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Die vergnügte Gesellschaft Ernsthafte Perspektiven auf modernes Amüsement
Die vergnügte Gesellschaft
Ernsthafte Perspektiven auf modernes Amüsement




Michael Heinlein, Katharina Seßler (Hrsg.)

Transcript
EAN: 9783837621013 (ISBN: 3-8376-2101-4)
320 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2012

EUR 29,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Vergnügen als gesellschaftliches Phänomen ernst nehmen – so lautet das Thema dieses Buches, dessen Beiträge neue Fragen und Perspektiven für die weitgehend spaßvergessenen Sozial- und Kulturwissenschaften erschließen wollen: Wie lässt sich modernes Amüsement jenseits kulturpessimistischer Zeitdiagnosen in gesellschaftlichen, kulturellen und historischen Kontexten analysieren? Welche theoretischen und empirischen Zugänge müssen entwickelt werden, um Spaß und Vergnügen angemessen beschreiben, verstehen und erklären zu können? Und wie kann die allgegenwärtige Spaßkritik selbst kritisiert und auf ihre normativen Grundlagen hin befragt werden?
Rezension
No risk - no fun, Partyjugend, Erlebnisgesellschaft, Eventkultur, Spaßgesellschaft, »Wir amüsieren uns zu Tode« (Neil Postman) - mit solchen oder ähnlichen Begriffen wird gerne unsere Gegenwarts-Gesellschaft (abschätzig) beschrieben ... Der hier anzuzeigende Band aus der Reihe "Sozialtheorie" wendet sich der "Vergnügten Gesellschaft" (Titel) zu, - aber mit "ernsthaften Perspektiven auf modernes Amüsement" (Untertitel), also ohne Vorverurteilungen: Vergnügen als gesellschaftliches Phänomen ernst nehmen gegen kulturpessimistische und vergnügungsskeptische Sozialwissenschaften! Das, was uns Spaß macht bzw. Vergnügen bereitet und was wir als spaßig und vergnüglich empfinden, ist immer eingebettet in gesellschaftliche Zusammenhänge, die nahelegen, was als spaßig und vergnüglich empfunden werden kann.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Autoreninfo
Michael Heinlein (Dr. phil.) forscht und lehrt am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu seinen Schwerpunkten gehören soziale Erinnerungs- und Gedächtnisforschung, Kosmopolitismus und Arbeitssoziologie.
Katharina Seßler (Dipl.-Soz.) promoviert am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu ihren Schwerpunkten gehören Soziologie der Biowissenschaften, Sportsoziologie und Subkulturforschung.
WWW: Heinlein
WWW: Seßler

Schlagworte
Vergnügen, Spaß, Moderne, Kultur, Kritik, Gesellschaft, Geschichte
Adressaten
Soziologie, Kulturwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Philosophie sowie die interessierte Öffentlichkeit

Editorial zur Reihe
Der "State of the Art" der Soziologie ist in Bewegung: zum einem durch einen tiefgreifenden Strukturwandel der (Welt-)Gesellschaft, zum anderen durch einen Wandel ihres eigenen kognitiven Repertoires, der alte theoretische Frontstellungen durch neuere Sichtweisen auf Gesellschaft und Sozialität ergänzt. Die Reihe Sozialtheorie präsentiert eine Soziologie auf der Höhe der Zeit: Beiträge zu innovativen Theoriediskussionen stehen neben theoriegeleiteten empirischen Studien zu wichtigen Fragen der Gesellschaft der Gegenwart.
Inhaltsverzeichnis
Die vergnügte Gesellschaft
Eine (kleine) Einleitung
Michael Heinlein und Katharina Seßler | 9

ERSTE ABTEILUNG:
HISTORISCHE DIMENSIONEN DES VERGNÜGENS

Zwischen Vergnügens- und Friedensdiskurs
Der Wiener Kongress 1814/15 und seine Unterhaltungskultur
Florian Kerschbaumer | 19

Bildungslust
Die Semantik des Vergnügens und der Bildungsroman (1766-1821)
Peter C. Pohl | 35

Freiheit Macht Spaß
Zur Gouvernementalität des Vergnügens
Jens Hälterlein | 57

ZWEITE ABTEILUNG:
THEORIEN DES VERGNÜGENS

Begründungsimperativ und Paraventsemantik
Überlegungen zu einer Soziologie des Spaßes in der individualisierten Gesellschaft
Oliver Dimbath | 79

Objektive Bedingungen des individuellen Vergnügens
Ein Beitrag zur Theorie des Vergnügens
Ulf Tranow | 97

Die komische Seite der Macht – warum Lachen nicht harmlos ist
Überlegungen zum Komischen aus diskursanalytischer Perspektive
Stephanie Stadelbacher und Werner Schneider | 113

Pleasure as Counter-conduct
Michel Foucault and Techniques of Self
Gavin Kendall | 135

Carpe Noctem
Vergnügen als Arbeit und Herausforderung im Postfordismus
Marcus Termeer | 153

DRITTE ABTEILUNG:
PRAKTIKEN DES VERGNÜGENS

Wer ist Helga?
Vom Suchen und (Er-)Finden der Szenen in der Soziologie
Katharina Seßler und Florian Süssenguth | 173

Definite Jest
Inklusivität und Exklusivität von Pop
Julian Müller | 193

Die Abarbeitung (an) der Unterhaltung
Zuschauerpraktiken angesichts höchst optionalisierten (TV-)Serienkonsums
Miriam Gothe | 209

Krieg als Spektakel und Geschichtszeichen
Zur Globalisierung von Vergnügen in Steven Spielbergs SAVING PRIVATE RYAN (USA 1998)
Il-Tschung Lim | 225

Vergnügungen im öffentlichen Raum
Nostalgische Erinnerungen, alltägliche Erfahrungen und Praktiken
Lars Meier | 243

VIERTE ABTEILUNG:
KRITIK DER SPASSKRITIK

Wenn dich die Freude frisst oder
Freust du dich – dann fress ich dich
Zur Lesbarkeit einer Spaßanthropophagie in der Kritik der Spaßgesellschaft
Ines Böker | 265

Spielräume der Identitäten
Fotografische Selbstdarstellungen in sozialen Netzwerken
Malte Bergmann und Johannes von Müller | 275

Warum Denken Spaß macht
Theorie als Hochgefühlstechnik
Bernd Bösel | 293

Autorinnen und Autoren | 313