2 Asynchroner Online-Unterricht: „Ab durch die Krise! … aber wie?“ (Stefan Hartelt) 121
5.4.3 „Im dunklen Tal gehen die Kameras aus …“ – Texttheater in einer Zoom-Konferenz (Stefanie Pfister) 126
5.4.4 „Wem gehört unser Leben?“ – Digitale Erörterung zum Film „GOTT“ von Ferdinand von Schirach (Katrin Mohnke) 129
5.4.5 Religiöse Symbolik in der Werbung – Sek I/II (Klasse 9/10) (Oliver Held) 133
5.4.6 Lernräume – Lebensräume: Mit der App BIPACOURS die Bedeutung von (religiösen) Räumen mit Jugendlichen reflektieren (Anna Hans/Jan-Hendrik Herbst Claudia Gärtner/ Annalena Sieveke/Anika Thanscheidt) 140

6 Gelingende Lernprozesse im digitalen Religionsunterricht: Impulse aus Perspektive der
Lehrenden 148

6.1 Forschungskategorien 148
6.2 Kriterien für gelungene Lernprozesse – Kategoriebildung 149
6.2.1 Digitales Format erfordert eine besondere Didaktik und/oder Methodik 149
6.2.2 Klarheit und Strukturiertheit von Aufgaben und des Unterrichtsverlaufs 151
6.2.3 Lernen für alle ermöglichen: Redeanlässe, Lernwiderstände, Time on Task 153
6.2.4 Lernprozessbegleitende Unterstützung: Hilfe bei Verständnisschwierigkeiten und Feedback 154
6.2.5 Schüler:innenadäquate, differenzierte Fragestellung 155
6.2.6 Beziehung zwischen Lehrer:in und Schüler:innen 156
6.2.7 Beziehung zwischen Schüler:innen und Schüler:innen 157
6.2.8 Beziehung der Schüler:innen zur Sache bzw. zum Unterrichtsinhalt 159
6.2.9 Partizipation als Förderung von Schüleraktivität 161
6.2.10 Kombination von asynchronen und synchronen Elementen 162
6.3 Wie gelingt Lernen im digitalen Religionsunterricht? Impulse aus Perspektive der Lehrenden 163
6.3.1 Didaktische Reflexion des digitalen Settings 163
6.3.2 Klarheit und Strukturierung des Unterrichtsprozesses 164
6.3.3 Differenzierte Aktivierung und konstruktive Unterstützung des Lernprozesses 165
6.3.4 Kombination von asynchronen und synchronen Elementen 166
6.3.5 Resonanz: Beziehungsgestaltung Lehrer:in – Schüler:in – Unterrichtsinhalt 167

Teil III: Gelingende Lernprozesse ermöglichen – Perspektiven und Herausforderungen
für eine Didaktik des digitalen Religionsunterrichts


7 Gelingende Lernprozesse im Religionsunterricht ermöglichen: systematischer Vergleich der Lehrenden- und Lernenden-Perspektive 169

7.1 Unterstützung in struktureller Hinsicht 170
7.2 Didaktik und Methodik 171
7.3 Kombination von synchronen und asynchronen Elementen 172
7.4 Klarheit der Unterrichtsstruktur und der Aufgaben 173
7.5 Direkte, synchrone Kommunikation 174
7.6 Formatives Feedback 175
7.7 Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden 175
7.8 Beziehung zwischen Schüler:innen 177
7.9 Beziehung zwischen Schüler:innen und Unterrichtsgegenstand 178
7.10 Differenzierung 179
7.11 Fachkompetenz 180

8 Qualitätskriterien von digitalem Religionsunterricht in der Diskussion mit Qualitätskriterien von Präsenzunterricht 180

8.1 Diskussion von Qualitätskriterien von Präsenzunterricht und digitalem Religionsunterricht 181
8.1.1 Effektive Klassenführung 181
8.1.2 Konstruktive Unterstützung 182
8.1.3 Kognitive Aktivierung 184
8.1.4 Fachwissenschaftliche und -didaktische Kompetenz 185
8.2 Spezifische Qualitätskriterien des (digitalen) Religionsunterrichts 185

9 Wie können Lernprozesse im digitalen Religionsunterricht gelingen?
Thesen für eine Didaktik des digitalen Religionsunterrichts 186

10 Resumee und Perspektiven 189

10.1 Rückblick 189
10.2 Perspektiven für den Religionsunterricht in Präsenz oder als Hybridmodell 191

Literatur 193